Liebe Bürgerinnen und Bürger,
das Jahr ist nun schon wieder fast vorüber. Es war ein bemerkenswertes Jahr und ich möchte gern die wichtigsten Geschehnisse nochmal Revue passieren lassen.
Die Rahmenbedingungen sind nicht unbedingt besser geworden. Die Folgen vom Krieg in der Ukraine und in Israel wirken sich weiterhin negativ auf unsere Wirtschaft aus.
Die Gesellschaft in unserem Land muss trotz der Krisen eng zusammenstehen und darf sich nicht spalten lassen. Die Herausforderungen rund um Flucht, Asyl und Rechtsstaat müssen europäisch gelöst werden. Es darf an unseren Grenzen nicht zu Wildwestszenen kommen, wie wir sie leider in den vergangenen Monaten erlebt haben.
Nichtsdestotrotz gab es dieses Jahr in unserem Stadtgebiet sehr viele positive Dinge und darüber möchte ich gern berichten.
I. Quartal
Im ersten Quartal 2023 startete der Breitbandausbau in unserem Ortsgebiet. Die Arbeiten waren für alle deutlich sichtbar und wir sind stolz, dass unsere Stadt dieses Projekt für alle Ortsteile umsetzen wird.
Außerdem übernahmen wir das historische Wasserhäuschen vom Zweckverband Trinkwasser auf dem Augustusberg und haben damit ein Biotop erhalten sowie Möglichkeiten zur nachhaltigen Wassergewinnung geschaffen. Mein Dank gilt hier dem Initiator Förster Thomas Krause, welcher leider Ende des Jahres verstorben ist.
Traditionell erfolgten in diesem Zeitraum die Jahreshauptversammlungen unserer einzelnen Stadtteilfeuerwehren. Es sind immer sehr gute und informative Veranstaltungen und man merkt, welche Arbeit dort geleistet wird, gerade auch außerhalb der für alle sichtbaren Einsätze.
In diesem Quartal erfolgte weiterhin eine Informationsveranstaltung zum Thema Radon an unserer Oberschule. Wir sind hier in einem Radongebiet und müssen diese damit verbundenen Herausforderung gemeinsam angehen.
Im Februar erfolgte der Festumzug zur 70. Karnevalssaison in Gottleuba; die ganze Stadt war auf den Beinen. Auch hier haben wir eine langjährige und schöne Tradition, welche wir erhalten werden.
Mit der Ordination von Pfarrer Tillmann Reichardt im März endete die lange Vakanz in der Kirchgemeinde Gottleubatal.
Im ersten Quartal 2023 wurde das Gesamtprojekt „MaFaGo“ mit einer geplanten Zweimarktlösung durch den Stadtrat abgewählt und sollte erst zum Ende des Jahres wieder aufgegriffen werden.
II. Quartal
Im zweiten Quartal eröffneten wir mit Sachsenforst die Forststeigsaison. Unsere Stadt ist ja Forststeiggemeinde und der Wanderweg passiert unser Ortsgebiet im Bereich Zeisigstein.
Kurz danach wurde auf dem Schneeberg die „Allianz für grenzüberschreitende Nachbarschaft“ beschlossen und gleichzeitig die Tourismussaison in unserem Grenzgebiet eröffnet. Die Veranstaltungen mit meinen tschechischen Amtskollegen und allen Unterstützern machen immer besonders viel Freude und sind mittlerweile auch eine gute Tradition geworden.
Wenig später feierten wir gemeinsam das Frühlingsfest der Seniorinnen und Senioren anstatt der bisherigen Weihnachtsfeier. Diese Variante ist einfacher planbar und kann im Prinzip nicht witterungsbedingt scheitern, so wie die vorher geplante Weihnachtsfeier am Blitzeis.
Auch gehört unser traditionelles Maibaumstellen in diese Zeit. Leider kann man nicht überall im Ortsgebiet gleichzeitig dabei sein.
Am 1. Mai erfolgte unser Sportfest auf dem Sportplatz in Berggießhübel. Es war eine große Freude, die Kinder und Jugendlichen beim Sport zu beobachten und auch selber aktiv zu sein. Weiter so, bewegen bringt bekanntlich Segen!
