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Amtsblatt der Stadt Bad Schandau und der Gemeinden
Ausgabe 23/2025
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Beitrag des Sächsischen Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung

Gemeinsame Information von Regina Kraushaar, Sächsische Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung und Bürgermeister Thomas Kunack, Stadt Bad Schandau – Stand 07.11.2025, 10.00 Uhr

Elbebrücke und Bahnbrücke Bad Schandau – Sicherheit hat Vorrang

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

die beiden Brücken an der B 172 sind für Bad Schandau und die Region – also für jede und jeden einzelnen von Ihnen – von großer Bedeutung. Wir wissen, dass Sie die Entwicklungen rund um die Elbebrücke und die Bahnbrücke aufmerksam verfolgen. Es ist uns deshalb auch ein persönliches, gemeinsames Anliegen, Sie direkt darüber zu informieren, wie der aktuelle Stand der Dinge ist und was in den kommenden Wochen zu erwarten ist.

Aktueller Stand Elbebrücke

Auch nach der Teilfreigabe der Elbebrücke Anfang April - und damit verbunden einem ersten Aufatmen hier in der Region - wurden die intensiven Untersuchungen und Überwachungen der Brücke unvermindert weitergeführt. Mittlerweile gibt es eine weitere gute Nachricht: Der Zustand der Elbequerung ist deutlich stabiler als erwartet und verfügt erfreulicherweise über Reserven.

Die Prüfingenieure haben uns deshalb grünes Licht gegeben, am 12. November 2025 die zulässige Last für Einzelfahrzeuge auf der Elbebrücke Bad Schandau von 7,5 auf 30 Tonnen zu erhöhen. Damit dürfen wieder Busse und LKW über die Elbe fahren. Wir wissen, dass gerade ein gut und reibungslos funktionierender Busverkehr zwischen den Elbseiten – ohne Beschwerlichkeiten – ein wichtiger Schritt zurück zum üblichen Alltag ist. An dieser Stelle danken wir Ihnen allen für Ihr Verständnis bei den Einschränkungen. Und dem RVSOE und seinen Mitarbeitern danken wir für die zuverlässige Sicherstellung des Busverkehrs. Es ist gut, wenn man sich auf dieses Miteinander verlassen kann.

Trotzdem bleibt die Elbebrücke weiterhin unter ständiger Beobachtung. Fachleute haben klare Grenzwerte für die Anzahl von zulässigen Spanndrahtbrüchen im Spannband der Brücke festgelegt, damit das Höchstmaß an Sicherheit jederzeit gewährleistet bleibt. Und was von den Prüfingenieuren ebenfalls bestätigt wurde: Es ist sichergestellt, dass die Brücke selbst im Falle weiterer Spannstahlbrüche noch mindestens ein weiteres Jahr genutzt werden kann.

Gleichzeitig treibt die Straßenbauverwaltung die Planungen für eine mögliche Behelfsbrücke über die Elbe weiter mit Hochdruck voran. So stellen wir sicher, dass wir im Bedarfsfall schnell handeln können. Denn wir wollen vorbereitet sein – auch für den Fall, dass die Brücke irgendwann dauerhaft ersetzt werden muss.

Aktueller Stand Brücke über die Bahngleise

Anders sieht es leider bei der Brücke über die Gleise der Bahnstrecke Dresden – Prag aus. Hier haben die Untersuchungen der Prüfingenieure eindeutig gezeigt, dass dieses Bauwerk ersetzt werden muss. Für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und um das weitere Befahren der Brücke über die Bahngleise aufrechtzuerhalten, gilt seit dem 21. Oktober 2025 eine einspurige Verkehrsführung mit Ampelregelung. Damit wird die Brücke wirksam entlastet. Zugleich – und das haben wir auch gemeinsam mit Landrat Michael Geisler intensiv erörtert – ist das der richtige Weg, um das Gewicht der Fahrzeuge, die die Brücke passieren, nicht weiter reduzieren zu müssen. Besonders im Auge war dabei beispielsweise der Schülerverkehr. Denn was nützt eine Freigabe für Busse über die Elbe, wenn die Vorlandbrücke zwar im Begegnungsverkehr befahren werden darf, aber dann die Sperrung für Busse an dieser Stelle greifen muss?

Um den Verkehr auch während des Abbruchs und des Neubaus der Bahnbrücke aufrechtzuerhalten, planen wir den Bau einer Behelfsbrücke über die Gleise. Die Vorbereitungen dafür laufen ebenfalls auf Hochtouren und sind weit vorangeschritten. Es war richtig, nicht nachzulassen bei den Planungen für den Bau einer Behelfsbrücke – und sei es jetzt nicht über die Elbe, sondern über die Gleise der Bahn. Und wer mit Planungen schon weit vorangekommen ist, kommt unweigerlich an den Punkt, dass es auch praktisch werden muss mit der Umsetzung seiner Planungen:

Deshalb werden höchstwahrscheinlich in der letzten Novemberwoche ganz konkrete, den Bau vorbereitende Maßnahmen im Bereich der Bahnbrücke und der hangseitigen Stützwand durchgeführt. Während dieser Arbeiten kann es zu weiteren Verkehrseinschränkungen kommen. Durch die geringe Fahrbahnbreite werden einige Baumaßnahmen nur durch eine Vollsperrung umsetzbar sein. Wir informieren Sie rechtzeitig darüber.

Wann der eigentliche Startschuss für den Bau der Behelfsbrücke fallen kann, hängt ganz wesentlich von den Abstimmungen mit der Bahn zu den sogenannten Sperrpausen ab – also wenn die Bahn ihrerseits uns helfen und den Verkehr auf den Schienen einstellen kann. Sobald es hier Klarheit gibt, werden wir Sie umgehend informieren.

Wir wissen – und dies ist für uns gewiss keine angenehme Aufgabe – dass die aktuell bestehenden Einschränkungen für viele von Ihnen eine Belastung sind. Jedoch: Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat absoluten Vorrang! Als Staatsministerium bedenken wir jede Entscheidung gründlich und treffen sie jeweils auf Grundlage technischer Gutachten und in enger Abstimmung mit Fachleuten und den Beteiligten vor Ort – in der Stadtverwaltung, dem Landkreis und der Polizei.

Unser gemeinsames Ziel bleibt unverändert: eine sichere und zukunftsfähige Verkehrsanbindung für Bad Schandau und der Region.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Geduld und bitten auch weiterhin um Ihr Vertrauen.

Regina Kraushaar
Sächsische Staatsministerin
für Infrastruktur und Landesentwicklung
Thomas Kunack
Bürgermeister der Stadt Bad Schandau

Aktuelle Informationen zu beiden Brücken finden Sie fortlaufend im den WhatsApp-Kanal „smilsachsen I Brücken-Update“ des Sächsischen Staatsministeriums für Infrastruktur und Landesentwicklung.