Amtsdirektor Tobias Hentschel im Gespräch mit zwei Schülern in der Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" 2022
Die Gemeinde Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) ist aufgrund rechtsextremistischer Vorfälle an der Grund- und Oberschule „Mina Witkojc“ bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Nicht nur Amtsdirektor Tobias Hentschel zeigte sich erschüttert über die Schilderungen, die in einem offenen Brief von Lehrkräften genannt worden sind.
An der Prüfung und Aufarbeitung der Vorfälle mit verfassungsfeindlichen Symbolen und Äußerungen an der Grund- und Oberschule beteiligen sich Schulamt, Schulleitung, Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler, aber auch die Polizei.
„Alle an Schule Beteiligten in Burg sind derzeit sensibilisiert und zeigten in den Gesprächen eine klare Positionierung zu demokratischen Werten. Das bedeutet insbesondere die Bereitschaft, sich offensiv mit Gefährdungen auseinanderzusetzen und klare Haltung bei rechtsextremen Vorfällen zu zeigen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bildungsministeriums. Begleitet wird die Schule dabei durch die Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg). Diese wird zudem gemeinsam mit den Beteiligten geeignete und gewünschte Angebote zur Demokratiebildung weiterentwickeln.
Seit vielen Jahren führt die Grund- und Oberschule Projekte für Toleranz, Vielfalt und ein demokratisches Miteinander durch. Dazu zählen Besuche der Gedenkstätten Auschwitz und Jamlitz, das Projekt „Gelebte Demokratie“ mit Besuchen im Kreistag Spree-Neiße und im Bundestag, die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Fremde in Brandenburg“ oder Projekte zu demokratischen Werten, zum Nationalsozialismus sowie über Respekt und Toleranz.
Die Weiterführung derartiger Projekte wird auch das Amt Burg (Spreewald) unterstützen. Als Schulträger ist es in erster Linie für die Bereitstellung und den Erhalt des Gebäudeensembles sowie für die materielle Ausstattung der Schule zuständig. „Wir werden in den nächsten Jahren den Schulstandort deutlich aufwerten, um ihn als Lernort noch attraktiver zu machen“, erklärt Amtsdirektor Tobias Hentschel. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprejwja Nysa soll zudem die Schulsozialarbeit gestärkt werden. „Wichtig ist uns, dass die 506 Schülerinnen und Schüler an unserer Schule ohne Ängste und Sorgen ihren Schulalltag gestalten können.“
In Burg (Spreewald) hat eine breite Front von Menschen, Einwohnerinnen und Einwohner, Unternehmerinnen und Unternehmer, bereits deutlich gemacht, dass sie sich als weltoffen und tolerant verstehen und sich zu den demokratischen Grundwerten bekennen.
„Wir sind Burg! Wir sind vielfältig, weltoffen, tolerant und gastfreundlich! Wir stellen uns gegen jede Form von Extremismus, Rassismus und Diskriminierung.“ – Unter diesem Motto erlebte zur Spreewälder Sagennacht ein Video seine Premiere, in welchem Einwohnerinnen und Einwohner, Vereine und Institutionen zeigen, dass sie für Werte wie Toleranz, Respekt, Offenheit und Vielfalt einstehen.
Zu sehen ist dieses Video u. a. auf www.amt-burg-spreewald.de.