Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden laden am Dienstag, dem 10.10.2023, nach Bad Schandau zur Bürgersprechstunde ein.
Die Beratung findet im Sitzungssaal des Rathauses (Dresdner Str. 3, 01814 Bad Schandau) statt. Ratsuchende können sich über Möglichkeiten der Rehabilitierung von SED-Unrecht informieren. Bei der Beratung kann erfragt werden, welche Wege der Wiedergutmachung es im Einzelfall gibt. Es ist keine vorherige Terminvereinbarung nötig.
Von 9:00 bis 17:00 Uhr berät Utz Rachowski im Auftrag der Sächsischen Landesbeauftragten vor Ort. Er erläutert die Reha-Gesetze, den Sächsischen Härtefallfonds für SED-Opfer und beantwortet Fragen zur „Opferpension“ – einer monatlichen Zuwendung für ehemalige Haftopfer. Mit den Ratsuchenden wägt er ab, welcher Weg zu beschreiten ist und prüft, ob die Antragsvoraussetzungen vorliegen. Für viele Betroffene wurden ab dem 29.11.2019 die Rehabilitierungsmöglichkeiten deutlich verbessert. Darunter zählen Personen, die in DDR Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen, Durchgangs- und Sonderheimen untergebracht waren sowie die Opfer von Zersetzungsmaßnahmen des Staatssicherheitsdienstes der DDR und verfolgte Schüler.
Das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden berät zudem zu sämtlichen Fragen der Akteneinsicht. Außerdem besteht die Möglichkeit, Stasi-Akten-Einsicht zu beantragen. Hierfür wird ein gültiges Personaldokument benötigt.
Unabhängig von der Vor-Ort-Beratung kann auch direkt bei der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein Beratungstermin in Dresden vereinbart werden (Tel.: 0351 4933700).
Hintergrund:
In der DDR wurden Tausende Menschen aus politischen Gründen verfolgt und leiden bis heute unter den Folgen. Für diese Betroffenen gibt es Rehabilitierungsgesetze, die den Weg eröffnen, rechtsstaatswidrige Verurteilungen aus dem Strafregister zu entfernen, sich vom Makel persönlicher Diskriminierung zu befreien und soziale Ausgleichleistungen in Anspruch zu nehmen.