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Wesenitztaler Landbote – Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Ausgabe 4/2024
Wissenswertes und Unterhaltsames
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Zwergenhöhle

In eigener Sache

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mit mir das Wort auf Grund meines Artikels in der Februar-Ausgabe gesucht haben. Es gab jede Menge Zuspruch für meine Zeilen, habe aber auch Kritik einstecken müssen. Viele hatte auch die Bitte an mich, doch weiterhin so zu schreiben, also werde ich von Zeit zu Zeit immer wieder was einbringen. Es werden nicht alles Beobachtungen von mir sein, ich werde auch mal aus meinen Kindertagen in Erinnerungen schwelgen.

Heute nun möchte ich euch aber von meiner Wanderung zur Zwergenhöhle berichten, auf geht’s.

An einen frischen, aber trockenen Märzsonntag habe ich meine liebe Nachbarin Katrin gefragt, ob sie diese Mordstour mal mit gehen würde, alleine trau ich mir so ein Pensum nicht mehr zu.

Also sind wir nach den Mittagessen mit unseren Walkingstöcke losgewandert, zunächst erst einmal Richtung Marktplatz. Von dort aus auf der Wünschendorfer Straße in den Wald hinein, denn wir wollten so den Weg wandern wie zu Kindergartenzeiten. Das heißt, den ersten Waldweg auf der linken Seite nehmen und dann muss man gleich wieder links den Berg hoch. Laut Google-Maps gibt es diesen Weg noch und ist mit 1,9 km bis zur Zwergenhöhle angegeben. Also wanderten wir den ersten Waldweg entlang, fanden aber nicht die Abzweigung nach oben, weil weder die grünen Wegweiser noch die Wandermarkierungen zu finden waren. (Vielleicht war es unserer Fehler, da wir nicht die Hauptmagistrale gelaufen sind.) Der erste Weg nach oben war nur ein Trampelpfand zu einen Jägerwagen, also wieder runter auf den Hauptweg. Nach einer Weile kam die zweite Jagdhütte und dieser Weg ging etwas höher, allerdings nur bis zu einen halb eingefallenen Jägerstand. Irgendwie musste hier doch ein Durchkommen sein, plötzlich standen wir vor einer hohen Felswand. Nun war guter Rat teuer. Nach ein paar Rundumblicke wie es weiter geht, sahen wir oben auf der Felswand eine Wandergruppe, also war doch ein Weg vorhanden. Und so beschlossen wir Quer-Feld-Busch zurück zu laufen, denn nach Erinnerungen war die Abzweigung weiter vorn. Und siehe da nach ca. 300 m über Stock, Stein und Wurzel fanden wir endlich diesen verschollen geglaubten Weg. Hatten auch Glück auf einen großen Felsbrocken eine kleine Rast zu machen. Nach einer Weile des ruhen, machte wir uns weiter zum Aufstieg. Es dauerte nicht lange und der Weg führte uns um eine Kurve, und O-weh, mitten über den Weg lag ein großer Baum mit seine vielen Ästen. Eine kleine Wandergruppe quälte sich gerade darüber zu kommen und dann noch 3 Radler mit ihren Bikes. Als wir mit Ach und Krach dieses Hindernis auch überwunden hatten, welch eine Freude, sahen wir endlich die lang vermissten Wegweiser in einiger Entfernung. Rechts hinunter ging es zum Kaiserstuhl, diesen Weg ist nur Katrin abgestiegen, den habe ich mich nicht getraut runter zu laufen. Als sie wieder oben war, ging es endlich zu unserem Ziel, in die Zwergenhöhle. Ich war schon sehr viele Jahre nicht mehr hier, und hatte sie kleiner in Erinnerung. In der Höhle mussten wir natürlich das Echo ausprobieren, wodurch die Wandergruppe oberhalb schon informiert wurde, dass ein paar Wilde durch die Höhle in Anmarsch sind.

Die Stufen hoch zu kommen war sehr beschwerlich. Nehmt mir jetzt bitte diese Kritik nicht krumm, aber ich sehe es aus meiner Sicht, wenn man nicht mehr wie ein junges Reh durch den Busch springen kann und auf Allradbetriebene Wanderstöcke angewiesen ist, aber der Natur noch nah sein möchte. Mit der Zeit haben sich sehr viel Blätter und Erde auf den Stufen festgetreten, so das sie schon schräg nach unten neigen, ich fürchte bei Schmuddelwetter, das auf diesen Treppen mal eine außerplanmäßige Rutschpartie stattfinden könnte.

Oben haben wir mit der Wandergruppe ein kleines Schwätzchen gehalten und uns auf den weiteren Aufstieg zur Schönen Höhe gemacht. Allerdings versperrte uns auf diesem kleinen Pfand wiederum ein umgestürzter Baum. Dieser war noch größer als der davor, aber nicht so viel Äste und trotzdem schwer da drüber zu kommen. Auf den Hauptweg ging es weiter bergan und immer das Belvedere in Sichtweite, und standen dann davor. Leider war oben noch Winterpause und somit gab es keine Erfrischung und Turnbesteigung. Auf der Wandertafel steht, dass die Schöne Höhe 328 m über den Meerspiegel liegt, unser Wanderanfang auf den Marktplatz ist 219 m. Also haben wir 117 Höhenmeter geschafft, für meine Verhältnisse war es mindestens doppelt so hoch.

Als Kind mussten meine Eltern immer mit da hinauf, weil es einen Spielplatz mit einer sehr großen Rutsche gab, auf dieser wollte ich immer runter sausen, leider gibt es den schon lange nicht mehr. Nach einer kleinen Rast und den lesen der Täfelchen ging es wieder an den Abstieg, dazu suchten wir die große Treppe. Da ich aber lieber hoch falle, als runter habe ich diese im Krebsschritt rückwärts gemeistert, bis auf eine Stufe (wahrscheinlich durch einen herunterfallenden Ast eine Delle) wo ich etwas ins straucheln geraten bin, ging alles gut. An den Fuß der Treppe unten sah ich dann meine größte Herausforderung für diesen Tag. Der steile Abstieg auf die Elbersdorfer Straße. Hinunter ging es nur mit ganz kleinen Trippelschritten, der Schäferhund im benachbarten Grundstück kam auch nicht so richtig mit meinen Kaffeeböhnchen zurecht und hat mich eine lange Zeit am Zaun verfolgt, bis sein Herrchen ihn zurückpfiff. Katrin ging es auch so und fand abseits des Weges immer neue Fotomotive die sie festgehalten hat. Nach langer Zeit hatte ich den ersten Abstieg geschafft, nun noch die Straße wieder runter auf den Marktplatz. Reichlich 3 Stunden haben wir für diese Tour gebraucht, Katrin hatte immer mich im Schlepptau. Leider muss ich aber hier auch bemängeln, keine Bank weit und breit, wo man mal ausruhen könnte, nur die es auf der Schönen Höhe gibt. Beim steilen Abstieg war es sehr nützlich, das dort am Rand wenigsten ein paar große Sandsteinbrocken lagen. Es war ein sehr schöner aber beschwerlicher Weg, die nächsten 2 Tage brauchte ich erst einmal Erholung davon.

Heike Konstanty