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Amtsblatt Stadt Dessau-Roßlau
Ausgabe 3/2025
Aus Kultur und Bildung
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ATD

Premieren Großes Haus

Wozzeck

Oper von Alban Berg | Text von Georg Büchner

Premiere am 1. März im Rahmen des Kurt Weill Fests 2025

sowie am 9. März um 16 Uhr und 21. März um 19.30 Uhr| Großes Haus

Mit neuen Klangfarben und komplexen Rhythmen nutzt Alban Berg alle zu seiner Zeit verfügbaren musikalischen Mittel, um ein expressionistisches soziales Drama zu zeichnen, das den Zuschauer überwältigt. Er sah Georg Büchners Stück am Vorabend des ersten Weltkrieges und identifizierte sich selbst mit der Figur des Wozzeck: „Steckt doch auch ein Stück von mir in seiner Figur, seit ich ebenso abhängig von verhassten Menschen, gebunden, kränklich, unfrei, resigniert, ja gedemütigt, diese Kriegsjahre verbringe.“

Tanzt! Tanzt! Tanzt!

Ein internationaler Tanzabend von Stefano Giannetti, Nunzio Impellizzeri und Yaron Shamir

Am 29. März um 18 Uhr | Großes Haus

Drei völlig unterschiedliche Choreografen präsentieren ihre Vision von Tanz. Bei Nunzio Impellizzeris Stück FLAM.ME.UM fügen sich „anziehende Farben und körperbetonte Schnitte der Kostüme [...] zu einem harmonischen Wogen der Körper, in denen Momente der Bewegungssymmetrie immer wieder eine innere Struktur durch- und die Poesie der Bewegung aufscheinen lassen. [...] Nach der Pause geht es bei Yaron Shamirs „Nightingale“ in einer zugespitzteren Erzählweise und Bewegungsästhetik weiter. [...] Macht, Religion und Militär - so sieht Shamir diese unheilige Dreifaltigkeit, gegen die dann Menschen anrennen. [...] Danach widmet sich [Stefano Giannetti] unter dem Titel „Hybrid“ bewusst dem Tanz an sich. Menschen, die im Lichtkegel in der Bewegung erwachen und einander folgen, landen in einer anderen, futuristisch anmutenden Raumklang-Dimension. [...] Dieser neue Dessauer Tanz-Abend ist eine Leistungsschau der Vielseitigkeit und ein ästhetischer Genuss!“ Mitteldeutsche Zeitung

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit

Divine Rhapsody

Revue - Eine musikalische Reise durch Musical, Oper, Operette, Chansons und Rockhymnen

Am 22. März um 17 Uhr | Großes Haus

„›Divine Rhapsody‹ zeigt Lehr- und Wanderjahre, Aufstieg und Fall einer Primadonna in hochdramatischer wie hochkarätiger Persönlichkeitsspaltung: Die beglückend natürlich wirkende Laetitia Hippe gibt den Künstlerinnen-Backfisch Sylvia Arnaud beim entbehrungsreichen Sprung vom Kit-Kat-Club in den siebten Karriere-Himmel. Iordanka Derilova steckt klar und deutlich das Primadonnen-Revier im schier endlosen Zenit ab. Schauspielerin Christel Ortmann zelebriert einen leisen Abschied von der Jugend, der

Weltspitze und den Illusionen.“ Roland H. Dippel, www.musical-today.de 8.1.24

Konzerte

5. Sinfoniekonzert

Im Rahmen des Kurt Weill Fests

Am 13. und 14. März jeweils um 19.30 Uhr | Großes Haus

Konzerteinführungen jeweils um 18.30 Uhr | Foyer

Er wurde im selben Jahr geboren wie Kurt Weill: George Antheil. Allgemeine Anerkennung fand der selbst ernannte „Bad Boy of Music“ mit seiner 5. Sinfonie, der er den Beinamen „Joyous“, „die Freudige“ gab. Einer von Antheils Kollegen in Hollywood war der drei Jahre ältere Erich Wolfgang Korngold. Seine Partituren gehören zu den besten, welche je für den Film geschaffen wurden. Einige der Filmmelodien verwendete Korngold in seinem Violinkonzert, dessen klangliche Üppigkeit und Melodienreichtum ihm bald einen festen Platz im Repertoire verschafften. Den hat seit fast 140 Jahren die 4. Sinfonie von Johannes Brahms sicher. Die Vierte ist Brahms’ sinfonisches Vermächtnis und ein Meilenstein in der Geschichte der Gattung.

Dessauer Jazz Nights #7

Accordion Affairs

Accordion und Piano werden eins!

Am 24. März um 19.30 Uhr | Großes Haus/Restaurant

Trio oder Quartett? Beides trifft zu bei Accordion Affairs: Jörg Siebenhaar (Accordion & Piano), Konstantin Wienstroer (Bass) und Peter Baumgärtner (Drums). Ein besonders eigener Sound entsteht durch Siebenhaars synchrones Bedienen von Accordion und Piano, was die Möglichkeiten von Arrangement und Improvisation erheblich erweitert. Accordion und Piano werden eins! Das Trio besticht durch die außerordentliche Dynamik von fast gehauchten bis

hoch voluminösen Klängen, expressiv oder ultracool.

