Das Auftakttreffen fand im Calauer Jugendclub in der Mühlenstraße statt.
Mit dem Aufbau der Präventionsstrategie „Communities That Care“ (CTC) setzt sich der Landkreis Oberspreewald-Lausitz gemeinsam mit Netzwerkbeteiligten und Mitwirkenden für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen ein. Die drei Pilotkommunen Calau, Senftenberg und Lauchhammer gehen gemeinsam mit dem CTC-Team des Jugendamtes in diesem Projekt voran. Nun ist der nächste Schritt gestartet. Gebietsteams priorisieren Maßnahmen.
Nachdem die Jugendbefragung „Zeig, was du denkst!“ an den Schulen im Landkreis abgeschlossen ist, kann nun die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen zur Präventionsarbeit in den Kommunen vorangetrieben werden. Wie das in der Praxis abläuft, zeigt das Beispiel des Gebietsteams der Pilotkommune Calau.
Das Calauer CTC-Gebietsteam unter Leitung von Koordinatorin Jana Quosdorf besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Kitas, Feuerwehr, Polizei, Wohnungsbaugesellschaften und weiteren lokalen Akteuren. Auch das Jugendamt des Landkreises begleitet die Arbeit. Das Team engagiert sich von Beginn an für die Umsetzung der CTC-Strategie in ihrer Stadt. So befassten sich die Calauer u.a. bereits mit der Vorplanung der Jugendbefragung.
Für das CTC-Gebietsteam in der Pilotkommune Calau war das Treffen am 9. Juli in der Jugendbegegnungsstätte in der Mühlenstraße somit nicht das Erste. Das Besondere an diesem Treffen war jedoch, dass sich die Akteure nun erstmals auf Basis einer repräsentativen Datengrundlage der Gedanken von Kindern und Jugendlichen in der Kommune zu ersten Ansatzpunkten der Prävention verständigen konnten. Dafür überreichten Josi Benad und Steffen Lachmann vom Bereich Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/Jugendschutz der Kreisverwaltung den Kommunalbericht mit den Ergebnissen aus der Jugendbefragung „Zeig, was du denkst!“ an das Gebietsteam. Der anschließende Workshop startete mit einer Diskussion zu den statistischen Ergebnissen. Anschließend führte das Gebietsteam anhand der Daten die Risikoanalyse durch. Diese beinhaltet Risiko- und Schutzfaktoren aus den Bereichen Familie, Schule, Peergruppe und Nachbarschaft. Die Ergebnisse aus dem Workshop sollen im nächsten Treffen dazu dienen, ein Gebietsprofil zu erstellen. Aus dem Gebietsprofil heraus werden letztendlich konkrete Maßnahmen und ein Aktionsplan erarbeitet – die in der Folge dann konkret umgesetzt werden sollen.
Zur Umsetzung der Präventionsarbeit ist eine gute Zusammenarbeit mit den kommunalen Verwaltungen entscheidend. Das Ergebnis präsentiert und bespricht das Team daher anschließend mit Entscheidungsträgern der Calauer Stadtverwaltung.
Parallel zur Arbeit in den Kommunen setzt sich die Kreisverwaltung auch intensiv mit den Ergebnissen des Landkreisberichts auseinander. In die Landkreisergebnisse werden Josi Benad, Steffen Lachmann und Maren Reichelt vom Bereich Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/Jugendschutz der Kreisverwaltung im Jugendhilfeausschuss des Kreistages am 23. September 2025 einen ersten Einblick geben und anhand der „Grüne Liste Prävention“ mögliche Maßnahmen aufzeigen.
Zu gegebener Zeit wird der Landkreis OSL Ergebnisse aus dem Landkreisbericht veröffentlichen – dafür ist zunächst die fachliche Einordnung der Daten in die Gebietskulisse des Landkreises und die bestehenden Maßnahmen, Projekte, Netzwerkstrukturen und Angebote der Jugendpräventionsarbeit im Kreisgebiet erforderlich. Dieser Übersetzungsaufgabe wird sich die Kreisverwaltung mit einem interdisziplinären Team stellen.
Hintergrund zur Präventionsstrategie „Communities That Care“ (CTC)
Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz hat unter Federführung des Jugendamtes als erster Landkreis im Land Brandenburg mit der Implementierung der Präventionsstrategie „Communities That Care“ (CTC) begonnen. Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Auftaktkonferenz im November 2023 galt als Startschuss, den behördenübergreifenden Präventionsansatz im Landkreis umzusetzen.
Das Bündnis für Communities That Care in Deutschland setzt sich für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen ein. Ziel von CTC ist es, Prävention in der Kommune auf der Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse durch langfristige Präventionsstrategien zielgerichtet und effektiv zu planen. Schutzfaktoren werden geschaffen, damit entstandene Risikofaktoren reduziert oder ausgeglichen werden können.