Am Standort der Grund- und Oberschule "Mina Witkojc" wurde der erste Katastrophenschutz-Leuchtturmes im Spree-Neiße-Kreis vorgestellt (v. l.): der stellvertretende Bürgermeister Bernd Ragotzky, Amtsdirektor Tobias Hentschel, Landrat Harald Altekrüger und Amtsbrandmeister Markus Weber. In der Mitte das Hinweisschild, das auf die Anlaufstelle hinweist.
„Katastrophenschutz-Leuchttürme“ dienen bei einem Notfall, etwa einem flächendeckenden Stromausfall (Blackout) oder einer schweren Umweltkatastrophe, als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. In Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) hat der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa den ersten Leuchtturm vorgestellt.
Das Telefon ist tot, Heizung und Licht bleiben aus, es gibt kein Leitungswasser, die Küche bleibt kalt ... Ein flächendeckender Stromausfall, ein Blackout, kann insbesondere durch Unwetter ausgelöst werden. In Deutschland, das laut Bundesregierung eines der sichersten und stabilsten Stromnetze weltweit hat, seien Blackouts „auch weiterhin sehr unwahrscheinlich“.
Dennoch wird deutschlandweit stärker vorgesorgt. So richtet der Spree-Neiße-Kreis in Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten, Ämtern und Gemeinden 16 sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme ein. Hier können Bürgerinnen und Bürger im Katastrophenfall vor Ort Notfälle melden, Erste Hilfe erhalten, Mobiltelefone aufladen, Trinkwasser bekommen oder mitgebrachte Speisen erwärmen. Dafür erhalten die Kommunen wichtige Ausstattungsgegenstände und -geräte wie Notstromaggregate, mobile Tankanlagen, Erste-Hilfe-Koffer, aber auch Mikrowellen, Kochplatten und Wasserkocher.
Im Amt Burg (Spreewald) richtet die Verwaltung diesen Leuchtturm im Bedarfsfall in der Grund- und Oberschule „Mina Wikojc“ ein.
Landrat Harald Altekrüger, der Beigeordnete Michael Koch und Sicherheitsdezernent Carsten Billing haben gemeinsam mit Amtsdirektor Tobias Hentschel und zahlreichen Vertretern verschiedener Institutionen und Kommunen einen Rundgang durch den beispielhaft eingerichteten Burger Leuchtturmstandort gemacht. In der Grund- und Oberschule wurden u. a. Geräte zum Erwärmen von Speisen, ein 1.000 Liter umfassender Trinkwasserbehälter als auch ein Notstromaggregat, eine mobile Tankanlage und ein mobiles WC präsentiert.
Parallel zur Einrichtung der Leuchttürme entwickelt der Landkreis ein Kommunikationskonzept, um die Bevölkerung fortlaufend und präventiv informieren zu können.
„Wir als Landkreis möchten im Krisenfall selbstverständlich unterstützen, doch die effektivste Vorsorge betreiben unsere Bürgerinnen und Bürger eigenständig“, betonte Landrat Altekrüger. Zur Unterstützung wird die Kreisverwaltung die Bürgerinformation ausbauen und für das Thema der persönlichen Daseinsvorsorge sensibilisieren. Auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (https://www.bbk.bund.de) erhalten Bürgerinnen und Bürger wertvolle Hinweise und Checklisten für eine Notfallvorsorge. (möb/LKSPN)