In diesem Zeitraum wurden die Sanierungsarbeiten unseres Zwiesler Tiefe Erbstollns abgeschlossen und in unmittelbarer Nähe entstand durch Eigeninitiative ein Spielplatz für unsere Kinder. Ein schönes Beispiel der Verbindung von Bergbautradition und neuer Nutzung. Die Folgen unserer bergmännischen Geschichte sind bis heute auch bei zahlreichen Sanierungsmaßnahmen auf dem Kirchberg sichtbar.
Als bedeutsames Ereignis schloss sich die Bürgermeisterwahl in Liebstadt an und Frau Kristin Grahl konnte sich das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger im ersten Wahlgang sichern. Der Amtsvorgänger, Herr Retzler, hat lange Jahre die Geschicke der Stadt Liebstadt gelenkt und übergab einige Woche später die Amtsgeschäfte.
Im Juni fand unsere überregional bekannte Heimkinderausfahrt statt und war aus meiner Sicht ein großer Erfolg.
Als kleines Bonbon erhielten wir gegenüber des Marie-Louise-Stollns eine ADAC Fahrradreparaturstation.
Außerdem durfte die Stadt eine neues Feuerwehrfahrzeug LF 10 für die Feuerwehr Markersbach-Hellendorf übernehmen und hat damit wieder ein wirksames Mittel zur Brandbekämpfung mehr.
III. Quartal
Im dritten Quartal fand in unserem Freibad eine XXL-Beachparty statt. Wir wollten damit für Jung und Alt ein besonderes Partyerlebnis schaffen und waren mit der Teilnehmerzahl wirklich zufrieden. Unser tolles Freibad soll durch solche und ähnliche Veranstaltungen beworben werden und damit auch wieder mehr Besucher anlocken.
Auch konnten drei neue Ortsschilder im Ortsteil Bahra künstlerisch gestaltet und aufgestellt werden.
Als großes Fest feierten wir gemeinsam den Marktsommer im OT Gottleuba. In einer diesmal größeren Form gab es zahlreiche Dinge zu erleben. Leider war uns das Wetter nicht sehr hold.
An dieser Stelle sollen auch die vielen Ortsfeste der kleineren Ortsteile Erwähnung finden. Wir wissen, mit welchem Aufwand und mit welcher Hingabe diese Veranstaltungen vorbereitet werden.
Kurz darauf öffnete das Vietnamesisch-Buddhistische-Zentrum in der ehemaligen Zwieselperle seine Tore. Mit einer besonderen Zeremonie entstand somit eine interessante Komponente für unsere Stadt.
Anschließend feierten wir gemeinsam ein schönes Herbstfest im Marie-Louise-Stolln. Dort befindet sich unsere Kurgesellschaft, die Touristinfo und somit auch ein Besucherschwerpunkt für unseren Doppelkurort.
Die Digitalisierung an unseren beiden Schulen wird mit großen Schritten vorangetrieben. Dabei kam es rund um die WLAN-Installation an der Grundschule zu Unstimmigkeiten. Daraufhin veranlassten wir eine Messung durch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und stellten die Ergebnisse auf einer Informationsveranstaltung vor. Im Moment werden als letzter Schritt die Endgeräte für beide Schulen beschafft und dann dieses Projekt zum positiven Abschluss gebracht.
Es gab dann die Ereignisse rund um das Schloss Friedrichsthal mit der späteren Erwähnung im Bundestag. Wir sehen an diesem Beispiel, dass nicht unsere Stadt, sondern unsere Gesellschaft durch die aktuelle (Bundes)Politik gespaltet wird. Lassen wir uns davon nicht anstecken, sondern halten wir in unserer ländlichen Region zusammen, auch in schweren Zeiten.
IV. Quartal
Im vierten Quartal beschäftigten wir uns wiederholt mit der Neubaustrecke Dresden – Prag, als Volltunnelvariante sowie den damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Verwaltungsgemeinschaft. Die Themen Rettungsdienst/Feuerwehr, Rettungstunnel in Göppersdorf, Trinkwassergewinnung und sonstige Eingriffe sind dort zu beachten und gegenüber den Entscheidungsträgern zu kommunizieren.
Im November erhielten wir unseren neuen Unimog und konnten damit dem früh einkehrenden Winter wirksam begegnen. Mit dem Fahrzeug sind wir auch außerhalb des Winters flexibel und sparen noch Kosten gegenüber der bisherigen Verfahrensweise.