Premieren Altes Theater

Anne Frank

Figurentheater nach dem Tagebuch der Anne Frank von Cordula Jung

Für alle ab 12 Jahren

Uraufführung am 16. März um 15 Uhr | Altes Theater/Puppenbühne

„Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine große Stütze sein.“ Mit diesen Worten beginnt Anne Franks Tagebuch und vertraut ihm alles an, was sie erlebt, denkt und fühlt. Sie beschreibt ihren Alltag, der geprägt ist von quälender Einsamkeit und der ständigen Angst, entdeckt zu werden, und erzählt gleichzeitig voller Lebensmut von ihren Träumen für die Zeit nach der Befreiung. Mit den Mitteln des Figuren- und Objekttheaters taucht die Inszenierung in Annes Tagebuch ein und untersucht, wie ihre Fragen und Botschaften sich mit dem Heute verbinden.

Altes Theater

Was bleibt. Das Leben der Familie Cohn

Schauspiel von Carolin Millner nach biografischen Motiven von Julie von Cohn-Oppenheim

Am 4. März um 15 Uhr, 21. März um 19.30 Uhr und 23. März um 19 Uhr | Altes Theater/Studio

„Das neue Stück im Alten Theater in Dessau passt besser in die Diskurse der Gegenwart, als man gerne hoffen würde. Zu diesen Diskursen gehört es, die Grenzen auszuloten, hinter der Antisemitismus beginnt. Und die Suche nach Wurzeln für Fälle von kollektiver Amnesie, die ihn immer wieder aufploppen lassen. ... Und die Art, wie Anja Bothe, Maribel Dente, Mona Georgia Müller und Edgar Sproß es präsentieren, überzeugt.“ taz

Höhere Gewalt

Ein Musiktheaterabend mit Stücken von Luigi Nono und Mauricio Kagel

Am 15. März um 19 Uhr | Altes Theater/Studio

„Das einstündige Doppel […] beginnt mit Nonos gerade mal 17minütigem Stück La Fabbrica Illuminata aus dem Jahre 1964. [...] Den Sopranpart steuert mit bestechender Klarheit Bogna Bernagiewicz als unzufrieden aufbegehrende Arbeiterin bei. [...] Michael Tews entpuppt sich alsbald mit den Worten von Kagels Tribun als populistischer Worthülsen-Produzent, dem es vor allem um die eigene Macht geht. Der Sound der Worte wird ab und zu von verfremdeten

Marschmusikeinspielungen unterbrochen beziehungsweise karikiert. Das klingt wie ein Vorläufer von Elfriede Jelineks Spracherkundungen, auf jeden Fall aber erstaunlich aktuell.“ Mitteldeutsche Zeitung

Vom Hocker ...?!

Nick & June

Indie trifft Folk

Am 26. März um 20 Uhr | Altes Theater/Foyer

Von der Musikkritik gelobt, knacken Nick & June Radio- und Online-Charts und spielen hunderte Konzerte in ganz Europa. Wunderbar sperrige Titel wie “Home Is Where The Heart Hurts Part 1” oder “London City, Boy, It’s Killing Me” werden zu kleinen Indie-Hymnen

und über 20 Millionen mal gestreamt.

Puppe ab 18

Gundermann – Engel über dem Revier

Eine Produktion von theaterkorona

Am 1. März um 19 Uhr | Altes Theater/Studio

Oberschüler und Hilfsarbeiter, Offiziersanwärter und Befehlsverweigerer, SED-Genosse und -Verfemter, renitenter Kumpel und IM, später Vegetarier, Sprachrohr der Menschen in der Lausitz, Macher und Nein-Sager. Gerhard Gundermann war so ziemlich alles, was man in der DDR sein konnte. Wollte fünf Träume leben, sagte er selbst in einem Interview über sich. Utopie. Wie kommt man diesem Gerhard Gundermann nah? Mit Figuren, Licht und Schatten suchen Frank Schenke und Julia Raab Gundermann in Texten, Szenen, Musik.

Der schwarze Hund

Depression aus dem Schatten ins Rampenlicht – eine figurentheatrale Zähmung mit Maske, Puppe und Objekt von Julia Raab und Anja Schwede

Am 7. März um 19 Uhr | Altes Theater/Studio

Da ist zum Beispiel dieses Bild aus Literatur und Therapie: die Depression – ein schwarzer Hund. Er weigert sich zu gehen, knurrt, schnappt zu, beißt. Lässt er sich für einen Spaziergang an die Leine legen? Im Zusammenspiel von Maske, Puppe und Objekt übersetzen Julia Raab und Anja Schwede das Leben mit dem schwarzen

Hund auf die Bühne. Jede/r Vierte muss mit ihr leben, die Frage ist – wie.

Zu Gast

TINA – The Rock Legend

Break every rule

Am 23. März um 18 Uhr | Großes Haus

Die Verehrung für die Rock Legende Tina Turner spürt man in der aufwändig produzierten Multimedia-Show vom ersten bis zum letzten Ton. Das Publikum darf sich auf eine beeindruckende musikalische Retrospektive über das Lebenswerk des Superstars Tina Turner in einem einzigartigen Tribute-Konzert der Superlative freuen – performed mit einer umwerfenden Wucht, leidenschaftlicher Bühnenpräsenz und geradezu unfassbar nah am Original.

Dirk Oschmann

Lesung „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“

Am 30. März um 17.30 Uhr | Ersatztermin für den 28. November | Großes Haus

Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Einer Identität, der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet und initiiert damit eine überfällige Debatte.

Änderungen vorbehalten!