Kann sich noch jemand daran erinnern? Wer mit dem Auto während der Berufsverkehrszeiten nach Wurzen wollte, musste sich anstellen. Die Muldenbrücke war nach 1990 zum Nadelöhr geworden, denn der Fahrzeugverkehr stieg langsam aber stetig gewaltig an. Manchmal reichte die wartende Fahrzeugschlange von der Muldenbrücke durch Bennewitz und Deuben bis zum Abzweig nach Altenbach. Von Wurzen her war es nicht besser. Dann kam das Hochwasser 2002 und nahm den Mittelpfeiler der Brücke mit. Im Eiltempo musste eine provisorische Stahlkonstruktion errichtet werden, die den Pfeiler ersetzte, damit der Verkehr wieder über die Brücke rollen konnte.
Nach jahrelangem Kampf um eine neue Brücke hatte somit das Hochwasser 2002 das Planungsverfahren beschleunigt. Die Bundesregierung genehmigte 21,5 Millionen Euro aus dem Fond für Aufbauhilfe. So konnte bereits am 08. September 2004 der 1. Spatenstich für die neue Brücke und einer Ortsumgehung für Bennewitz erfolgen. Geplant und gebaut wurden eine vierspurige 528 Meter lange Zügelgurtbrücke und eine 2,2 km lange Ortsumgehung für Bennewitz. Gleichzeitig erhielt auch Wurzen eine Westumgehung, die S11, denn alles musste miteinander zukunftsfähig verbunden werden.
Den 1. Spatenstich, natürlich mit einem Bagger, übernahm der damalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt und gab damit den Startschuss zum Bau dieser gewaltigen Investition. Er bezeichnete das Projekt als eine Chance zur Entwicklung der Region, denn Straßen werden nicht nur für die Gegenwart, sondern vor allem für die Zukunft gebaut.
Im Februar 2005 begann der Bau mit der Herstellung der Brückenpfeilerfundamente auf beiden Seiten der Mulde. Die Einweihung der Brücke erfolgte am 25. Mai 2007.
Quelle: LVZ vom 09.09.2004 Günther Geißler