Amtsdirektor Tobias Hentschel (l.) und Bürgermeister Hans-Jürgen Dreger (r.) zeichneten Lydia Budischin und Ernst Bleske (2. v. l.) mit der Ehrenurkunde aus. Vereinsvorsitzender Siegmund Lehmann (m.) nahm die Auszeichnung für die Gemeinschaft der wendischen/sorbischen Spreewaldfischer entgegen.
Gut besucht war die Woklapnica der Gemeinde Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota), die erstmals seit zwei Jahren wieder regulär am ersten Samstag im Januar stattfinden konnte. Als Veranstaltungsort bewährte sich dabei erstmals die Jugendherberge. Nach dem Rückblick von Bürgermeister Hans-Jürgen Dreger wurden traditionell die Ehrenurkunden an verdienstvolle Einwohnerinnen und Einwohner sowie Vereine verliehen.
Für ihr langjähriges Engagement insbesondere als Hauptakteurin der Benefizkonzerte wurde Lydia Budischin ausgezeichnet. Als Kantorin und Chorleiterin leistet sie zudem „einen unschätzbaren Beitrag für die Vermittlung von Kunst und Musik vor allem an Kinder und Jugendliche“. Lydia Budischin reichte die Ehrung sprichwörtlich weiter: „Das geht nur, weil so viele andere mitwirken und mithelfen.“
Weiterhin geehrt wurde Ernst Bleske für seine vielfältigen Leistungen für die Gemeinde, insbesondere auf dem Gebiet des Tourismus sowie als langjähriges aktives Mitglied und Unterstützer der Feuerwehr.
Für den „außerordentlich wertvollen Beitrag für den Erhalt einer alten Tradition und für eine intakte Natur bei uns im Spreewald“ wurde die Gemeinschaft der wendischen/sorbischen Spreewaldfischer Burg und Umgebung e. V. ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr ihren 70. Geburtstag feierte. Die Mitglieder kommen aus 17 Gemeinden und der Stadt Cottbus, wie Vorsitzender Siegmund Lehmann berichtete.
Die Ehrenurkunde ist jeweils mit einem Geldpräsent verbunden. Ernst Bleske kündigte an, dieses Geld der Cottbuser Tafel spenden zu wollen.
Amtsdirektor Tobias Hentschel sprach in seinen Worten die bevorstehenden Herausforderungen und Investitionen an, wie der Umbau an der Grund- und Oberschule, der Anbau an die Heimatstube sowie natürlich die Mehrzweckhalle. Investitionen, die auch die Lebensqualität weiter steigern werden. Einem Wandel stehe auch dem Tourismus in Burg bevor. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer habe sich um eine Unternehmensnachfolge gekümmert, der Tourismusverein hat sich mit neuem Vorstand neu aufgestellt, die großen Leistungsträger haben eine regelmäßige Gesprächsrunde etabliert, im Haus des Gastes gibt es viele neue Gesichter, und es wurde ein neues Kurortentwicklungskonzept erarbeitet“, so der Amtsdirektor. „Welche Angebote und Veranstaltungen es zukünftig noch geben wird, hängt letztendlich nicht nur von der Finanzierbarkeit, sondern auch von der Verfügbarkeit von Ausrichtern und Mitwirkenden ab.“
In diesem Zusammenhang rief Tobias Hentschel auf, sich aktiv in die Vorbereitung des Heimat- und Trachtenfestes einzubringen, das in diesem Jahr vom 18. bis 20. August in Burg (Spreewald) stattfindet.
Die abschließende Fragestunde wurde von der Einwohnerschaft intensiv genutzt. Vor allem der Zustand von Straßen und Wegen, wie im alten Dorf oder in der Ersten Kolonie, wurden dabei thematisiert, aber auch der von den Unternehmen nach Umsatz zu entrichtende Tourismusbeitrag. Er bezahle gern einen Beitrag, so Eckhardt Albert, doch gerechter sollte es sein.
Bedauerlich an diesem Abend war, dass sich keine neuen Einwohner*innen in die Dorfgemeinschaft einkauften.