Am 25.09.2018 wurde der erste Fall einer West-Nil-Infektion (WNV-Infektion) beim Pferd im Landkreis Elbe-Elster durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt. Dieser war auch der erste bestätigte Fall im Bundesgebiet. Seitdem wurden 92 weitere Fälle einer WNV-Infektion beim Pferd durch das FLI amtlich bestätigt. Davon fallen ca. 1/3 der Fälle (31 Fälle) auf das Gebiet des Landes Brandenburg, weiter betroffen waren vorrangig Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin.
Die WNV-Infektion ist bei Pferden und Vögeln eine anzeigepflichtige Tierseuche. Das in den Tropen beheimatete Virus gelangt über Zugvögel nach Europa. Vögel sind demzufolge die Hauptwirte des Virus, welches über Mücken übertragen wird.
Bei Pferden handelt es sich um eine Einzeltiererkrankung, die oft symptomlos verläuft. Einige Tiere reagieren jedoch aufgrund von Hirn- oder Hirnhautentzündungen mit deutlichen zentralnervösen Ausfallerscheinungen. Hierzu zählen Stolpern, Muskelzittern, Schwäche der Hinterhand und Lähmungen, bis hin zum Festliegen der Tiere. Die erkrankten Pferde zeigen häufig ein schlechtes Allgemeinbefinden und selten fiebrige Allgemeinerkrankungen; die neurologischen Symptome überwiegen.
Für Pferde stehen zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt daher, Pferde, die in den bereits betroffenen Gebieten gehalten werden, einmal jährlich gegen das WNV zu impfen. Eine Impfung von Pferden schützt das Einzeltier vor den Folgen einer WNV-Infektion.
Die freiwillige Impfung von Pferden gegen das West-Nil-Virus wird gemäß dem Erlass des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz über die „Gewährung von Beihilfen für Maßnahmen zur Tierseuchenverhütung und -bekämpfung sowie zur Verbesserung der Tiergesundheit“ vom 09.07.2023 durch die Tierseuchenkasse finanziell unterstützt.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Amt für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft des Landkreises Elbe-Elster – 04916 Herzberg, Nordpromenade 4 a, Tel.: 03535 46-2682, veterinaeramt@lkee.de wenden.