„Kinderschutz ist ein Thema, das gegenwärtig sehr präsent ist“, erklärt die Kinderschutzbeauftragte des Amtes Burg (Spreewald) Iva Schultchen. Genau dieses Thema steht deshalb auf der Tagesordnung einer zentralen Fortbildung für das pädagogische Personal der kommunalen Kindereinrichtungen im Amt.
Drei Gründe gibt es, weshalb dem Thema Kinderschutz ein besonderer Tag gewidmet wird. Iva Schultchen und ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Kindereinrichtungen des Amtes haben in den vergangenen zwei/drei Jahren die gleichen Erfahrungen gemacht: Bedingt durch die Corona-Pandemie seien in vielen Familien Extremsituationen entstanden: Isolation, Trennung und Existenzängste der Eltern usw. Oftmals blieben dabei die Kinder auf der Strecke. Auf der anderen Seite berichten Kinder selbst von Diskriminierungs- und Mobbingerlebnissen oder Gewalterfahrungen. Schlussendlich hat das Land die Kindereinrichtungen verpflichtet, Gewaltschutzkonzepte für die Kitas zu erstellen. „Deshalb wollen wir uns mit Experten austauschen“, erklärt Iva Schultchen.
An die Kinderschutzbeauftragte sind im vergangenen Jahr 113 Fälle herangetragen worden. Manche Dinge könnten ganz einfach im Gespräch mit den Eltern geklärt werden. Doch vielfach muss auch das Jugendamt eingeschalten werden. In erster Linie geht es dabei um spezielle Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Familien. Eine große Hilfe bieten hier auch die Angebote des SOS-Familientreffs in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota). „Für 2022 war aber auch positiv zu vermerken, dass dank der vielfältigen Angebote und die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Inobhutnahmen verhindert werden konnten“, berichtet Iva Schultchen. „Und vor allem auch, weil sich die Eltern auf die Hilfen eingelassen haben.“
Die Fälle reichen von Vernachlässigung, über Suchtverhalten bei Kindern, Gewalt in der Familie bis hin zu Bedrohung von Kindern untereinander.Viele gehen der Kinderschutzbeauftragten ans Gemüt. Trotz dieser Belastungen - die Hilfen, die sie Kindern und Familien geben kann, treiben sie an, ebenso die Wertschätzung die sie erfährt, oder die Erfolge, wenn sie ihre einstigen Schützlinge nach Jahren, fest im Leben stehend, wiedersieht.
Hinweise kommen oft von aufmerksamen Nachbarn, von Verwandten. „Es ist schön zu sehen, dass den Menschen unsere Kinder nicht gleichgültig sind“, bedankt sie sich. Dennoch wünscht sie sich, dass es keine Meldungen mehr geben würde, „weil alle Kinder glücklich sind, keine Angst um ihre Eltern haben, nie Hunger leiden, ihren Hobbys ohne finanzielle Sorgen nachgehen können, oder das kein Kind lügen muss, krank zu sein, weil die Eltern die Klassen- oder Ferienfahrt nicht bezahlen können.“
Am Montag, dem 19. Juni, nehmen die Erzieherinnen und Erzieher aller kommunaler Kindereinrichtungen im Amt Burg (Spreewald) an einer ganztägigen Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung teil.
Daher können die Kinder an diesem Tag nicht in den Einrichtungen betreut werden.
Ich bitte um Ihr Verständnis und hoffe auf Ihr Entgegenkommen, da die Weiterbildung der Qualitätssicherung in den Einrichtungen aufgrund ausgeweiteter gesetzlicher Vorgaben und somit den Interessen Ihrer Kinder dient.