Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das zurückliegende Jahr hat uns vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, die wir als Gemeinde nur gemeinsam bewältigen konnten. Ob organisatorische, finanzielle oder gesellschaftliche Hürden – vieles verlangte uns besondere Flexibilität, Geduld und Zusammenhalt ab. In zahlreichen Gesprächen habe ich erlebt, wie belastbar und engagiert unsere Gemeinschaft ist, selbst wenn Rahmenbedingungen schwieriger werden.
Das große Sorgenkind bleibt neben dem demografischen Wandel, die Finanzen.
Wie bereits angenommen und befürchtet hat sich die finanziell angespannte Lage nicht verbessert. Der Bund bietet den Kommunen ein Unterstützungspaket, dass durch eine Sonderschuldenaufnahme finanziert wird. Der Freistaat hebt per Erlass zahlreiche Haushaltsbeschränkungen für seine Städte und Gemeinden auf. Ein Lösungsweg für die grundsätzlich dringend strukturellen Veränderungen im Land ist weiterhin nicht erkennbar. Die Schulden vermehren sich von Jahr zu Jahr, zurückzahlen kann dies wohl keine Generation mehr. Die sog. „große“ Politik ist nicht bereit die Realität anzuerkennen und echte Reformen anzupacken, aber die Wirtschaft schafft bereits spürbar negative Fakten.
Zur Wahrheit gehört damit, dass durch die finanziell angespannte Situation, die Gemeinde gezwungen war, teilweise seit vielen Jahren unveränderte Gebührensatzungen nun mehr anzupassen.
Dazu zählten u. a. die Gebühren für Sportstätten, Hundesteuer, Raumnutzung sowie Kitagebühren. Verständlicherweise hat dies zu wenig Begeisterung geführt und die damit verbundene Gemeinderatsarbeit war nicht vergnügungssteuerpflichtig.
Für uns heißt es trotzdem den Kopf über Wasser zu halten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bestehendes zu erhalten und zu verbessern ist die aktuelle Aufgabe.
Dazu zählten in diesem Jahr neues Gerät für den Bauhof, in Form eines neuen Unimog‘s, mit dem zugehörigen Mähwerk sowie Streuer für den Winterdienst.
Weiterhin konnte durch eine gemeinsame Kraftanstrengung aus Förderverein, lokalen Unternehmen und der Gemeinde das Bestehen des Bürgerbusses für die kommenden Jahre gesichert werden. Es wurde ein neues, größeres und komfortableres Fahrzeug beschafft, welches gerade bei der älteren Bevölkerung auf eine sehr positive Resonanz stößt.
Verbessert wurde auch die Situation für Fußgänger in Form von Gehwegerweiterungen in Nentmannsdorf und Friedrichswalde.
Zusätzlich konnten kleinere Instandhaltungsmaßnahmen wie Zaunbau, Dacheindeckung, Straßenbeleuchtung und Spielplatzerweiterung durchgeführt werden. Was geht wird gemacht.
Begonnen hatte nun endlich der Glasfaserausbau in unserer Gemeinde. Im kommenden Jahr werden aller Voraussicht nach, die Baumaßnahmen ab dem 3. Quartal in den einzelnen Ortsteilen starten. Bis Sie Ihren Anschluss nutzen können, wird es wohl noch weit bis in das Jahr 2027 dauern. Wir bleiben also geduldig.
Weiterhin konnte in diesem Jahr das größte Gemeinschaftsprojekt seit Bestehen der Verwaltungsgemeinschaft fertiggestellt werden. Der gemeinsame Verwaltungssitz der Stadt Bad Gottleuba – Berggießhübel, der Stadt Liebstadt und der Gemeinde Bahretal in Berggießhübel.Ein sehr gutes Vorzeigeprojekt kommunaler Zusammenarbeit. Der größte Vorteil für die Bahretaler besteht darin, dass die weiten Wege nach Bad Gottleuba entfallen, da nun alle Abteilungen unter einem Dach vereint sind. Zudem ist der neue Standort als Arbeitsort deutlich attraktiver, was hoffentlich die zukünftige Besetzung offener Stellen erleichtert – ein Gewinn, von dem letztlich auch Bahretal profitieren wird.
