Ein Revierförster schickte mir per E-Mail ein Bild von einem Gedenkstein auf dem Herbstberg in Gersdorf. Er hatte das Buch „Steinmale“ meiner Eltern Annemarie und Dr. Siegfried Fischer gelesen und sich darüber gewundert, dass der Stein im Buch nicht enthalten ist.
Auf dem Stein befindet sich eine Inschrift (sinngemäß):
Churfürstlicher
Prinz Fried. August
1889
Auf den Rehbock [ge…]
Es handelt sich um unseren letzten sächsischen König, der nach dem Tod seines Vaters Georg 1904 den Thron bestieg und 1918 abdankte. Zum Zeitpunkt der Jagd war er 24 Jahre alt.
Recherchen in Fachbüchern, im Internet und in den Unterlagen meines Vaters, zur Herkunft des Steines, verliefen ergebnislos. Der Stein ist nirgends dokumentiert. Deshalb erweiterte ich meine Recherchen und fragte auch bei Heimatfreunden und Institutionen nach.
Die GPS-Daten, die zum Fund führten, stammten von Herrn Helmut Bardoux. Ohne diese Angaben ist der Stein schwer zu finden. Aber schon vor mehreren Jahren entdeckte die Gottleubaer Familie Novak den Stein und informierte den Naturschutzhelfer Herrn Siegmar Mörbitz. Herr Mörbitz begutachtete den Stein und informierte meinen Vater. Mein Vater musste aber aus gesundheitlichen Gründen den Aufstieg zum Stein abbrechen. Der Weg dorthin führt durch steiles und unwegsames Gelände. Der Stein liegt fern von Wanderwegen und Straßen.
Inzwischen ist auch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen auf den Fund aufmerksam geworden. Bei besserem Wetter wird eine Vorortbegehung stattfinden. Ich erhoffe mir davon präzise Angaben zur Inschrift und zur Gesteinsart. Danach wird der Stein in die Landesliste für Sächsische Kleindenkmale aufgenommen.
Ich danke allen Beteiligten für ihr Interesse und ihre Unterstützung, besonders aber meinem Ehemann Torsten, ohne den ich den Stein nie gefunden hätte.
Wir freuen uns über weitere interessante Zuschriften an Chronik_BGB@t-online.de.
Ein frohes neues Jahr wünscht allen Lesern