Die „Schöne Höhe“ (328 m) und der „Breite Stein“ (325 m) sind die bekanntesten Wandergipfel rund um Dürrröhrsdorf – Dittersbach. In der Nähe der Schönen Höhe in Dittersbach findet man die sogenannte Zwergenhöhle, die aber eine ganz andere Geschichte hat wie die Zwergenschmiede im Wald am Kuhberg (339 m) bei Dobra.
Auf dem Kuhberg steht auch die große weit sichtbare Antennen-Anlage. Unterhalb davon in Richtung Porschendorf befindet sich eine Waldwiese, auch „Große Wiese“ genannt. Diese Wiese war früher als es noch richtige Winter gab ein beliebter Rodel - und Skihang. Für Jung und Alt aus den umliegenden Dörfern war das ein schöner Winterspaß.
In der Nähe des Wanderweges von Dürrröhrsdorf nach Lohmen, ungefähr in der Mitte zwischen Breitem Stein und Großer Wiese, versteckt im Walde, befindet sich die Zwergenschmiede. Neben dem Breiten Stein sind es die einzigen Felsgruppen in dieser Gegend die einen Namen haben. Dort am Wanderweg geht mal rechts spitzwinklig ein Waldweg leicht bergab und in ca. 150 Meter erreicht man die Felsen der Zwergenschmiede, die ebenfalls rechter Hand liegen. Dieser Weg war völlig zugewachsen und wurde erst vor kurzem durch den Forst freigeschnitten. Vom Weg aus gesehen sind diese Felsen jedoch nicht viel höher als dieser. Man sieht, wenn man zu den Felsen geht, erst mal nur die sogenannte „Vogeltränke“. Diese ist eine Vertiefung im vorderen Felsen, wo fast das ganze Jahr über Wasser drin steht.
Ein Kamin trennt die Felsen der Zwergenschmiede, wobei der hintere Felsen der höchste freistehende in diesem Gebiet ist. Dieser hat auch noch eine Eisenkrampe vom Dürrröhrsdorfer Gebirgsverein oben drin und leider auch seit kurzem einen illegalen Abseilhaken mit Gipfelbuch. Vom Tal aus betrachtet ist dieser Felsen gute zwanzig Meter hoch.
Als wir Kinder waren, sind die mutigsten von uns über den Kamin auf den hinteren großen Felsen gesprungen. Bitte auf keinen Fall nachahmen.
Schaut man in den Felskamin hinein, kann man sich mit ein bisschen Fantasie vorstellen, wie Zwerge auf einem erhöhten Felsen ihr Schmiedefeuer anschüren. Mich hat es als kleinen Jungen jedenfalls sehr beeindruckt, nachdem mir mein Vater beim Pilze suchen die Zwergenhöle zeigte und die Geschichte dazu erzählte.
Wenn die Zwergenschmiede erkundet ist, geht man den Waldweg weiter vorbei an markanten Felsen und gelangt dann wieder auf den ausgeschilderten Wanderweg.
In alter Zeit, als Kriege und marodierende Banden das Land unsicher machten, haben sich die Bauern der umliegenden Dörfer im Wald des Kuhberges mit ihrem Vieh versteckt. Daher kommt sicher auch der Name Kuhberg. Dieser war früher auch mehr bewaldet und unzugänglicher.
Am großen Felsen der Zwergenschmiede gibt es unten einen Felsüberhang mit einer Trockenmauer davor. Dort hat der Dorfschmied in Kriegszeiten sein Handwerk ausgeübt. Noch jetzt findet man im Waldboden Überreste von Holzkohle und rostigem Metall.
Es gibt aber auch eine Sage zur Zwergenschmiede:
In der Nacht bei Vollmond, wenn der Waldkauz schreit, kommen die Zwerge aus den Höhlen der Felsen am Kuhberg und wandern zur Zwergenschmiede. Im Kamin zwischen den beiden Felsen zünden die Zwerge dann ein großes Schmiedefeuer an. Schon aus der Ferne kann man das Klopfen der Hämmer auf Metall und den Amboss hören. Oben in der Vogeltränke wird dann das geschmiedete Metall der Zwerge zu Gold gemacht.
Aber Vorsicht, nur aus weiter Ferne und gut versteckt sollte man das beobachten. Der Schein des Schmiedefeuers und des Goldes soll so hell sein, dass man sich die Augen verblendet.
Also eine Wanderung in den Vollmondnächten zur Zwergenschmiede wird bestimmt ein Erlebnis.
Anmerkung: Es wäre schön, wenn unsere Wanderwegewarte den Waldweg zur Zwergenschmiede kennzeichnen und ins Wanderwegverzeichnis von Dürrröhrsdorf-Dittersbach aufnehmen. Die Zwergenschmiede und die anderen Felsen entlang des Weges würden dann endlich aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erwachen.