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Amtsblatt Stadt Dessau-Roßlau
Ausgabe 10/2025
Aus dem Rathaus
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Jubiläum in Tschechien gefeiert

Gemeinsam wird das Wappen präsentiert.

Das erste Septemberwochenende war für Dessau-Roßlau nicht nur innerhalb der Stadt mit Bauhausjubiläums- und Theatersaisoneröffnung am Samstag und dem Start der Seniorenwoche am Sonntag sowie diversen weiteren Veranstaltungen besonders bedeutsam. Auch 270 Kilometer entfernt an der Elbe (Labe) stand Dessau-Roßlau im Mittelpunkt des Interesses. Im Mai 2004 wurde einst der Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Roudnice nad Labem und Roßlau geschlossen und unterzeichnet. Im letzten Jahr sollte nun nach 20 Jahren erfolgreich gelebter Partnerschaft und nachdem der Vertrag nach der Städtefusion von Dessau-Roßlau übernommen wurde, feierlich der Fortbestand bekräftigt und erneuert werden. Allerdings ließen dies diverse Umstände nicht zu, sodass man sich dazu verständigte, das Jubiläum ein Jahr später nachzufeiern. In Roudnice zum traditionellen Weinfest.

Und so geschah es. Bereits am Freitagabend pflanzten Roudnices Bürgermeister Franticek Padelek und Dessau-Roßlaus Vorsitzender des Stadtrates, Frank Rumpf, gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern beider Städte, wie zum Beispiel Bürgermeister a.D. Klemens Koschig, der damals den Städtepartnerschaftsvertrag mit unterzeichnet hatte, im Schlosspark der tschechischen Partnerstadt eine Linde. Die Linde ist der Nationalbaum der Tschechen und steht in ihren Augen für ein langes Leben. Am Samstagmittag folgte noch eine festliche Veranstaltung im Saal des Roudnicer Rathauses mit Ansprachen und Grußworten, die auch auf die Entstehung dieser besonders intensiven Städtepartnerschaft, vor allem durch das große Engagement des ehemaligen Stadtrates von Roßlau und später auch von Dessau-Roßlau, sowie des „Vaters der Allee der Elbestädte“, Klaus Tonndorf, hinwiesen, der an diesem Tage seinen 86. Geburtstag gehabt hätte. Leider verstarb er bereits im Alter von 80 Jahren, war aber bereits zuvor zum Ehrenbürger von Roudnice erklärt worden.

Nach der feierlichen Überreichung von Jubiläumsgeschenken, Roudnice schenkte Dessau-Roßlau ein Gemälde aus den Händen der Roudnicer Künstlerin Ivana Kubikova und Dessau-Roßlau stiftete einen großen symbolischen Anker, gestaltet und überreicht von dem Roßlauer Metallkünstler Sven Ballandat, gab es für die Roudnicer noch eine große Überraschung. Inspiriert von der Roßlauer Allee der Elbestädte mit den 88 Fahnen aller Elbanrainerstädte planten die Roudnicer, allen voran der ehemalige Bürgermeister und jetzige Stadtrat, Vladmir Urban, ebenfalls eine symbolische Darstellung der Einigkeit und Zusammengehörigkeit der Städte entlang des europäischen Stromes Elbe, der in Tschechien den Namen Labe trägt. Am Ufer unterhalb der Stadt Roudnice führt eine sehr lange Mauer entlang, auf der die Gleise der Eisenbahnstrecke Dresden-Prag liegen. An diese Mauer sollen alle Stadtwappen der Elbe-/Labe-Städte montiert werden. In einer gut sichtbaren Größe. Vor einiger Zeit baten die Roudnicer in ihrer deutschen Partnerstadt um Unterstützung bei der Kommunikation zu den deutschen Städten bezüglich der Lieferung der Wappenschilder. Um die tschechischen Städte würde man sich in Roudnice kümmern und tat dies auch bereits erfolgreich.

Nun fehlen also noch die deutschen Wappen. Und zum Abschluss der Jubiläumsfeier am Samstag im Rathaus überreichten Oberbürgermeister Dr. Robert Reck gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Stadtrates das erste deutsche Wappen für die bewusste Wand. Das Wappen der Partnerstadt Dessau-Roßlau in einer stattlichen Größe von 1,5 Metern.

Ideen für gemeinsame Projekte entstehen immer wieder, man muss sie nur umsetzen, mit engagierten Leuten in beiden Städten, die nicht müde werden, diese Freundschaft und Partnerschaft mit Leben zu füllen und so weiter zu tragen, mindestens die nächsten 20 Jahre.