Nach dem Protesttag in Cottbus Anfang Januar trafen sich die Teilnehmer aus dem Amstgebiet mit ihren Fahrzeugen und Traktoren noch einmal auf der Wiese an der Müschener Kreuzung.
„Ohne Handwerk kommt der Kummer, ohne Bauern kommt der Hunger“: An den Bauernprotesten der vergangenen Wochen beteiligten sich zahlreiche Landwirte aus dem Amtsgebiet. Auch Handwerksbetriebe, Touristiker und Spediteure solidarisierten sich mit ihnen.
Allein beim Bauernprotesttag Anfang Januar in Cottbus waren 85 Teilnehmer aus dem Amtsgebiet dabei. Sie trafen sich am frühen Morgen in Burg (Spreewald), um gemeinsam am dortigen Autokorso teilzunehmen; der Auftakt zu einer ganzen Protestwoche. Die Landwirte bringen damit ihren Unmut gegen die Steuerpolitik der Bundesregierung zum Ausdruck. Im Mittelpunkt stehen dabei die geplante Abschaffung der Agrardieselhilfe sowie der KFZ-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Zugmaschinen. Auch wenn letzteres Thema vom Tisch ist, gingen die Proteste weiter. „Die Agrardieselrückvergütung entlastet die Bauern von der Mineralölsteuer“, erklärt der Burger Bio-Landwirt David Netzker. „Wir können unser Endprodukte nicht verteuern. Die Endvermarktung liegt nicht allein bei uns. Handel und Bevölkerung müssten bereit sein, den Landwirten mehr zu geben.“
Vor allem Bäcker oder Fleischer befürchten durch den Wegfall von Subventionen für Landwirte eine Verteuerung der Rohstoffkosten in ihren Betrieben. „Mit der Teilnahme an den Bauernprotesten fordern auch Handwerksbetriebe gegenüber der Bundesregierung eine Mittelstandspolitik, die sich endlich wieder den ökonomischen Realitäten stellt. Das ist verständlich“, sagte der Präsident des Brandenburgischen Handwerkskammertages Robert Wüst laut einer Pressemitteilung der Handwerkskammer. „Handwerk und Mittelstand verdienen mehr Wertschätzung und Unterstützung.“ (km/pm)