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Calauer Stadtnachrichten
Ausgabe 12/2024
Mitteilungen der Stadt Calau
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Auf Stippvisite bei der heimischen Wirtschaft

Helmut Richter zeigt der Wirtschaftsförderin und dem Bürgermeister, dass der Mais schon ziemlich trocken ist. Bald kann daraus Futter für die Milchkühe werden.

Ihre Reihe der Unternehmensbesuche setzten Bürgermeister Marco Babenz und Wirtschaftsförderin Franziska Wölkerling im vergangenen Monat fort. Am 6. November standen dabei gleich zwei Termine an: Zunächst ging es zu Helmut Richter, dem Geschäftsführer der Bäuerlichen Produktionsgemeinschaft (BP) Saßleben GmbH & Co.KG. Danach führte sie der Weg in die Senftenberger Straße 4a, wo das Unternehmen MR-Bahn GmbH und Co. KG Calau produziert. Spannende Eindrücke gab es dabei eine ganze Menge.

Mit einem Schluck Buttermilch sowie wohliger Wärme und dem Knistern von getrockneten Maiskörnern gab es bei der BP Saßleben auch was für die Sinne zu erleben. „Wir trocknen mit der Abwärme unserer Biogasanlage den ökologisch angebauten Mais. Dieser wird dann als Futter für unsere Milchkühe in der Molkereianlage in Saßleben verarbeitet. Diese geben dann die leckere Buttermilch, die sie gerade probieren“, informierte Firmenchef Helmut Richter beim Besuch von Bürgermeister und Wirtschaftsförderin. Richter ist sowas wie ein Urgestein in der heimischen Landwirtschaft. Bereits mit acht Jahren habe er den Entschluss gefasst, in der Landwirtschaft tätig zu sein. Bis heute, Richter ist 66, tut er dies immer noch mit Leidenschaft. Er erinnert sich: „Nachdem ich bereits im Jugendalter in den Ferien geholfen habe, wurde die Begeisterung noch gestärkt. Nach Besuch der EOS und einem Studium ging es wieder zur LPG ´Morgenrot´ Saßleben. Nach der Wende habe ich den Betrieb als Geschäftsführer übernommen.“ Schwierige aber auch schöne Jahre folgten, so berichtet der in Reuden aufgewachsene Richter. Bis heute habe er mehr als 50 Leute ausgebildet, aktuell hat die BP Saßleben vier Azubis. Sein Dank gilt heute rückblickend den vielen Wegbegleitern, die ihn unterstützten: „Das waren vor allem Fritz und Renate Marose, Ute Kaltschmidt, Annemarie Seifert, Gisela Richter und Karl-Heinz Baberka.“ Heute ist das Unternehmen mit 29 Mitarbeitern ein vielseitig aufgestellter landwirtschaftlicher Betrieb. Man wirtschaftet nach ökologischen Richtlinien und setzt dabei auf ressourcenschonende, umweltfreundliche Methoden. Weitere Bereiche sind der Futtermittel- und Bauernmarkt (mit Getränkemarkt), die Baumschule Plieskendorf sowie vielfältige landwirtschaftliche Dienstleistungen. Markantester Baustein ist jedoch die moderne Milchviehanlage in Saßleben, die 2020 eingeweiht wurde. „Rund 270 Tiere werden hier mit Futter aus eigener Produktion versorgt. Die Milch geht in die ´Gläserne Molkerei´ nach Münchehofe. Einen Teil davon vermarkten wir aber auch direkt im Kuhstall. Hier steht unter anderem ein Frischmilch-Automat zur Verfügung“, erklärt Helmut Richter. Der voll automatische Stall ist mit vier Melkrobotern, einem Fütterungsroboter und einem Einstreuroboter ausgestattet. Zusätzlich sorgen sensorgestützte Systeme für eine lückenlose Tierbeobachtung. Ein spezieller Gummiboden mit Rillen sorgt für bessere Klauengesundheit, weniger Ammoniakemissionen und weniger Rutschgefahr. Die Anlage bietet Weidegang im Sommer, eingestreute Liegeboxen und Ausläufe, was den Anforderungen des Naturland-Standards entspricht.

Beeindruckende Zahlen hat auch das Unternehmen MR-Bahn zu bieten, welches Bürgermeister und Wirtschaftsförderin nach ihrer Visite bei der BP Saßleben besuchten. Kurz vor dem Ortsausgang, in der Senftenberger Straße 4a, befindet sich der Produktionssitz der MR-Bahn GmbH und Co. KG. Werkleiter Kay-Steffen Richter informierte beim Vorort-Termin und Werksrundgang über die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Die MR-Bahn GmbH & Co. KG wurde im Oktober 2020 als gemeinsames Tochterunternehmen der Wilhelm Röser Söhne GmbH & Co. KG und der Bernhard Müller Betonsteinwerk GmbH gegründet. Während RIB RÖSER GmbH & Co. KG im Jahr 2026 stolze 100 Jahre Firmenjubiläum feiern darf, blickt Beton Müller bereits auf über 135 Jahre alte Firmengeschichte zurück. Seit der Übernahme des Produktionsstandortes in Calau des ehemaligen Unternehmens Eifeler Betonbauteile GmbH werden nationale sowie internationale Kunden im Bahn-, Verkehrs- und Industriebau beliefert. So werden vor allem Betonteile für den Spezialeinsatz im Eisenbahnbereich angefertigt. Zum Portfolio des Betriebs gehören unter anderem Betonkabelkanäle oder komplette Teile für Bahnsteiganlagen. Einer der Kunden hierbei ist die Deutsche Bahn oder Subunternehmen, welche für den Konzern tätig sind. „Aktuell haben wir 17 Mitarbeiter in zwei Schichten am Standort Calau im Einsatz. Wir suchen aber jederzeit neue Kollegen, die unser Team unterstützen möchten“, erklärte der Werkleiter. Im kommenden Jahr wolle man zudem Lehrstellen im Bereich Betonfacharbeiter anbieten.

Text: Jan Hornhauer, Stadt Calau