Titel Logo
Kreisanzeiger für den Landkreis Elbe-Elster
Ausgabe 12/2025
Aus der Kreisverwaltung
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Landkreis setzt starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Sichtbares Zeichen gegen Gewalt: Die Beigeordnete und zuständige Dezernentin für Ordnung und kreisliche Entwicklung, Susann Kirst, und Landrat Christian Jaschinski hissten vor dem Kreishaus in der Schliebener Straße in Herzberg feierlich die Fahne der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes.

Fahnenhissung, Ausstellung und Aktionen zum Internationalen Gedenktag am 25. November 2025 in Elbe-Elster

Mit einer eindrucksvollen Kombination aus Symbolik, Kunst und Aufklärung hat der Landkreis Elbe-Elster am Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ ein starkes Zeichen gesetzt. Um Punkt 10.00 Uhr hissten die Beigeordnete und zuständige Dezernentin für Ordnung und kreisliche Entwicklung, Susann Kirst, und Landrat Christian Jaschinski vor dem Kreishaus in der Schliebener Straße in Herzberg feierlich die Fahne der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Elbe-Elster, Andrea Emisch-Marczykowski, begrüßte zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Vereinen und Verbänden zum Gedenktag in der Kreisstadt.

Im Anschluss wurde im Erdgeschoss des Kreishauses die Wanderausstellung „Gewalt hat viele Gesichter“ eröffnet. Die Schau präsentiert 30 Kunstwerke in Form von Triptychen – jeweils drei miteinander verbundene Bildtafeln, die gemeinsam ein vielschichtiges Bild zum Thema Gewalt zeichnen. Die Ausstellung vereint realistische Szenen, Porträts und abstrakte KI-Interpretationen. Sie zeigt Betroffene, Einsatzkräfte, Lehrkräfte und Menschen, die gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Alle Werke fordern die Betrachterinnen und Betrachter auf, genau hinzusehen, wo sonst oft weggesehen wird.

Andrea Emisch-Marczykowski betonte bei der Eröffnung: „Die Ausstellung ‚Gewalt hat viele Gesichter‘ bewegt und klärt auf. Gewalt begegnet uns überall – zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum und im Netz. Umso wichtiger ist es, das Thema sichtbar zu machen und auf Unterstützungsangebote hinzuweisen.“

Auch Landrat Christian Jaschinski fand deutliche Worte: „Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das wir nicht ignorieren dürfen. Mit unserem Engagement möchten wir ein Bewusstsein schaffen und den Betroffenen zeigen: Ihr seid nicht allein. Wir stehen an Eurer Seite.“

Begleitend zur Ausstellung, die noch bis zum 19. Dezember 2025 montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr im Flur vor und in der Cafeteria im Kreishaus zu sehen ist, fanden weitere Aktionen im Landkreis statt.

In Elsterwerda informierten Polizei und Netzwerkpartnerinnen auf dem Marktplatz im Rahmen der Kampagne „Worte statt Wunden – Gemeinsam gegen häusliche Gewalt“. Neben einer bewegenden Lesung gab es Informationsstände für Interessierte. Auch in Finsterwalde wurde im Rathaus eine Lesung zur gleichen Kampagne durch die Polizei durchgeführt, und Schüler der 9. Klassen vom Sängerstadt-Gymnasium haben dieses Thema aufgegriffen und in vielfältigster Form mit Bildern in einer Ausstellung dargestellt. Auf dem Marktplatz in der Sängerstadt wurde zum Beispiel darüber informiert, wie viele Frauen in diesem Jahr Zuflucht im Frauenhaus gesucht haben. Gepackte Koffer und leuchtende Grabkerzen erinnerten an die Opfer von Femiziden 2023. Die gemeinsame Aktion wurde durch Redebeiträge begleitet und sorgte für stille, aber nachdrückliche Aufmerksamkeit.

Seit der Einführung der neuen Gesetzeslage am 5. März 2024 wurden im Landkreis Elbe-Elster 148 Fälle häuslicher Gewalt registriert. Mit den Veranstaltungen zum Gedenktag hat der Landkreis ein sichtbares Zeichen gesetzt: für Aufmerksamkeit, für Solidarität und für eine Gesellschaft ohne Gewalt. (tho)