20 ausgewählte Objekte in zentraler Lage der Stadt Coswig (Anhalt) gelegen, die geradezu nach Sanierung und Nutzung schreien, zeigt die Foto-Ausstellung „Lost Places“, die seit 27. Juni 2025 im Coswiger Rathaus zu sehen ist. Der Coswiger Bürgermeister André Saage und die „Initiative pro Coswig“ laden am Dienstag, 23.09.2025 ab 17 Uhr zur Finissage in das Rathaus ein.
Weil die Landschaft am Elbufer in Coswig so schön ist, wurde hier ein Schloss gebaut. An der Elbe wurde erfolgreich gefischt, gehandelt und Schifffahrt betrieben, sogar Kohle abgebaut. Nach der Eröffnung der Bahnstation im Jahre 1841 hatte die Stadt beste Verkehrsbedingungen auf der Straße, dem Schienen- und Wasserweg. Die Industrialisierung setzte ein: Mit der WASAG (Westfälisch-Anhaltinische-Sprengstoff-Aktiengesellschaft), den Anhaltinischen Farbenwerken, den Ton- und Steinzeugwerken, der Papierfabrik und dem Zündholzwerk entstanden viele Betriebe und Fabriken. Sogar zwei Tuchfabriken gab es hier. Begleitet wurde diese Entwicklung vom Bau vieler attraktiver Industrie- und Wohngebäude. Bis zum Ende der DDR hielt der wirtschaftliche Boom an. Allein das Chemiewerk bot etwa 1.000 Arbeitsplätze. In seinen besten Zeiten hatte Coswig (Anhalt) 11.300 Einwohner (1982).
Alle diese Betriebe und Fabriken existieren heute nicht mehr. Nur noch tote Schaufenster von Bäckereien, Fleischereien und den verschiedensten Geschäften erinnern daran. Ganz gleich von welcher Richtung man nach Coswig herein fährt, an jeder der Einfahrtsstraßen und mitten im Zentrum stehen traurige, verlassene und heruntergekommene Häuser - Lost Places. Zu sehen sind in den 20 Fotos nur rund 20 Objekte. Doch die Liste der Verlassenen ist viel länger.
Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen und haben dazu Fachleute aus der Immobilien- und Bauwirtschaft eingeladen. Denn die Zukunft der Stadt wird davon abhängen, wie das Potential als Chance für einen Neuanfang genutzt wird.
Die nächste Station der sehenswerten Fotoschau der Coswigerin Ines Weichbrodt wird im Rahmen der FLAKUPA vom 10. bis 12. Oktober der Projektraum in der Friederikenstraße sein.