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Burger Spreewald Zeitung - Amtsblatt für das Amt Burg (Spreewald)
Ausgabe 8/2023
Aktuelles
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Für mehr Demokratie und Vielfalt

Mit einem Tanz wurde Bildungsminister Steffen Freiberg bei seinem Kurzbesuch an der Schule empfangen.

Bildungsminister Steffen Freiberg im Gespräch mit Lehrkräften, Schüler- und Elternvertreterinnen.

Beim Schulfest übergab Bärbel Schubert, Leiterin der Heimatstube, der Schule ein „Buch der Vielfalt – knigły wjelerakosći“, dass fortlaufend mit Geschichten, Erlebnissen und Aktivitäten gefüllt werden soll.

Beim Fest der Demokratie und Vielfalt an der Grund- und Oberschule "Mina Witkojc" in Burg (Spreewald) gab es u. a. einen Graffiti-Workshop mit Künstler Martin Jainz.

Das Fest der Demokratie und Vielfalt (Fotos) war nur der erste Schritt. Mit vielen Maßnahmen und unterstützt u. a. durch mobile Schulsozialarbeit wird sich die Grund- und Oberschule „Mina Witkojc“ in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) im neuen Schuljahr noch stärker für ein demokratisches Miteinander und einen respektvollen Umgang einsetzen.

Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota). Seit mehreren Wochen stehen die Grund- und Oberschule „Mina Witkojc“ in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) sowie die Gemeinde aufgrund antidemokratischer und rechtextremistischer Vorfälle in den Schlagzeilen. Eine neue Qualität des Hasses und der Menschenverachtung war am letzten Schultag vor den Sommerferien zu erleben. Amtsdirektor Tobias Hentschel und Bürgermeister Hans-Jürgen Dreger verurteilen die Aktionen, die per Aufkleber an Straßenlaternen und in sozialen Netzwerken hasserfüllte, zu Gewalt aufrufende und beleidigende Inhalte verbreiteten, auf das Schärfste.

Dass die beiden Lehrkräfte die Schule verlassen, ist ihre persönliche Entscheidung. „Es ist bedauerlich für die Schülerinnen und Schüler, da die Schule junge, engagierte Lehrer verliert, die sich in das Schulleben eingebracht haben“, erklärt Amtsdirektor Tobias Hentschel. „Sie haben den Finger in die Wunde gelegt. Die Debatte ist im Gange, und wir werden in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren stetig daran arbeiten, die Werte der Demokratie in der Schule zu festigen.“

Dazu hat es ind en ersten Ferientagen eine Beratung des Schulträgers Amt Burg (Spreewald) mit dem kreislichen Bildungsdezernenten Michael Koch, Schulrat Frank Nedoma, der Schulleitung sowie Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen und aus der Zivilgesellschaft gegeben. Dabei wurde das schulische Konzept zur Demokratiebildung fortgeschrieben und mit vielen praktischen Maßnahmen für das neue Schuljahr untersetzt. Dazu zählen u. a. soziales Kompetenztraining, die Jugendwahl, die Erforschung jüdischen Lebens in der Spreewaldgemeinde, aber auch Fortbildungsprogramme für die Lehrkräfte, um antidemokratische Tendenzen besser erkennen zu können. Projekte, die die Auseinandersetzung mit dem Holocaust, mit dem Nationalsozialismus und mit Menschenrechtsverletzungen beinhalten, werden fortgeführt. Besuche im Kreis- und Bundestag, um gelebte Demokratie in Deutschland zu erfahren, gehören ebenfalls seit Jahren fest zum Schulprogramm.

„Wir fangen nicht bei Null an“, rückt Tobias Hentschel die bisherige gute pädagogische Arbeit der Schule ins Blickfeld.