Liebe Einwohnerinnen und Einwohner,

die Grund- und Oberschule „Mina Witkojc“ in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) stand in den letzten Wochen im Fokus der Medien und führte sicher auch in Ihren Familien zu Diskussionen über unseren Nachwuchs, das Bildungswesen oder aber den Umgang mit den Vorwürfen in der Presse.

Auch wenn eines der vielfach gezeigten Fotos nicht auf den Burger Sportplatz, sondern nach Sielow zu verorten ist, wurden dank eines „Brandbriefes“ an unserer Schule Vorfälle aufgezeigt, die nicht mit den demokratischen Grundwerten, die wir vertreten, im Einklang stehen. Staatliches Schulamt, Polizei, aber auch das Bildungsministerium waren und sind mit der umfangreichen Prüfung beschäftigt. Rechtsextremismus ist laut Aussage des neuen Bildungsministers in vielen Schulen ein Problem, laut Presseberichten sind Anzeigen aus einer Vielzahl von Schulen eingegangen.

Ich erwarte daher eine klare Aufklärung der Vorfälle an unserer Schule, Sanktionierung von Fehlverhalten und für die Zukunft klarere Handlungsanweisungen für Lehrerschaft und zuständige Behörden.

Eindeutige Handychats, beschmierte Schulmöbel, rechte Verhaltensweisen, Hetze und das Einschüchtern von SchülerInnen sind nicht zu tolerieren und rufen Elternvertretung und Bürgerschaft auf den Plan, die ihre Kinder an der Schule sicher und ohne Angst beschult wissen wollen.

Als Schulträger stellt das Amt Burg (Spreewald) Gebäude zur Verfügung, sorgt für deren Erhalt sowie für die materielle Ausstattung der Schule, finanziert Hausmeister und Sekretariat, sowie in Kooperation mit dem Landkreis die Schulsozialarbeit. Immer mehr Geld fließt dabei auch in die technische Ausstattung, Stichwort „Digitalpakt Schule“.

Für mich ist nicht wichtig, darüber zu philosophieren, ob es ausgereicht hätte, wenn der anonyme Brief zuerst beim zuständigen Schulamt oder bei uns als Schulträger eingegangen wäre. Wir haben jetzt eine breite gesellschaftliche Debatte und unsere Kinder sollten es uns wert sein, diese zu führen. Ich habe hier eine klare Haltung:

Bildung beginnt im Elternhaus, und so bitte ich alle Eltern und Großeltern in der heutigen medialen Welt wieder mehr Zeit für Gespräche mit ihren Kindern und Enkeln einzuplanen und unseren Nachwuchs und damit unsere Zukunft nicht nur dem Handy und Computer zu überlassen.

Anzeichen für Extremismus und Fremdenfeindlichkeit, für Mobbing und Diskriminierung gilt es gerade vor unserem sorbischen/wendischen Hintergrund frühzeitig zu erkennen und diesen auch in der Familie oder im Verein entgegenzutreten.

Diese Aufgabe sollte uns als Gesellschaft wichtig sein, muss zukünftig stärker in den gesellschaftlichen Fokus und wird für uns eine dauerhafte Herausforderung sein. Die Zeitzeugen, die aus früheren Diktaturen berichten konnten, werden weniger, und so sind es die heutigen Generationen, die Erinnerung wachhalten müssen.

Unser gemeinsames Ziel muss es sein, unseren Kindern eine optimale Bildung und damit gute Chancen für die Zukunft zu ermöglichen, auch wenn wir wissen, dass diese Zukunft mit immer wieder neuen Herausforderungen auf uns und unsere Kinder wartet.

Als Schulträger werden wir in den nächsten Jahren in die Schule weitere Millionen investieren. Für die Bauarbeiten am Schulkomplex wurde der langersehnte Zuwendungsbescheid ausgefertigt. Sie sehen also, es gibt auch Positives zu berichten.

So möchte ich Ihren Fokus auf weitere erfreuliche Themen lenken:

Unser Golddorf im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Dissen/Dešno hat sich nach der Nominierung durch das Land Brandenburg dem europäischen Vergleich gestellt und wurde mit einer Bronzemedaille belohnt. Die Dissener haben unsere Region, Brandenburg und das sorbische/wendische Brauchtum den internationalen Gästen in Hofheim in Unterfranken erfolgreich präsentiert. Vielen Dank und natürlich Glückwunsch an dieser Stelle!

Die Sagennacht hat viele Gäste und Einheimische mit einem tollen zweisprachigen Programm auf den Schlossberg gelockt. Danke an dieser Stelle an die Sponsoren, das Organisationsteam unserer Touristinfo und natürlich an die Akteure des Sorbischen National-Ensembles!

In Müschen findet am 16. Juni die Einweihung der Feuerwehrfahrzeughalle statt. Ich freue mich, dass meinem Vorschlag gefolgt wurde, und mit dem Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus nunmehr kein Blatt mehr zwischen Dorfgemeinschaft und Feuerwehr passen wird.

Mit einem Baustart können wir in diesem Jahr noch an der Burger Heimatstube und an der Brücke am Stillen Fließ rechnen.

Eine ganz besondere Baustelle befindet sich am Sportplatz in Werben. Hier entsteht durch das Engagement unermüdlicher ehrenamtlicher Helfer und vieler gerngesehener Spender ein toller Kinderspielplatz, auf dessen Fertigstellung sich die Kinder schon besonders freuen. Wer helfen oder spenden möchte, ist auf der Baustelle sicher gern gesehen.

Am Ende noch etwas Eigenwerbung: Das Amt schreibt immer wieder Stellen auf unserer Homepage aus, die es zeitnah zu besetzen gilt. Ob in der Kita, dem Bauhof oder der Verwaltung, wenn Sie glauben unsere Teams mit Ihrer Erfahrung bereichern zu können und dort arbeiten wollen, wo andere Urlaub machen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.

Ihr Amtsdirektor

Tobias Hentschel