Unser Dittersbacher Jahrmarkt - Versuch einer Antwort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
im letzten Landboten fanden Sie einen Artikel über das Thema Dittersbacher Jahrmarkt bzw. Marktplatz, über die Sorgen und Bedenken in diesem Zusammenhang. Für die Meinungsäußerung möchte ich mich bedanken aber auch darauf reagieren. Nehmen wir es als Auftakt zu einer intensiven Diskussion.
Die Bedeutung des Dittersbacher Marktplatzes für unsere Gemeinde ist sicherlich jedem Einwohner bewusst. Er ist Zentrum, Veranstaltungsraum und Treffpunkt. In guter Tradition finden hier mehrmals im Jahr kulturelle Angebote, mit dem Höhepunkt Dittersbacher Jahrmarkt, ihre Heimstatt. Diese Stellung als öffentlicher Raum, der all das weiterhin ermöglichen soll, ist unbestritten und oberste Prämisse allen Handelns.
Aus seiner Einordnung als Zentrum, eingebettet in das Ensemble Kirche, wiedererstrahlendes Schlossgelände, Park, Lieblingstal und die Verbindung in Richtung Schöne Höhe ergibt sich fast ein Auftrag, auch hier eine Aufwertung vorzunehmen. Zumindest war es ein Wunsch, hier einen attraktiven Raum als Treffpunkt für Viele und unterschiedliche Interessen für eine lange Zeit des Jahres zu schaffen, ohne die Tradition zu gefährden. Mit den aus den Jahren 2016 bzw. 2019 stammenden Studien ist dies gelungen. Insbesondere die auf unserer Homepage veröffentlichte Variante des IB Schubert aus Radeberg, welche unter breiter Einbeziehung der Öffentlichkeit und der auf dem Jahrmarkt aktiven Schausteller mit Workshops und Variantenabstimmungen entstanden ist, bietet hier einen guten Leitfaden. Die Prämissen Bereitstellung der notwendigen Flächen für Veranstaltungen, Erhalt der entsprechenden Infrastruktur auf dem Platz und Steigerung der Attraktivität des Markplatzes sind eingehalten. Ein erstes, und wie die intensive Nutzung zeigt, sehr gelungenes, Projekt ist der Spielplatz. An sicherlich sensibler Stelle, aber unter Beachtung der Gefahr von Hochwasser, entstand eine echte Attraktion, welche über unser Gemeindegebiet hinaus Besucher anzieht. Auch von allen Mitwirkenden am Jahrmarkt habe ich im letzten Jahr Lob für dieses Angebot erhalten. Sicher ist hier ein, allerdings bereits seit längerer Zeit nicht für das Vereinszelt genutzter, Stellplatz abhandengekommen. Hier gilt es für zukünftige Jahrmärkte, den besten Platz in Absprache mit den Vereinen zu reservieren, hoffentlich dann auch wieder mit einem eigenen Zelt!
Damit sind wir bei der Zukunft unseres Jahrmarktes. Auch ich habe in der Vergangenheit eine etwas abnehmende Tendenz feststellen müssen. Gar nicht bei den Betreibern der Fahrgeschäfte, die nach eigenem Bekunden fest zum Termin stehen und auch wir bereits seit Jahren nicht allen Bewerbungen entsprechen können, sondern bei Besuchern und ehrenamtlichen Helfern. Den Vereinen fällt es zunehmend schwer, für die gesamte Zeit Mitwirkende zu finden. Auch die Schausteller traten mit dem Wunsch an uns heran, den Markt in ihrem Interesse um einen Tag zu verkürzen. Begründung dafür ist der kurze Zeitraum zum Umbau für die nächste Veranstaltung und der ausbleibende Umsatz an den Wochentagen. Dieser Bitte sind wir nach reiflicher Überlegung und Beratung im Ortschafts- und Gemeinderat nachgekommen. Aus einer Verdichtung der Attraktionen von Montag und Dienstag auf einen Tag erhoffen wir uns einen größeren Zulauf und eine Entlastung aller Beteiligten. Ebenfalls sind wir derzeit, nach einem Beschluss des Hauptausschusses im Dezember letzten Jahres, auf der Suche nach externer Hilfe zur Erarbeitung eines Konzeptes, um den Jahrmarkt ein zeitgemäßes Gesicht zu geben. Dass Anpassungen an die heutigen Anforderungen wichtig sind, zeigt das aktuelle Beispiel „Elbhangfest“, welches über viele Jahre eine Institution in Dresden war, aber dieses Jahr mangels Interesse abgesagt wurde. So etwas soll uns nicht passieren. Daran arbeiten wir, brauchen aber auch Ihre Hilfe und Unterstützung.
Denn nur ein Fest, dass von allen getragen wird und in einem tollen Umfeld stattfindet, hat auch in Zukunft Bestand!