Feierliche Einweihung der Weill-Synagoge

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

der 22. Oktober 2023 war ein denkwürdiger Tag. An diesem Sonntag wurde in unserer Stadt der erste Neubau einer Synagoge in Sachsen-Anhalt nach dem Zweiten Weltkrieg feierlich und im würdevollen Rahmen eingeweiht. Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft nahmen an diesem Ereignis teil, so auch unser Bundeskanzler, der Botschafter Israels in Deutschland und der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. Alle 94 Plätze in der Synagoge waren besetzt und das Medieninteresse groß.

Gemeinsam erlebten wir einen historischen Moment. Fünfundachtzig Jahre nach der gewaltsamen Zerstörung der 1908 eingeweihten Synagoge in Dessau durften wir eine neue Synagoge, die Weill-Synagoge, einweihen. Die Jüdische Gemeinde zu Dessau wird fortan hier, in der Askanischen Straße, im Herzen der Stadt, einen Ort des Gebetes, der Begegnung und des Miteinanders haben. Die Weill-Synagoge ist Symbol dafür, dass die Jüdische Gemeinde zu Dessau-Roßlau gehört, dass sie das religiöse und kulturelle Leben in unserer Stadt mitgestaltet, bereichert und jüdisches Leben Teil unserer Gesellschaft ist.

Die Einweihung der Synagoge sollte ein Tag uneingeschränkter Freude sein. Doch war sie überschattet vom schrecklichen Angriff der Hamas auf Israel und dem damit verbundenen Krieg. Umso mehr war diese Einweihung auch als ein Zeichen der Solidarität, des friedlichen Miteinanders und der Zuversicht zu verstehen. Es war mir aus diesem Anlass auch eine besondere Freude, eine Pastellkreidezeichnung, die der Schüler Alexander Bienengräber Ende der 1920-er Jahre von der damaligen Synagoge anfertigte, an den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Dessau, Dr. Wassermann, als Geschenk übergeben zu dürfen.

Ich wünsche der Jüdischen Gemeinde zu Dessau und der Weill-Synagoge von Herzen alles Gute!

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr, welches für uns alle hoffentlich friedvoll wird.

Herzlich

Ihr Robert Reck