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Amtsblatt für das Amt Döbern-Land
Ausgabe 3/2023
Nichtamtlicher Teil
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Das erste Mal zum Einsatz – in der freiwilligen Feuerwehr

Am 12. Januar 2023 ertönte in Trebendorf die Sirene um 18:15 Uhr. Auf dem Piper stand zur Info: Hilfeleistungseinsatz - Türnotöffnung!“.

Das Besondere dabei, es war der erste Einsatz für unsere frisch ausgebildete, junge Kameradin Elina Walter (17 Jahre). Sie sollte in ihrem ersten Einsatz eine wichtige Rolle spielen.

Hier das Interview des Ortswehrführers Norman Schlüter mit Elina Walter:

„Wie lief dein erster Einsatz und was hast Du gefühlt als die Sirene ging?“

„Als die Sirene ging, bin ich gleich zur Feuerwehr, hatte aber kaum Hoffnung mit zum Einsatz auszurücken, weil zu dieser Uhrzeit ja schon viele Kameraden/ innen zu Hause sind und das Fahrzeug oft schon voll besetzt ist. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich doch mitfahren durfte.“

„Als wir an der Einsatzstelle eingetroffen sind, prüften wir erst einmal die Lage und haben geschaut, was eigentlich los ist. Danach lief es sehr ruhig ab, was für mich echt gut war, weil ich mich dadurch sicherer fühlte und weniger Angst hatte, etwas falsch zu machen. Während die anderen Kameraden versuchten Kontakt zur Person im Haus aufzunehmen, haben Tim und ich die Straßensperrung übernommen. Als wir zurück waren, habe ich der Angehörigen Wasser gebracht, da sie sehr aufgebracht war und schon über Kopfschmerzen klagte. Als das erledigt war, haben wir geschaut, wie wir in das Haus hineinkommen können. Wenige Augenblicke später trafen dann Polizei und Rettungsdienst an der Einsatzstelle ein. Wir hatten uns das Fenster neben der Haustür ausgesucht, um in das Haus zu kommen und möglichst wenig Schaden zu machen.“

„Nachdem die Scheibe eingeschlagen war, durfte ich die Erste sein, die in das Gebäude ging, um nach einem Schlüssel zu suchen, der die Eingangstür öffnet. Ich konnte aber keinen Schlüssel finden und habe dann die in der Nähe befindliche Terrassentür geöffnet, so dass alle anderen Rettungskräfte ins Haus gelangen konnten.“

„Was hast Du gefühlt als du die Person dann gesehen hast?“

„Als die Person dann aus dem Gebäude herausgebracht war, fühlte ich mich erleichtert, die gerettete Person wohlauf zu sehen. Ich hatte erst, als die Lage noch unklar war, Angst, dass die Person schon tot ist. Ich denke, damit hätte ich dann sehr zu kämpfen gehabt. Als ich dann gesehen habe, dass die Person wohl auf ist, war ich beruhigt und stolz, dabei gewesen zu sein. Ich habe mich gefreut, dass ich im Einsatz schon so mitmachen konnte, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte gedacht, dass ich erst im Einsatz daneben stehe und zuschaue.“

„Wie ging es Dir denn nach deinem ersten Einsatz?“

„Nach dem Einsatz durfte ich meinen ersten Dienstbucheintrag tätigen und den Einsatz mit meinen Kameraden/innen besprechen, das hat mir auch sehr gefallen. Vor allem das Miteinander und im Nachhinein noch einmal über den Einsatz zu sprechen, war sehr schön.“

„Und das Gefühl, das man nach dem Einsatz hat, jemanden helfen konnte, was Gutes getan hat und dass das wichtig war, was man gemacht hat, ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Es zeigt das es richtig war, neben dem Abitur auch die Truppmannausbildung zu absolvieren, obwohl es manchmal stressig war.“

„Ja, da habe ich mit meiner Entscheidung für die freiwillige Feuerwehr alles richtig gemacht, denke ich.“

„Ja Elli, da hast Du recht, ich kann das nur bestätigen, danke für deine tolle Leistung in der Ausbildung und bei diesem Einsatz und deinem wichtigen Beitrag zur Rettung eines Bürgers aus unserer Gemeinde. Ich bin unglaublich stolz auf Dich und auf die anderen Kameraden/innen in diesem Einsatz!“

Norman Schlüter
Ortswehrführer FF Trebendorf