Andrea Noack, Mitarbeiter des Ordnungsamtes, zeigt Emil Giedow (Mitte) und Lucas Jerome Weise wie ein "Knöllchen" ausgedruckt wird.
Was hat das Bauamt mit Vandalismus-Schäden in der Schule zu tun? Was kostet es, wenn man beim Parken die Parkuhr vergisst? Und wie komme ich eigentlich zu meinem Personalausweis? Diese Fragen standen am 3. April im Fokus. Denn an diesem Tag ermöglichte die Stadt Calau vier Schülerinnen und Schülern einen Blick hinter die Kulissen der Verwaltung. Anlass war der landesweit durchgeführte Zukunftstag 2025.
Ob für Emily Polenz, Marie Jochim, Lucas Jerome Weise und Emil Giedow eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in Frage kommt, wollten sie am Ende des ereignisreichen Tages noch nicht entscheiden. Müssen sie auch noch nicht, schließlich sind die vier erst 13 und 14 Jahre alt. Und dennoch lobten sie das abwechslungsreiche Programm: „Es war eine gelungene Veranstaltung, ich habe viel gesehen und erlebt. Am meisten hat mir gefallen, dass ich ein echtes Knöllchen verteilen durfte“, freute sich etwa der Werchower Emil Giedow. Auch für Marie Jochim, Schülerin der Friedrich-Hoffmann Oberschule Großräschen, hat sich die Anreise gelohnt. „Ich weiß zwar jetzt noch nicht, was ich später mal beruflich machen möchte. Aber der Tag hat mir sehr gut gefallen, ich habe viel erfahren“, so die in Schipkau lebende 13-Jährige.
Das Programm war abwechslungsreich und stellte besonders die beruflichen Perspektiven von Verwaltungsfachangestellten in den Mittelpunkt. Bei einem Rundgang durch das Rathaus erhielten die Teilnehmenden neben Einblicken in den Aufbau der Stadtverwaltung auch einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben innerhalb einer Verwaltung. Bauamtsleiter Christian Spiller traf sich mit den Schülern auf dem Hof der Grundschule, um einerseits den geplanten barrierefreien Ausbau des Anwandter-Hauses vorzustellen. Auf der anderen Seite rückte er ein trauriges Thema in den Fokus: „Vandalismus hat uns und die Schulhausmeister in den letzten Wochen und Monaten sehr beschäftigt, vor allem in der Oberschule“, erzählte er. In einer „Foto-Dokumentation der Dummheit“ präsentierte er den Teilnehmern des Zukunftstages abgetretene Türschalter, verstopfte Toiletten und Waschbecken, herausgerissene Brandschutzklappen und zerstörte Glasscheiben. Die jungen Leute quittierten diese Zerstörungswut mit Kopfschütteln: „Also bei uns am Paul-Fahlisch-Gymnasium haben wir mit Vandalismus keine Probleme“, meinten die drei Calauer Marie, Emil und Lucas Jerome. Auch Marie von der Oberschule Großräschen bestätigte, dass dort Vandalismus keine Rolle spielt. Nach einem Schulrundgang und einer Abschlussrunde mit Video-Vorstellung der aktuellen Auszubildenden der Stadt Calau hatte Beate Matzke, die stellvertretende Bürgermeisterin, zum Pizza-Essen in den Ratskeller eingeladen. Für sie steht fest: „Mit dem Zukunftstag können wir jungen Leuten, also den ´Azubis von morgen´ zeigen, wie vielfältig eine Ausbildung in der Verwaltung sein kann. Schon alleine dafür lohnt sich die Teilnahme. Wir werden sicher auch im kommenden Jahr wieder dabei sein.“