Am 31. August 2024 verstarb Dr. Hans Keller.
Dr. Hans Keller wurde am 26.11.1928 in Dresden geboren.
Nach einer Ausbildung zum Gärtner /Baumwart und dem einschlägigen Studium in Erfurtbegann er 1961 seine Tätigkeit im Büro des Stadtarchitekten in Dessau. Aus dem Büro heraus gründete er gemeinsam mit den in der Stadt tätigen Gartenmeistern
den VEB Grünanlagen und Friedhofswesen (vorher VEB Friedhofswesen), der später zum VEB (K) Grünanlagen wurde.
1964 erfolgte die Gründung des Gartenamtes als nachgeordnete Einrichtung der Stadt, mit der Unterstützung der Kollegen aus dem Büro des Stadtarchitekten.
Bis zum Beginn der Tätigkeit von Dr. Hans Keller gab es in der Stadt keine Grünplanung. Er hat die Grün- und Freiflächenplanung und auch die Friedhofsplanung nach dem 2. Weltkrieg in der Stadt etabliert und auch politisch zum Thema gemacht.
Dieser Text möchte an sein Leben und Wirken für die Dessauer Grünflächen erinnern.
In seiner Funktion als Leiter des Garten- und späteren Grünflächenamtes (1963 bis 1993) hat er viele der Dessauer Grünflächen geschaffen, qualifiziert und entwickelt. Seine
Handschrift ist noch immer abzulesen sowohl in den großen Parkanlagen wie dem Stadtpark, dem Friedensplatz, dem Pollingpark, dem Akazienwäldchen und dem Historischen Friedhof als auch im Siedlungs- und Straßengrün seiner Zeit. Nahezu ursprünglich ist der Zentralfriedhof in Dessau-Kleinkühnau erhalten geblieben.
In den 1960er Jahren waren die Wiederherstellung des Georgengartens (u.a. Beseitigung einer großen Trümmerschutthalde im Bereich des heutigen Obstgartens), Planung und Bau des Zentralfriedhofes sowie der Stadtpark die großen Themen für ihn. Im Stadtpark entstanden u.a. ein Dahlien- und ein lrisgarten (in dem Bereich, wo heute das Sportfeld ist), dann die Anlagen am Teehäuschen, einschließlich der „Zaunskulptur" in der Stadtmauer.
Mit dem Wiederaufbau der Stadt in den 60er und 70er Jahren wurden dann auch zunehmend Freiflächen im Wohnungsbau unter seiner Federführung geplant und realisiert.
Dr. Hans Keller war unterwegs mit dem Auftrag, gut gestaltete, gärtnerisch hochwertige Grünflächen in das Stadtbild zu integrieren und die Pflege dafür sicher zu stellen. Schon im Ruhestand veröffentlichte Dr. Hans Keller im Jahr 2000 zusammen mit seinem ehemaligen Kollegen Paul Valteich in der Reihe „Zwischen Wörlitz und Mosigkau" eine Gesamtschau der „Dessauer Grünanlagen" (2002 / 2003) — ein unschätzbares Arbeitsmaterial und Zeitdokument, das viele Dessau-Roßlauer schätzen und besitzen.
Dr. Hans Keller ist auch während seines Ruhestandes in Weimar immer interessiert geblieben an der Dessau-Roßlauer Grünentwicklung und hat die „großen" Baustellen, wie die Umgestaltung des Stadtparks oder die Rekonstruktion des Georgengartens, im Auge behalten. Seine Mahnung, die Gestaltung von Grünflächen und deren Pflege gleichberechtigt zu behandeln, ist heute in den Zeiten des Klimawandels aktueller denn je.