In diesem Winter ist vieles anders. Auf Frost, Schnee und zugefrorene Gewässer folgte, schon vor dem Weihnachtsfest beginnend, eine längere, ungewöhnlich milde Wetterperiode und alle Wetterfrösche sind ratlos. Aber etwas ist wie immer: Es gilt die „Satzung über den Winterdienst in der Stadt Dessau-Roßlau“, und sie schreibt vor, dass ein 1,50 m breiter Streifen vor dem Grundstück werktags von 7.00 bis 20.00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9.00 bis 20.00 Uhr vom Schnee beräumt sein muss. Zudem sind die Gehwegbereiche bei auftretender Winterglätte abzustumpfen.
Auch wenn es in jedem Baumarkt zu kaufen ist, schnell auftauend wirkt und später nicht als Streugut entfernt und entsorgt werden muss: Salz hat auf Gehwegen nichts zu suchen! Die Winterdienstsatzung gestattet den Einsatz von Streusalz ausdrücklich nur auf Fahrbahnen und Fußgängerüberwegen. Hintergrund sind die negativen Auswirkungen auf Bäume und Sträucher.
Salz gelangt durch das Schmelzwasser in den Boden. Durch die Verteilung von Salz wird die Nährstoffaufnahme im Boden und damit das pflanzliche Leben stark behindert. Besonders unsere Straßenbäume leiden unter dem Streusalz und sterben an einem vorzeitigen Salztod.
Früh abfallende Blätter, absterbende Äste, schwaches Wachstum sind klassische Anzeichen für Schädigungen durch Salze.
Besonders betroffen sind Ahorn, Linde und Rosskastanie, also typische Straßenbäume in Dessau-Roßlau.
Auch Haustiere, wie Hunde und Katzen, leiden unter der Anwendung von Streusalz. Bei ihnen können hierdurch Entzündungen an den Pfoten entstehen.
Als Alternativen bieten sich Split, Sand oder Granulat an. Im Handel gibt es vom Umweltbundesamt getestete Produkte, die mit dem Umweltzeichen
DE-UZ 13
- salzfreie, abstumpfende Streumittel -
gekennzeichnet sind.
Unsere Straßenbäume sind bereits vielfach durch Hitze und Wassermangel im Sommer vorgeschädigt. Die Anwendung von Streusalz verschärft den Stress für Bäume zusätzlich.
Bitte vermeiden Sie Streusalz für das Überleben unserer Straßenbäume.
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