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Burger Spreewald Zeitung - Amtsblatt für das Amt Burg (Spreewald)
Ausgabe 4/2023
Aktuelles
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Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

Mit Cornelia Niedan verabschiedete Amtsdirektor Tobias Hentschel die dienstälteste Kollegin des Amtes in den Ruhestand. Seit Gründung des Amtes war sie im Sekretariat Amtsdirektor tätig. Bereits im Dezember 1990 hatte sie ihre Stelle als Sekretärin von Bürgermeister Manfred Neumann in der Burger Gemeindeverwaltung angetreten.

unsere Natur konnte in der Region den Wasserspeicher dank der Niederschlagsmengen der letzten Monate wieder etwas auffüllen. Unsere Gewässerunterhaltungsverbände sind angehalten, die Stauanlagen möglichst hoch einzustauen, um das Wasser lange in der Region zu halten.

Das ärgert den einen oder anderen Landwirt, kommen sie doch mit der schweren Technik nicht bei den ersten Sonnenstrahlen auf die zu bewirtschaftenden Flächen und so bei der Frühjahrsbestellung in Verzug. Aber auch Hauseigentümer kommen in Bedrängnis, wenn Keller nicht ausreichend gegen das eintretende Grundwasser abgedichtet sind.

Dennoch soll die Regulierung der Wehre nicht eigenmächtig erfolgen. Wünsche und Anregungen können durch die Bewirtschafter bei den Flächenbeiratssitzungen eingebracht werden. Die Gewässerunterhaltungsverbände sind über Telefon und E-Mail erreichbar - es gibt also keine Gründe, hier gesetzeswidrig selbst Hand anzulegen oder seinen Unmut an den Stellen abzuladen, wo er nicht hingehört.

Viele sorgen sich, dass Landwirtschaft und Tourismus als Nutzer der Gewässer immer mehr ins Hintertreffen geraten, wenn Klimaschutzaspekte und Naturschutz in den Vordergrund gerückt werden. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass es nicht zielführend ist, gegeneinander zu arbeiten, sondern stattdessen lieber gemeinsam die Zukunft zu organisieren. Denn der Klimawandel schreite schneller voran und die Folgen seien stärker als zunächst gedacht, heißt es im erst vor zwei Wochen veröffentlichten Bericht des Weltklimarates: „Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit des Planeten."

Landwirtschaft und Eigentümer sollten wissen: Es ist nicht mehr politisches Ziel der Bundes- und Landespolitik, dass jede Feuchtwiese und jeder Niedermoorstandort entwässert und bewirtschaftet wird.

Die Gewässerunterhaltungsverbände stellen als Folge der Klimaveränderung ihre Bewirtschaftung um. Es wird mehr Aufwand bei der Unterhaltung von Wehren und dem Wasserrückhalt betrieben. Gekrautet, gemäht und die Sohle beräumt wird nur noch, wo es der Wasserabfluss erfordert und solange das Budget reicht.

Wie man mit dem begrenzten Wasserdargebot umgehen will, war auf der 2. Wasserkonferenz in Hoyerswerda zu hören. Weitere Wasserspeicher mit 27 Mio. m³ sind erforderlich, und Überleiter z. B. aus der Elbe könnten helfen, die Region, das Unesco-Biosphärenreservat Spreewald und die Metropolregion Berlin mit ausreichend Wasser zu versorgen. Schon heute kommt die Region nicht ohne Sümpfungswasser der Tagebaue und die bisherigen Speicherkapazitäten mit bis zu 151 Mio. m³ aus. Für detaillierte Planungen sind weitere Millionenbeträge zwischen den Ländern vereinbart. Bis dann tatsächlich Baumaßnahmen daraus hervorgehen, wird es aber wohl noch dauern. Durch den sparsamen Umgang mit Wasser, ob im Haus oder Garten, oder der Installation von Regenwasserwasserversickerungsanlagen kann jeder selbst aber schon heute etwas für die Umwelt tun.

Mit der Klimaveränderung hängt auch das Artensterben weltweit zusammen, und so haben sich zahlreiche Länder verpflichtet, die Artenvielfalt durch die Ausweisung zusätzlicher Wildnisgebiete zu fördern. 10 Prozent der landeseigenen Forstflächen und 2 Prozent der Landesfläche sollen in unserem Land entsprechend der Bundesvorgaben zur Wildnis werden. Dazu hat sich die aktuelle Landesregierung auch im Koalitionsvertrag verpflichtet.

Ein großer Aufschrei ging nun durch den Spreewald, als das Land Brandenburg neue Wildnisgebiete ausgerechnet im Ober - und Unterspreewald ausweisen wollte. Leider wurde diese Thematik durch die Landesregierung nicht frühzeitig in den Regionen kommuniziert, und so hat sich bei uns eine Bürgerinitiative gegründet, die die Interessen der Region in das Verfahren mit einbringen möchte. In zahlreichen Diskussionsrunden wurde nun ein Kompromissvorschlag erarbeitet, der die Ausweisung dieser Flächen nur noch als Verbindung zwischen zwei Naturschutzgebieten im Unterspreewald vorsieht. Sowohl die Schiffbarkeit, als auch die Fischerei sollen auf den vorhandenen Gewässern weiterhin ermöglicht werden.

Interessen gemeinsam zu bündeln und sich ehrenamtlich einzubringen, kann also auch etwas bewirken!

Für die Burger Schule (wie auch für die Mehrzweckhalle) warten wir leider immer noch auf den Zuwendungsbescheid.

Neben der Schulsanierung sollen vier neue Klassenräume als Erweiterung und als Ausweichstandort während der Bauarbeiten entstehen, für die der Amtsausschuss dankenswerterweise grünes Licht gegeben hat.

Leider haben hohe Investitionen im Amtsbereich auch immer den Beigeschmack, dass sie die Gemeinden über die Amtsumlage stark belasten. Damit sinkt in der Folge der Spielraum amtsangehöriger Gemeinden für Investitionen in eigene Projekte, die dann etwas zurückstehen müssen.

Investitionen im Amt werden aber nicht für die Verwaltung oder den Amtsdirektor gemacht, sondern, ähnlich wie beim Landkreis, für die Bürgerinnen und Bürger der Region, in unserem Fall für die Kinder des eigenen Amtes.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass der Zuwendungsbescheid für die Schule bald eintrifft, vielleicht sogar als Ostergeschenk für unsere Kinder.

Frohe Ostern und eine schöne Ferienzeit für unsere Kinder mit vielen Ausflügen in der Region wünscht

Ihr Amtsdirektor
Tobias Hentschel