Die Cottbuser Niederlassung des Wind- und Solarparkentwicklers UKA projektiert und baut zehn Windenergieanlagen bei Kemmen nahe der Stadt Calau. Geplant ist es, diese bis Mitte 2026 vollständig in Betrieb zu nehmen. Die Anlagen sind in der Lage, über 52.000 Dreipersonenhaushalte mit nachhaltigem Strom zu versorgen. „Pro Jahr lassen sich dadurch über 89.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen“, heißt es in einer Mitteilung von UKA. Projektentwickler Mirko Glockmann von UKA ist stolz, gemeinsam mit der Gemeinde, den Landeigentümern und den Beteiligten im Team einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet zu haben: „Während des langen Planungsprozesses von neun Jahren ist über den vertrauensvollen Umgang miteinander eine erfolgreiche Partnerschaft entstanden, für die wir bei allen Beteiligten danke sagen möchten.“
Mit dem eigentlichen Bau der Anlagen, für die unter anderem die Fundamente errichtet werden müssen, wird ab Mai 2025 begonnen. Die Inbetriebnahme der zehn Windenergieanlagen ist dann für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen.
Die vor dem Bau fälligen Standortvorbereitungen im Gebiet des Windenergieprojektes erfolgen nur in geringem Maße, um die Zuwegung und die Standorte zu den Windkraftanlagen gewährleisten zu können. Bei den Waldflächen, die gerodet werden, handelt es sich vorrangig um Kiefermonokulturen. Teile der zu rodenden Flächen werden für das Baufeld genutzt, die Bereiche für Zugangsschneisen und temporäre Wege werden nach Abschluss der Bautätigkeiten wieder aufgeforstet. Die gefällten Bäume werden ersetzt. Um den Eingriff in die Ökologie des Waldes zu minimieren und den Wald nachhaltig zu stärken, werden waldverbessernde Maßnahmen sowie Wiederaufforstung mindestens im Eins-zu-Eins-Prinzip in der Nähe des Entnahmeortes durchgeführt. „Dass die Kiefernmonokulturen ersetzt werden, wird durchaus als Vorteil gesehen: Die Umwandlung der Kiefermonokulturen in einen gesunden Mischwald reduziert nicht nur die Waldbrandgefahr und macht den Wald resistenter gegen Starkwetterphänomene und Einflüsse des Klimawandels, sondern fördert auch den Artenreichtum in unseren Wäldern“, erklärt Mirko Glockmann.
Im Juni 2019 führte die Landesregierung in Brandenburg das Windenergieanlagenabgabegesetz (BbgWindAbgG) ein, um die Akzeptanz der Windenergie in der Region zu steigern. Danach sind Windkraftanlagenbetreiber gesetzlich verpflichtet, pro Windenergieanlage eine jährliche Zahlung von 10.000 Euro an die Gemeinden zu leisten, deren Gebiete sich innerhalb eines Umkreises von 3.000 Metern um den Standort der Windenergieanlagen befinden. Der „Windkraft-Euro“ stärkt die regionale Wertschöpfung, indem er zusätzliche Einnahmequellen für die Gemeinden schafft. Die zusätzlichen finanziellen Mittel stehen den Gemeinden zur Verfügung, um lokale Vorhaben und Infrastrukturprojekte zu unterstützen, wie zum Beispiel den Ausbau von Schulen, die Pflege öffentlicher Grünflächen oder die Förderung von lokalen Sport- und Kulturaktivitäten. Insgesamt bedeutet dies bei den zehn projektierten Windkraftanlagen Einnahmen von jährlich insgesamt 100.000 Euro für die sich innerhalb des 3.000 Meter Radius befindlichen Gemeinden. Auf die Stadt Calau entfällt aufgrund des Radius annähernd die ganze Beteiligung.
„Mehr Potenzial gewinnen wir zudem durch den gemeinsamen Anschluss mit dem zweiten UKA-Windenergieprojekt Bronkow im Landkreis Oberspreewald-Lausitz an einem Netzverknüpfungspunkt,“ berichtet Mirko Glockmann. „Damit gestalten wir den Zubau deutlich effizienter und benötigen weniger Zeit und Ressourcen für den Bau neuer Leitungen und Transformatoren.“
„Neben den Infomärkten, die in den vergangenen Jahren bereits stattgefunden haben, informiert UKA sehr gern weiterhin zu gegebener Zeit alle Anwohnenden innerhalb des Projektgebietes Kemmen mit einer detaillierte Projektvorstellung. Diese würden wir vorher eng mit der Stadtverwaltung Calau und dem Ortsbeirat von Kemmen abstimmen“ erklärt Mirko Glockmann. Darin könnten dann alle weiteren Informationen und Zeitpunkte zum Bau der zehn Windenergieanlagen genannt werden, so genau sie mitgeteilt werden können.