Amtsdirektor Tobias Hentschel während seiner Ansprache auf der Woklapnica in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota).
der/die eine oder andere hat sich auf den Weg in den Winterurlaub gemacht, um die Woche für den Wintersport oder eine Auszeit mit der Familie zu nutzen. Aber auch unsere Kleinsten konnten in unserer Region schon erfahren, was Schnee ist, ohne in die Berge reisen zu müssen. Kindern die Möglichkeit zu geben, sich im Schnee zu beschäftigen, ist immer wieder schön und doch bei uns oft von kurzer Dauer.
„Je kürzer der Winter ist - umso besser“, sagen bei den aktuellen Energiepreisen wohl die meisten von uns, müssen wir doch alle für Heizung und Strom in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Auf der Gewinnerseite sind da im Augenblick all jene, die in der Region an der Fernwärmeleitung eines Kohlekraftwerks hängen, denn für sie haben sich die Heizkosten fast nicht verändert.
Der Bund und das Land haben Entlastungspakete geschnürt, um Bürger*innen, Institutionen und Vereine bei den Kosten der Energiebeschaffung zu unterstützen. Auch der Anteil der Wohngeldberechtigten ist angehoben worden. Aber so recht weiß noch keiner, wie hoch dann am Ende die Entlastung aussehen könnte, ob genügend Personal zur Bearbeitung vorhanden ist oder wie schnell das Geld fließen kann.
Auch im Bereich der Kinderbetreuung hat der Gesetzgeber Änderungen vorgenommen, von befristeter Entlastung bis zur Erhöhung der Umlagen ist alles dabei, und so gilt es für viele, umfangreiche Nachweise vorzulegen und Papiere zusammenzustellen.
Das alles muss dann natürlich auch bearbeitet werden. Ich bitte alle Betroffenen, die Unterlagen rechtzeitig und vollständig vorzulegen und sich etwas zu gedulden.
Wenn eine Sachbearbeiterin fleißig den Berg der eingereichten Unterlagen abarbeitet, hilft es nichts, wenn jedermann seine Bedenken, Hinweise und seinen Unmut am Telefon oder im persönlichen Gespräch äußert. Wir machen am Ende das, was der Gesetzgeber uns auferlegt und sich aus unseren Satzungen ableitet.
In jedem Dorf gab es in den letzten Wochen eine Woklapnica. An der einen oder anderen Veranstaltung durfte ich teilnehmen, aber ich kann natürlich nicht gleichzeitig in mehreren Orten sein.
Im Großen und Ganzen ist festzustellen, dass es sicher noch viele kleine und große Herausforderungen gibt. Anderseits können wir stolz darauf sein, was sich in den letzten Jahrzehnten in unseren Gemeinden getan hat. Auch auf Amtsebene wurde und wird im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten investiert.
Wir haben in der Region derzeit nahezu eine Vollbeschäftigung, wer arbeiten kann und Arbeit sucht, der findet diese auch.
Noch nie waren die Chancen für Berufseinsteiger*innen in der Lausitz so gut, die Vielfalt an Möglichkeiten so groß und doch herrscht oft bei unseren Jugendlichen eine tiefe Verunsicherung, den richtigen Berufsweg für sich zu finden und einzuschlagen. Wichtig ist daher, dass Sie liebe Eltern, Geschwister und Verwandte, hier rechtszeitig motivieren und unterstützen, wenn es um die richtige Berufswahl geht. In Cottbus findet am 17. und 18. Februar die Impuls 2023 https://www.impuls-cb.de/ - die größte Messe für Bildung, Job und Gründung in Brandenburg statt. Aus meiner Sicht ein Muss für jede/n zwischen 14 und 18 Jahren, der sich informieren möchte.
Aber natürlich kann es auch hilfreich sein, den Nachwuchs zu einem Praktikum zu motivieren oder den Unternehmen in der Region vorzustellen. Wie hat es ein Unternehmer passend formuliert: „Es ist gut, Praktikumsangebote wahrzunehmen, auch wenn man am Ende nur herausgefunden hat, was man nicht will.“
Auch wenn Kinder durch Studium oder Beruf die Heimat verlassen haben, können Impulse und Informationen aus der Heimat dazu beitragen, zurückzukehren und hier das Glück zu finden.
Immer mehr nutzen die sich bietende Chancen, wenn Grundstücke an die nächste Generation abgegeben werden oder günstige Mieten, niedrigere Lebenshaltungskosten und gute Freizeitangebote auch in der Ferne bekannt sind.
Die benannten Gruppen sind es, die unsere Region in Zukunft tragen, den Wohlstand erhalten - und das Brauchtum pflegen sollen. Gerade die gemeinsam gelebten Traditionen sind es auch, die viele, die in die Ferne gegangen sind, vermissen und zurückkehren lassen oder die die jungen Menschen in der Heimat halten, vorausgesetzt, dass sie Arbeit finden.
Allen die sich daher damit beschäftigen, unserer Jugend mit dem nötigen Fingerspitzengefühl den Weg in das Berufsleben zu ebenen oder aber den Verwandten in der Ferne Informationen aus der Heimat zukommen zu lassen, wünsche ich viel Erfolg bei der Arbeit an unserer Zukunft.