Am 28. Juli 2025 wäre Kurt Penkwitz 133 Jahre alt geworden. Kein gebürtiger Weißenborner (geb. in Haynsburg), aber seit 1896 - 1986 in Weißenborn sesshaft.
Er war 2mal verheiratet (erste Frau verstorben) und hatte 4 Kinder; Ruth, Karl, Käthe und Peter.
1910 - 1918 diente Kurt Penkwitz beim Militär.
1920 übernahm er den väterlichen Betrieb, die Weißenborner Schmiede.
1920 erfolgreich die Schmiedemeisterprüfung;
1928 erfolgreich die Elektromeisterprüfung.
1908 war er der Gründer des Turnvereins „Eichenkranz“ in Weißenborn.
1934 war er Gründungsmitglied und erster Leiter der Weißenborner Feuerwehr bis in das erste Nachkriegsjahr 1946.
1963 übergab er seine Firma an seinen Sohn Peter Penkwitz.
Als er 1963 in den wohlverdienten Ruhestand ging, begann er das was heute der Ort Weißenborn an so wertvollen besitzt, eine umfangreiche Ortschronik.
Hauptsächlich in den Jahren 1963 - 1965 schrieb er alles auf was er schon viele, viele Jahre davor gesammelt hatte. Ortsgeschichte, Gebäudegeschichte, Mundarten, Sagen, Lieder ebenso Fotos und weiteres Bildmaterial über Weißenborn, Stolzenhain und Romsdorf bildeten einen reichen Fundus an Heimatgeschichte. Er war in seiner akribischen Art als Chronist zu arbeiten in seinem geliebten Heimatdorf leider ein Einzelgänger.
Nicht das er das so wollte, nein, er bekam von den Menschen zur damaligen Zeit keinerlei Hilfe und Unterstützung.
Ich erinnere mich an ein Schreiben von ihm an die damalige Bürgermeisterin A. Krutzky (Bürgermeisterin 1958 - 1965) wo er um Unterstützung bittet jemanden zu finden der die Ortschronik von Weißenborn, Stolzenhain und Romsdorf weiterführen sollte. Darüber war er sehr enttäuscht als auch von dieser Seite keine Hilfe kam. Dies hat er mir mal in einem späteren Gespräch gestanden.
1984 lernte ich Kurt Penkwitz näher kennen. Er erzählte mir von seinen Chroniken.
Zwei Bücher hat er mir ausgeliehen und ich habe diese auch interessiert gelesen. In einem zweiten Gespräch fragte er mich trocken, „Möchtest du das angefangene von mir weiter machen?“ Und so übergab er mir seinen Chronikschatz, mit den Worten „Mein Klener, mach es für Weißenborn, die Weißenborner sind gute Menschen“.
Ich habe ihn damals versprochen, diese Unterlagen für Weißenborn aufzubewahren und zu geeigneter Zeit auch fortzuführen. Ich habe mein Versprechen gehalten. Es gab zwar einige Jahre Stillstand, aber ab 1994, nachdem auf den Weißenborner Gemeindeamt weitere Chronikunterlagen auftauchten, begann etwas was bis dato noch anhält.
Seit rund 30 Jahren ist mein Interesse immer noch vorhanden. Kurt Penkwitz hat den Menschen in Weißenborn so etwas Wertvolles geschaffen wofür ihn alle nur Danken müssen. Er war ein bescheidener, fleißiger Handwerker und ein hervorragender Chronist. Herr Kurt Penkwitz ich habe vollste Hochachtung Ihnen gegenüber als Mensch und als exzellenter Geschichtenschreiber.
Ich habe immer gedacht ich will nie Geschichten schreiben.
Aber plötzlich konnte ich nicht mehr, da musste ich schreiben.
„Wir sehn aufs alte Jahr zurück
und haben neuen Mut.
Ein neues Jahr, ein neues Glück,
die Zeit ist immer gut“
*****************************
Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr 2026
wünscht allen Lesern Fam. M. Wötzel/Weißenborn.
M. Wötzel November 2025