Das Rückgrat für das gesellschaftliche Zusammenleben war wieder einmal das Ehrenamt. Zahlreiche Veranstaltungen und Feste konnten gemeinsam bei meist optimalem Wetter gefeiert werden. Vielen Dank an alle Organisatoren, Helfer und Unterstützer an dieser Stelle.
Das Ehrenamt, das wieder ganzjährig voll gefordert war, ist unsere Feuerwehr. Ob Hausgroßbrand, Gasexplosion, Feldbrand, schwere Verkehrsunfälle, Tragehilfe, Baumstürze usw.
Es wurde wieder das gesamte Spektrum der Feuerwehrarbeit abgefordert. Mein besonderer Dank gilt daher den Kameradinnen und Kameraden.
Umso erfreulicher ist in diesen Zusammenhang noch zu erwähnen, dass neue Kameraden für den aktiven Dienst gewonnen werden konnten und die Jugendfeuerwehr ebenfalls Zulauf erhält.
Ein großer Dank geht ebenfalls an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Bauhofs, der Kindertageseinrichtungen sowie der Gemeindeverwaltung. Mit Ihrem täglichen Einsatz, Ihrer Verlässlichkeit und Ihren Ideen haben Sie dafür gesorgt, dass unsere Gemeinde funktioniert – oft im Hintergrund, aber stets mit großem Engagement. Ohne Sie wären viele Fortschritte, Projekte und Lösungen nicht möglich gewesen.
Was bewegte die Gemeinde noch?
Ein Sorgenthema bleibt der Kreuzungsbereich Nentmannsdorf als Unfallschwerpunkt. Der Petitionsausschuss des Kreisrats hat es leider im Juni verpasst seinen Beitrag für eine schnelle Umsetzung eines Kreisverkehrs zu leisten. Der im Sommer erstellte „Schilderwald“ hat nach wenigen Monaten schon wieder bewiesen, dass dies keine finale Lösung sein kann. Zusammen mit der Bevölkerung wird die Gemeinde weiterhin den Druck auf die zuständigen Behörden aufrechterhalten, um endlich eine verkehrssichere Lösung zu erhalten.
Eine Frage, die viele Menschen in allen Ortsteilen beschäftigte, lautete: Wird es in Zukunft einen neuen Allgemeinarzt für Bahretal geben? Denn der derzeit praktizierende Hausarzt beendet seinen Dienst zum Jahresende. An dieser Stelle kann ich Ihnen mitteilen, dass es dafür bereits einen festen Lösungsweg gibt. Das Ziel ist, das medizinische Angebot nicht nur zu erhalten, sondern auch zu erweitern. Bis es soweit ist, kann es eine Versorgunglücke von bis zu 12 Monaten geben. Sobald es Konkretes zu vermelden gibt, werden wir dies bekannt geben. Ich bitte daher noch um Geduld.
Was nehmen wir mit in das nächste Jahr?
Unser Handeln muss realistisch, klar und pragmatisch bleiben. Unvoreingenommen auf Dinge schauen, alte Muster hinterfragen, neue Wege anbieten.
Ich möchte, dass wir als Gemeinde in dieser trübseligen Zeit wieder ambitionierter werden. Es werden immer wieder Chancen an uns vorbeiziehen, es gilt Sie zu erkennen und mit Mut zu ergreifen.
Den Status quo zu akzeptieren ist keine Option.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Ich danke Ihnen Allen für das Vertrauen und die Geduld in diesem Jahr. Lassen Sie uns weiterhin füreinander da sein, einander unterstützen und unsere Heimat gemeinsam Schritt für Schritt weiter stärken.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien friedvolle Feiertage, schöne Stunden im Kreis Ihrer Liebsten und einen guten, sicheren Start in ein neues Jahr voller Gesundheit, Glück und Zuversicht.