Foto: Stadtverwaltung Eilenburg – Frau Roswitha Feustel (links) trägt sich im Beisein des Oberbürgermeisters Ralf Scheler (rechts) in das Ehrenbuch der Stadt Eilenburg ein.
Anfang September hat sich Roswitha Feustel in das Ehrenbuch der Stadt Eilenburg eingetragen. Der Oberbürgermeister Ralf Scheler hat die Vorsitzende des Ortschaftsrates für diesen Eintrag vorgeschlagen.
Über Frau Feustel steht Nachfolgendes im Ehrenbuch der Stadt Eilenburg geschrieben:
„Roswitha Feustel, Jahrgang 1950 und eine gebürtige Thüringerin, wohnt mit ihrer Familie in Pressen. Sie ist im Dorf so etwas wie ein „Urgestein“. Durch ihr Wirken und Engagement ist sie inzwischen in allen Ortsteilen von Eilenburg und auch in der Großen Kreisstadt Eilenburg, hier vor allem bei den Seniorinnen und Senioren, bekannt. Das liegt erstens daran, dass sie immer helfen möchte, wo Hilfe gebraucht wird, und zweitens, dass sie nicht „NEIN“ sagen kann.
Sie kümmert sich außerordentlich engagiert um die Belange der Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile. Jederzeit ist sie für die Menschen erreichbar.
Bei allen kommunalen, sozialen und kulturellen Aktionen in den Dörfern hat Roswitha ihre Finger im Spiel. Sie ist federführend bei der Organisation von Dorffesten wie Osterfeuer, Frühlings- und Herbstmarkt, Weihnachtsfeiern, Seniorengeburtstagsfeiern, Modenschauen, Näh- und Strickkurse und auch dem jährlichen Frühjahrsputz in den Ortsteilen. Sie hat die geringfügig Beschäftigten im Rahmen der Aktion „Wir für Sachsen“, „Kommunalkombi“ oder der „Aktion 55“ ehrenamtlich betreut. Aufgrund ihrer Initiative waren Ortsteile 2004 und 2010 erfolgreich bei der Teilnahme am Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden - mach mit“ und 2019 beim Wettbewerb „Gemeinsam KulturLand schaffen“.
Persönlich betreut sie seit vielen Jahren eine ältere schwerbehinderte Bürgerin aus Pressen, hilft dieser, übernimmt für sie behördliche Erledigungen und fährt sie zu Arztbesuchen und Einkäufen.
Besonders hervorzuheben ist ihr außergewöhnliches Engagement bei der Flutkatstrophe 2002. Sie hat eine Kleiderkammer in Zschettgau eingerichtet, Helferinnen und Helfer organisiert und angeleitet, Spenden beschafft und gesichtet sowie die Verteilung in die Wege geleitet. Darüber hinaus hat sie Kontakt zum Büro des Bundestages aufgenommen und aus dessen Beständen Möbel für die Stadt beschafft.
Auch in der aktuellen Flüchtlingskrise, aufgrund des Krieges in der Ukraine, war und ist Roswitha Feustel wieder an vorderster Front aktiv. Spontan hat sie Stoff beschafft und mit der Nähgruppe des Heimatvereins eine ukrainische Fahne genäht, welche lange vor dem Rathaus hing. Viel bedeutender sind aber ihre Aktivitäten zur Schaffung und Einrichtung von Wohnungen für Flüchtlinge. Sie hat die vollständige Einrichtung von zwei Wohnungen im ehemaligen Pfarrhaus in Behlitz und zwei weiteren in der Stadt Eilenburg organisiert. Als zwei Flüchtlingsfamilien spät abends in Behlitz mit dem Bus ankamen, waren die Kühlschränke gefüllt und alles vorbereitet. Die Flüchtlinge wurden willkommen geheißen.
Damit endet bei Roswitha Feustel aber nicht die Betreuung. Sie kümmert sich bis heute gemeinsam mit zwei weiteren Familien aktiv um die Hilfsbedürftigen. Sie beschafft ihnen Termine bei Fachärzten und auch in Kliniken. Zum Teil übernahm und übernimmt sie die dafür notwendigen Fahrdienste.
Im Heimatverein Kospa-Pressen e. V. ist Roswitha Feustel von Anfang an im Vorstand aktiv. Sie ist, wie bereits erwähnt, das Zugpferd für alle kulturellen Aktivitäten. Ereignisse und Feste in den Ortsteilen sind ohne sie nicht denkbar. Mit ihren Kochkünsten leistete sie bei vielen Veranstaltungen im Bürgerhaus Zschettgau immer auch einen ganz persönlichen Beitrag. Auch an der Gründung der Nähgruppe vor 20 Jahren hat sie erheblichen Anteil.
Auch politisch engagiert sie sich seit vielen Jahren. Seit 1990 arbeitete sie aktiv im Gemeinderat und seit der Eingemeindung der Gemeinde Kospa-Pressen nach Eilenburg im Ortschaftsrat mit. Seit 1997 leitet sie den Ortschaftsrat als Ortsvorsteherin. Vor allem durch ihr unermüdliches Wirken in den Ortsteilen Kospa, Zschettgau, Pressen, Behlitz ist es ihr gelungen, die Ortsteile Hainichen und Wedelwitz in die Arbeit des Ortschaftsrates zu integrieren.
Roswitha Feustel war und ist seit 2019 Stadträtin der Großen Kreisstadt Eilenburg und hinterließ auch in verschiedenen Ausschüssen des Stadtrates durch ihre engagierte Arbeit ihren Fußabdruck.
In ihrem Amt als Ortsvorsteherin der 6 Ortsteile von Eilenburg achtet sie hartnäckig darauf, dass die Entwicklung der Ortsteile in der Stadtverwaltung nicht aus dem Blickfeld gerät.
Ihr über 30-jähriges Wirken in den Orten Behlitz, Hainichen, Kospa, Pressen, Wedelwitz und Zschettgau ist sichtbar z.B. an den Dorfbegegnungsplätzen, an Spielplätzen, an Bänken, am Dorfteich in Behlitz, an Tischtennisplatten und vielem mehr.
Immer gelingt es Roswitha Feustel, viele Bewohnerinnen und Bewohner der Ortsteile zu motivieren, sich einzubringen und aktiv mit dabei zu sein. Konsequent und unkonventionell versucht Roswitha Feustel ihre Ideen zur Verbesserung des dörflichen Lebens umzusetzen und verfolgt ihre Ziele mit einer Hartnäckigkeit, die man sich öfter im Leben auch von anderer Stelle wünschen würde.“