Bis zum Jahre 1892 hatte Schmölen keinen eigenen Friedhof, sondern die Verstorbenen wurden auf dem alten Bennewitzer Friedhof begraben. Gustav Schellhorn berichtet in seinem Heimatbuch, was er als junger Mann, der aus der Stadt kam ganz erstaunt und zugleich empört bei seinem ersten Begräbnis in Schmölen sehen musste.
Der Sarg mit der Leiche wurde auf einen Kastenwagen geladen, auf dem vorher Mist ins Domholz gefahren wurde. Auch die Pferde wurden schmutzig, wie sie gerade vom Feld kamen, vorgespannt. Schellhorn beschwerte sich darüber beim Rittergutsinspektor. Dieser gab gefühllos und gleichgültig zur Antwort: „Wir sind nur verpflichtet, die Leichen nach Bennewitz zu fahren, aber wie? das ist unsere Sache.“
Ehe der Leichenzug nach Bennewitz abging, bekam jeder Chorschüler einen Groschen ins Gesangbuch gelegt. Die Träger bekamen einen Schnaps, Pfarrer und Lehrer aber eine Zitrone mit auf den Weg.
Am 23. Oktober 1892 weihte der damalige Pfarrer Lauschke den neuen Friedhof in Schmölen ein. Das Land dazu wurde vom Bennewitzer Gutsbesitzer Rasch für 2500 Mark erworben. Die Gemeinde nahm hierzu beim Landwirtschaftlichen Kreditverein zu Dresden einen Kredit von 8000 Mark auf, mit der Bestimmung, dass das Kapital nach 45 Jahren getilgt ist. Als der Friedhof angelegt wurde, befand er sich noch „ein Stück außerhalb des Dorfes“.
Die Trauerhalle / Leichenhalle ist ein eingeschossiger Massivbau mit Satteldach. Der teilweise aus Sandstein gemauerte, schön gegliederte Ziegelsteinbau steht auf einem Bruchsteinsockel. Beide Giebel ziert ein Kreuz. Die Halle verfügt über 26 Sitzplätze.
Der Friedhof befindet sich im nordwestlichen Teil des Ortes, direkt an der Altenhainer Straße und wird an der Vorderseite (Altenhainer Straße) und an der linken Seite von einer Bruchsteinmauer eingegrenzt.
Quelle:
Heimatbuch zur Geschichte der Dörfer Bennewitz mit Schmölen, Deuben, Grubnitz mit Nepperwitz von Gustav Schellhorn