Feierliche Einweihung der 50Hertz-Trasse: Mehr Ökostrom für Ostdeutschland
Erfurt-Vieselbach, 20. Oktober 2025 - Unter sonnigem Herbsthimmel wurde am Montag die neue 380-kV-Hochspannungsleitung der 50Hertz Transmission GmbH zwischen den Umspannwerken Pulgar bei Leipzig und Vieselbach bei Erfurt offiziell in Betrieb genommen. Die 105 Kilometer lange Trasse, die durch Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen führt, markiert einen Meilenstein im deutschen Netzausbau und verspricht bis zu 40 Prozent mehr Transportkapazität für Strom aus erneuerbaren Energien.
Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit und Investitionen in Höhe von rund 235 Millionen Euro - deutlich unter dem ursprünglich kalkulierten Budget von 260 Millionen - ersetzt die Leitung eine veraltete Vorgängerin und stärkt die Stromversorgung in der Region. „Diese Trasse ist ein entscheidender Baustein, um mehr Wind- und Solarenergie aus dem Osten Deutschlands ins gesamte Land zu leiten“, betonte Stefan Kapferer, Vorstandsvorsitzender von 50Hertz, bei der Zeremonie im Umspannwerk Vieselbach. Die Inbetriebnahme erfolgte pünktlich am Vormittag und wurde mit einer kleinen Feier begangen, an der Vertreter aus Politik, Wirtschaft und lokalen Gemeinden teilnahmen.
Besonders hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen.
Unter den Gästen waren Frank Jacob, der langjährige ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Wetterzeube im Burgenlandkreis, und Karsten Beyer, Bürgermeister der Gemeinde Gutenborn. Beide Orte liegen in der Nähe der Trasse und profitieren direkt vom Ausbau.
Jacob, der seit über 20 Jahren im Amt ist und kürzlich mit der Goldenen Ehrennadel des Städte- und Gemeindebunds ausgezeichnet wurde, lobte den reibungslosen Bauprozess: „Die Investition in unser Netz schafft nicht nur Jobs, sondern sichert auch die Zukunft unserer Dörfer - eine Win-Win-Situation für Wetterzeube.“
Ähnlich positiv äußerte sich Beyer, der seit 2023 das Amt in Gutenborn innehat: „Als Bürgermeister einer ländlichen Gemeinde wie Gutenborn freue ich mich, dass Projekte wie diese unsere Region stärken und nachhaltig mit Energie versorgen. Die Beteiligung der Bürger war entscheidend für den Erfolg.“ Die Vertreter der beiden Gemeinden unterstrichen, wie wichtig der Dialog mit 50Hertz für die Akzeptanz des Projekts war, das in den letzten Jahren auch von Infotouren und Anhörungen begleitet wurde.
Die Einweihung unterstreicht den Fortschritt im Energiewende-Projekt Deutschlands.
Während im Hintergrund der Bau der umstrittenen SuedLink-Trasse voranschreitet, sorgt die Pulgar-Vieselbach-Leitung nun für mehr Stabilität im Ostnetz. Lokale Politiker wie Jacob und Beyer sehen darin ein Vorbild für zukünftige Infrastrukturvorhaben: Brücken bauen statt Mauern ziehen.