Das Großprojekt „gemeinsames Rathaus“ hat in diesen Tagen seinen Baustart und die ersten Lose sind vergeben bzw. kommen bereits zur Ausführung. Ich freue mich über einen zügigen Baufortschritt.
Außerdem werden die Außensportanlagen an der Grundschule in Berggießhübel sowie der Spielplatz dahinter über die Städtebauförderung saniert. Beide Maßnahmen sind dringend notwendig und haben bereits begonnen.
Gleichermaßen wird auch der Spielplatz in Langenhennersdorf in Angriff genommen. Die notwendigen Fördermittel sind ebenfalls per Bescheid eingegangen.
Daneben fanden/finden aktuell Sanierungen der Staatsstraßen S 171 und S 174 im Ortsgebiet statt und nächstes Jahr soll die Hellendorfer Straße sowie die Bahnhofstraße, jeweils in Bad Gottleuba, saniert werden. Unabhängig vom Straßenbaulastträger sind diese Maßnahmen gut für unsere Region.
Am 2. Advent feierten wir unser Lichterfest in Berggießhübel. Dabei gab es eine wunderbare Bergandacht mit anschließendem Bergmannsaufzug. Zahlreiche Gäste waren vor Ort und sahen erneut, wie bei uns Tradition gelebt wird. Eine Woche später feierten wir gemeinsam das Lichtelfest in Bad Gottleuba.
Noch eine kurze Information zum Stand des MaFaGo-Projekts. Es wurden kürzlich im Stadtrat die Beschlüsse zu einem getrennten Verkauf der Grundstücke beschlossen. Die alte Fabrik soll eine Nutzung im Sinne des Gemeinbedarfs erhalten und der obere Teil einem neuen Einkaufsmarkt Platz bieten. Ich freue mich auf die Umsetzung der beiden Projekte.
Als große Herausforderung im Dezember gilt es, einen guten Haushalt zu erstellen. Die Rahmenbedingungen sind nicht ganz einfach, dennoch bin ich zuversichtlich, die vielen eingeworbenen Fördermittel mit Eigenmitteln untersetzen zu können und im Ergebnis die Projekte 2024 auch gut umzusetzen.
Mit den erwähnten Punkten habe ich natürlich nur einen kleinen Rückblick gewähren können.
Perspektivisch und auch strategisch gilt es, weitere kommunale Einnahmen zu generieren, um auch zukünftig investieren zu können und damit weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Die erneuerbaren Energien bieten dafür in der Verwaltungsgemeinschaft eine gute mittelfristige Chance.
Auch die Ansiedlung von Gewerbe muss ein zukünftiges Ziel bleiben. Ich werde über beide Themenfelder weiter informieren.
Schlussendlich möchte ich mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken.
Das Gleiche gilt auch für meine Verwaltung, die viele Ideen in unserem Sinne umsetzt sowie mit den zunehmenden Verwaltungsaufgaben umgehen muss.
Im Besonderen möchte ich mich bei all denen bedanken, die noch ein wenig mehr tun und in verschiedensten Ehrenämtern viel für unsere Gemeinschaft leisten. Ich setzte auch künftig wieder auf Sie alle und werde unterstützen.
Bedanken möchte ich mich natürlich auch bei unserer Feuerwehr, welche auch dieses Jahr wieder stark belastet war und durch ihr beherztes Eingreifen mehrmals Schlimmeres verhindert hat.
Danken möchte ich auch unserem mittlerweile kleinen, aber feinen Stadtrat für die Unterstützung bei all den wichtigen Entscheidungen. Aber auch die beiden großen Sportvereine, der SC-Einheit und der SV Medizin, leisten sehr viel für unsere Stadt und insbesondere für die Jugend.
Gleichzeitig möchte ich auch dieses Jahr wieder um Unterstützung werben. Alle Vereine, die Feuerwehr, der Stadtrat aber auch unsere Gesellschaft sind auf gegenseitige Hilfe und eben auch auf Mitglieder angewiesen. Tragen Sie ihren Teil dazu bei und werden Sie mit uns gemeinsam aktiv. Wir bilden den Kitt, der unsere Gemeinschaft zusammenhält. Vielen Dank.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest, Gottes Segen und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr 2024. Bleiben Sie gesund.