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Gemeindebote - Amts- und Mitteilungsblatt
Ausgabe 8/2024
Mitteilungen der Gemeinde
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Mitteilungen der Gemeinde -

PRESSEINFORMATION der ONTRAS Gastransprot GmbH

Restgas entfernen aus einer Gasleitung bei Cavertitz:

Umpumpen und Abfackeln statt ausblasen vermeidet

CO2-Emissionen

  • Umverlegen einer Ferngasleitung für den Bau eines gesteuerten Flutungspolders bei Außig durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen
  • Voraussichtliche Dauer der Maßnahme (einschl. Auf- und Abbau): 12.-15.08.2024
  • Bewahren von 56.000 Kubikmetern Gas durch Umpumpen; verringern der CO2-Emissionen beim Abfackeln statt Ausblasen um das 10fache

Wegen der geplanten Errichtung eines gesteuerten Flutungspolders bei Außig an der Elbe durch die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) muss der Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS Gastransport GmbH, Leipzig eine Ferngasleitung umverlegen. Dazu werden im August 2024 ein etwa 70 Meter langes Leitungsstück im Bereich des Dahledeichs Seydewitz-Paußnitz sowie ein etwa 100 Meter langes Teilstück am Elbedeich Görzig-Seydewitz umverlegt. Danach können die beiden Deichabschnitte durch die LTV ertüchtigt werden. Die Ferngasleitung (FGL) 29 verläuft in Ost-West-Richtung von der Elbe südlich von Mühlberg bis zum Schkeuditzer Kreuz. Sie hat einen Innendurchmesser von 50 Zentimetern (DN 500) und ist für einen max. Betriebsdruck von 63 bar ausgelegt (DP 63). Das entspricht dem Druck in 630 Metern Wassertiefe. Die Leitung wurde im Jahr 1974 errichtet. Sie verbindet den Nordraum der Region Leipzig mit dem zentralen Netzknoten in Lauchhammer und ist damit wichtig für die Gasversorgung der angrenzenden Regionen wie auch für den Weitertransport des Gases in andere Bereiche des ONTRAS Netzgebiets. Die Maßnahmen an der FGL 29 betreffen den Leitungsabschnitt zwischen Cavertitz und dem Abzweig Richtung Mühlberg/Elbe.

Für die Umverlegearbeiten muss das betreffende Leitungsstück zuvor durch Schließen von Absperrarmaturen vom Gasstrom abgetrennt und das darin verbliebene Restgas vollständig entfernt werden.

Dazu wird ONTRAS die Leitung in mehreren Schritten entleeren. Vom 12.-14. August 2024 wird zunächst ein mobiler Umpumpverdichter eingesetzt, eine auf einem Trailer montierte Anlage zum Umpumpen von Gas. Insgesamt werden etwa 56.000 Kubikmeter Restgas von dem zu entleerenden Abschnitt in eine andere Leitung gepumpt. Dabei wird der Druck in diesem Abschnitt auf etwa sieben bar gesenkt (etwa der Druck eines Rennrad-Reifens). Anschließend wird noch am 14.8. eine 9,00 m hohe Bodenfackel eingesetzt, um das noch verbliebende Restgas kontrolliert zu verbrennen. Dabei wird der Druck auf ca. ein bar verringert.

Das Abfackeln der Restmenge ist in diesem Fall unvermeidbar, da die Druckabsenkung von sieben auf etwa 2 bar sehr zeitaufwändig wäre und das zur Verfügung stehende Zeitfenster dafür nicht ausreichte.

Mit dem Fackeleinsatz wird auf das als Reparaturtechnik zugelassene Ausblasen, bei dem das Erdgas kontrolliert in die Atmosphäre gelangt, verzichtet. Dies Art der Entsorgung würde das Klima zehn Mal stärker belasten als das CO2, welches beim Verbrennen dieses Gases über eine Fackel freisetzt wird.

Die Fackel wird unter ständiger, fachkundiger Aufsicht betrieben und insgesamt etwa 15.000 Kubikmeter Erdgas verbrennen. Anschließend werden die gasfrei zu machenden Leitungs- und Anlagenteile noch mehrmals mit Luft gespült, um auch noch die letzten Reste der ursprünglichen Gasfüllung zu entfernen. Erst danach können die geplanten Bauarbeiten beginnen.

Für diese Arbeiten gibt es eine Brandschutzordnung mit entsprechenden brandschutztechnischen Vorkehrungen, welche an die Gegebenheiten vor Ort angepasst, mit der Brandschutzbehörde des Landkreises Nordsachsen und der Gemeinde Cavertitz (FFw) abgestimmt wurde

Die Bürger sollen auf diesem Wege über die erforderlichen Arbeiten informiert werden.