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Calauer Stadtnachrichten
Ausgabe 5/2025
Mitteilungen der Stadt Calau
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Pflanzen und Blumen sind hier Familiensache

So wird ein Strauß gebunden: Lea Klein, Auszbuildende im zweiten Lehrjahr, zeigt Bürgermeister Marco Babenz, Geschäftfsführer Matthias Claudius und Wirtschaftsförderin Franziska Wölkerling wie es geht.

1991 gründeten Inge und Günther Claudius die gleichnamige Gärtnerei. Heute leitet der Junior Matthias gemeinsam mit Ehefrau Kathleen Claudius das Unternehmen. Wie sich der Familienbetrieb in den letzten 34 Jahren entwickelt hat und mit welchen Herausforderungen man kämpft erfuhren Bürgermeister Marco Babenz und Wirtschaftsförderin Franziska Wölkerling bei ihrem Firmenbesuch am 9. April.

Mit einem B1000 in der Wendezeit nahm alles seinen Anfang. „Ich habe damals in der VEG Gärtnerei Craupe gearbeitet. Eine Übernahme stand aus verschiedenen Gründen nicht zur Debatte und so habe ich mich dazu entschlossen, das Unternehmen hier in Calau in der Otto-Nuschke-Straße 56a zu gründen“, erinnert sich Firmengründer Günther Claudius. Mit dem eingangs erwähnten B1000 fuhr er auf Großmärkte in Berlin, um Ware für den Verkauf zu besorgen. Dafür wurde ein alter Hühnerstall auf dem Wohngrundstück der Familie in einen Verkaufsraum umgebaut. Im Laufe der Jahre, so berichtet der 77-jährige Gärtnermeister, sei die Auswahl immer größer geworden. „Im Laufe der Jahre wurden die Blumen und Pflanzen immer hochwertiger, was sicher auch an der steigenden Menge an verfügbarer Ware einherging.“

Im Jahr 2005 erfolgte dann der nächste Meilenstein der Firmengeschichte: Die erfolgreiche Geschäftsübergabe an Sohn Matthias Claudius. Auch er ist gelernter Gärtnermeister und leitet das Unternehmen – nicht ohne hin und wieder die helfenden Hände von Vater Günther Claudius. Der heutige Chef sieht in der Arbeit einen echten Fulltime-Job: „Wir haben neben dem Hauptsitz in Calau und dem Geschäft in der Cottbuser Straße noch Blumenfachgeschäfte in Vetschau und Lübbenau, in denen insgesamt 15 Menschen angestellt sind. Da ist schon eine Menge zu tun. Aber ich bin schon als Jugendlicher in den Betrieb hineingewachsen, ich kenne gar nichts anderes.“ Auch in Sachen Qualität wolle man sich laut Claudius vom Standard absetzen. Was bei der Preisgestaltung nicht immer einfach ist: „Mit den extremen Niedrigpreisen, wie sie etwa Supermärkte und Discounter anbieten, können wir gar nicht mithalten. Vielmehr wollen wir uns vom einfachen Standard abheben und den Kundinnen und Kunden das Besondere bieten. Nicht umsonst sind alle unsere Angestellten ausgebildete Floristinnen, die sich regelmäßig weiterbilden.“ Neben Hochzeits- und Trauerfloristik werden quasi das ganze Jahr über Blumensträuße bestellt, vor allem an Tagen wie Valentinstag, Frauen- und Muttertag oder an Weihnachten. Ergänzt wird das Angebot durch eine Vielfalt an Pflanzen und Saatgut für Garten und Balkon. Besonders stolz ist Matthias Claudius auch darauf, dass er mit Lea Klein aus Calau eine Auszubildende im Team hat. Sie hat sich über ein Praktikum für den Beruf interessiert und ist nun im zweiten Lehrjahr. Dass sie in ganz Südbrandenburg die einzige Auszubildende zum Beruf der Floristin ist, macht es nicht einfach, wie sie sagt: „Die Berufsschule ist in Werder, was natürlich manchmal zeitaufwendig ist. Für mich stand aber nach meinem Praktikum im Unternehmen fest, dass ich nur diesen Beruf erlernen möchte.“

Text: Jan Hornhauer, Stadt Calau