Die Leiterin des Kulturamtes Steffi Marschner gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten des 31. Kreisheimatkundetages: Prof. Mechthild Noll-Minor, Dr. Sebastian Rick, Mirjam Höse, Babette Weber, Ralf Uschner, Frithjof Koerdt und Ulf Lehmann (v. l. n. r.).
Der Landkreis Elbe-Elster lud am Samstag, 15. November 2025, zum 31. Heimatkundetag in das Refektorium Doberlug ein. Unter dem Titel „Kunstlandschaft Elbe-Elster“ stand das kunsthistorische Erbe der Region im Mittelpunkt einer vielfältigen Vortragsreihe.
Der Heimatkundetag bot erneut ein lebendiges Forum für Fachleute, Geschichtsinteressierte und kulturbegeisterte Bürgerinnen und Bürger, die sich mit der Geschichte und Kunst des Elbe-Elster-Landes verbunden fühlen. In spannenden Vorträgen wurden bedeutende regionale Kunstwerke, Künstlerpersönlichkeiten und Forschungsergebnisse vorgestellt.
So beleuchtete Dr. Sebastian Rick den „Kirchenraub von Gröden“ als bemerkenswerten Kriminalfall aus der Regionalgeschichte und zeigte zugleich die Verletzlichkeit sakraler Kunst auf. Babette Weber und Frithjof Koerdt stellten den Fotografen Johannes Paschke vor, der das Doberluger Klosterland in eindrucksvollen Bildern dokumentierte. Ralf Uschner präsentierte das Aquamanile von Boragk, ein seltenes mittelalterliches Bronzegefäß von besonderer handwerklicher Qualität, und ließ dabei Erkenntnisse von Stephan Brather, Restaurator beim Landesamt für Denkmalpflege, einfließen. Ulf Lehmann erinnerte an den Medailleur und Bildhauer Kurt Richter (1912–1998) aus Großthiemig. Mirjam Höse zeigte in ihrer Studie zur Altarneugestaltung in der Falkenberger Kirche 1939, wie politische Ideologie Einfluss auf kirchliche Kunst nahm. Den Abschluss bildete der Vortrag von Prof. Mechthild Noll-Minor vom Landesamt für Denkmalpflege über die mittelalterlichen Wandmalereien in den Dorfkirchen Breitenau und Kalkwitz.
In seiner Eröffnungsrede würdigte Landrat Christian Jaschinski die Bedeutung des Heimatkundetags für die regionale Kulturpflege: „Der Heimatkundetag ist jedes Jahr ein besonderer Moment, um zu zeigen, wie lebendig und vielfältig unsere Region ist. Kunst ist kein stiller Schatz, der gehoben werden muss, sondern Ausdruck unserer Geschichte, Identität und Kreativität. Sie verbindet Generationen und hält unsere gemeinsame Erinnerung lebendig.“
Zum Abschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit, die Sonderausstellung „Johannes Paschke. Stiller Chronist des Doberluger Klosterlandes“ im Museum Schloss Doberlug zu besuchen – letztmalig vor ihrem Ende am 16. November. (tiwa)