Titel Logo
Kreisanzeiger für den Landkreis Elbe-Elster
Ausgabe 2/2023
Aus der Kreisverwaltung
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

30 Jahre Elbe-Elster – Geburtstagsglück ist selbstgemacht und selbstgeschrieben

Fotos: Bücherkammer, Montage: Social Media Team

In diesem Jahr lädt der Landkreis Elbe-Elster ein, er feiert und verteilt kleine Freuden anlässlich seines 30. Geburtstags. Darunter ist auch ein Geschenkkörbchen voller Geschichten, die die Menschen in der Region erreichen, unterhalten, bewegen und amüsieren sollen. Die Erzählungen sind bunt zusammengestellt, sodass sie die reiche Geschichte, die Landschaft, die Menschen und die Kultur des Landkreises widerspiegeln.

Jede Geschichte ist wie eine glänzende Perle, die aneinandergereiht zu einem Schmuckstück wird, das unserem Landkreis nicht nur gut steht, sondern auch sein inneres Seelenleben ein wenig nach außen kehrt. Es wäre ein wunderbares Ziel, wenn der ein oder andere niedergeschriebene Gedanke dieser Geburtstagslektüre, direkt in den Köpfen und Herzen unserer wunderbaren Menschen landet.

Wissen, was die Menschen glücklich macht

Die Sozialstruktur Elbe-Elsters hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Kontinuität und Wandel, Chancen und Krisen, Umbruch und Aufbruch sind beständige Begleiter einer Region, in der sich vielleicht genau deshalb gute Ideen entwickeln und kreative Lösungswege ausmachen lassen. Im Landkreis leben mehr als 100.000 Menschen, von denen viele die Vorzüge des Ländlichen klar vor Augen haben. Natürlich leben, Eigenes verwirklichen und sozial eingebunden sein, sind in Elbe-Elster gut miteinander zu vereinen. Dennoch durchziehen tiefe Spuren der gewaltigen Transformationsprozesse vergangener Jahre die Lebensläufe der Menschen. Schwierige Erfahrungen wie Arbeitslosigkeit, Abwanderung und Überalterung fordern bis heute ihren Tribut.

Die Sozialwissenschaftlerin Dr. Juliane Stückrad forschte zu Unmut und Protestkulturen in Ostdeutschland. Nach der Jahrtausendwende lebte sie in einem kleinen Dorf in Elbe-Elster und besuchte im Rahmen ihrer Forschung die hiesigen HARTZ-IV-Demonstrationen. Ausgerüstet mit diesem Aufnahmegerät, hörte sie den Menschen zu. Sie nahm ihren Unmut ernst und schuf Verständnis, indem sie Besonderheiten Ostdeutschlands mit wissenschaftlicher Erkenntnis untersetzte. Zugleich gab sie den vielen ostdeutschen Mutigen, die von unerschütterlichem Aufbauwillen beseelt sind, fair und gleichberechtigt eine Stimme.

Stückrads Arbeit unterstrich, was Menschen in Elbe-Elster und andernorts glücklich macht: eine erfüllte Arbeit, gute Beziehungen zu Freunden und Familie, Hobbys und Interessen sowie eine gewisse finanzielle Sicherheit. Dieses Wissen um Wünsche und Bedürfnisse der Menschen hilft, angemessen auf Veränderungen zu reagieren. Genau dafür geht Elbe-Elster auch in Zukunft in die Vollen: für starken Zusammenhalt, mehr Chancenvielfalt und für ein harmonisches Miteinander in einer lebenswerten Umwelt.

#Zuhörenstatturteilen #Miteinander #WenndieWeltKopfsteht

Damit Integration kein Märchen bleibt

Es war einmal eine gedeihende Region, die sich durch eine offene, tolerante und integrative Gemeinschaft auszeichnete. Die Menschen, die hier lebten, wurden unterstützt und gefördert. Denn ein einfacher Gliedermaßstab namens „Equalizer" war emsig dabei, Barrierefreiheit und Integration zu beschleunigen. Er hatte begonnen, seine Umgebung zu vermessen und zu untersuchen, um Hürden, Schwellen, enge Zuwege und alle möglichen Fallstricke im Alltag ausfindig zu machen.

Seine rechte Hand war Steffi Hädicke, Integrationsbeauftragte im Landkreis Elbe-Elster. Seite an Seite erkannten sie, dass kleine Schritte zu großen Veränderungen führen. Dass es möglich ist, Barrieren zu überwinden und alle Menschen einzubeziehen. Sie ermunterten, Begegnungsorte wie Bahnhöfe durch die Brille eingeschränkter Mobilität zu sehen. Sie machten sich stark für den Einsatz spezieller Technologien und für Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und in Verkehrsmitteln.

Sie tauschten einen Tag lang die Arbeit mit Menschen, die mit Beeinträchtigungen durchs Leben gehen und genau deshalb viel leisten. Sie laden zu Kulturveranstaltungen ein, die wach und sensibel machen. Denn durch gemeinsame Projekte werden Vorurteile abgebaut und Verständnis füreinander gefördert.

Wie gut, dass „Equalizer“ und seine Mitstreiterin auf gute Erfahrungen jahrelanger Integrationsarbeit zwischen Elbe und Schwarzer Elster zurückgreifen können. Außerdem besitzt „Equalizer“ ein gutes Augenmaß für soziale Schranken. Er ist überzeugt, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Sexualität oder Behinderung mit gleichen Rechten und Chancen gesegnet seien sollen. Was wie ein Märchen klingt, wird zwischen Elbe und Elster nicht nur erzählt, sondern mit langem Atem zentimetergenau umgesetzt. Dafür garantiert niemand Geringerer als Steffi Hädickes Gliedermaßstab „Equalizer“. Ein Zollstock, der sein Handwerk versteht.

#gleicheChancen #besserohneBarrieren #diversity

Stephanie Kammer