Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
ich möchte an dieser Stelle gern noch einmal über das im Stadtrat (02.03.2023) gescheiterte MAFAGO-Projekt informieren. Aus meiner Sicht haben wir damit eine große Chance für unsere gesamte Verwaltungsgemeinschaft verpasst. Diese Meinung vertreten auch die Bürgermeister unserer Mitgliedsgemeinden in Liebstadt und Bahretal und viele Einwohnerinnen und Einwohner in unserer Stadt.
Zur Erinnerung: Ein Investor wollte das gesamte MAFAGO-Gelände von der Stadt erwerben und zwei neue Märkte errichten. Dazu wäre eine neue Brücke gebaut und sämtliche alten Gebäude abgerissen worden.
Wir hätten unseren Ortsteil Bad Gottleuba verschönern und als Stadt eine große Last von unseren Schultern bekommen können. Darüber hinaus wäre ein guter Verkaufspreis erzielt worden.
Die beiden Märkte sollten die Bestandsmärkte im genannten Ortsteil ersetzen, damit die Sicherung der Lebensmittelversorgung für die nächsten 30 Jahre sicherstellen und dies innerstädtisch und nicht außerhalb, so wie es heute leider die Regel ist. Eine Beschränkung des künftigen Sortimentes, im Einklang mit den wenigen noch existierenden Geschäften im Ort, wäre möglich gewesen. Der Vertreter des Handelsverbandes hat dies klar dargelegt und sich im Prinzip für dieses Projekt ausgesprochen.
Es gibt immer für alles gute Argumente und Gegenargumente. Ich bedanke mich für den größtenteils guten Austausch aller Beteiligten während der letzten Wochen. Auch hat es sich der Stadtrat nicht ganz einfach gemacht.
Ich möchte jedoch auch ganz klar festhalten, dass ich von dem Projekt nach wie zuvor überzeugt bin und die Beschlussvorlage und Zuarbeiten der Verwaltung hervorragend waren. Es hätte im Ergebnis einen großen Mehrgewinn für die Stadt und unsere Einwohnerinnen und Einwohner gegeben.
Im Ergebnis wurde der Beschluss vom Stadtrat abgelehnt. Damit steht diese Entscheidung für die nächsten 6 Monate. Das ist jetzt hier auch zu akzeptieren.
Welche Perspektive bleibt?
Ein Bürgerentscheid im Herbst? Vielleicht bringt ein (guter) Kompromiss die Lösung?
Es gibt für das MAFAGO-Gelände auch eine Alternative. Die damit verbundenen Möglichkeiten gilt es in den nächsten 6 Monaten zu eruieren. Eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft (in Gründung) möchte ein Projekt verwirklichen. Es geht dabei um ein Kaffeemühlenmuseum, um die Schaffung einer Kleinkunstbühne und andere sicher gute Ideen. Auch soll die Außenanlage gestaltet und nutzbar gemacht werden. Es geht im Prinzip um die Wiederbelebung des Projektes „Kulturfabrik“ von 2019.
Entscheidend ist in erster Linie der Mehrgewinn für die Bürgerinnen und Bürger. Die finanziellen Auswirkungen auf unsere Stadt werde ich im weiteren Verfahren natürlich beachten bzw. auch schützen, denn das ist meine Pflicht als Bürgermeister.
Ich freu mich über einen weiteren transparenten Austausch und werde über die künftige Entwicklung informieren.