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Kreisanzeiger für den Landkreis Elbe-Elster
Ausgabe 2/2024
Bildung/Kultur
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Enormes Interesse und großer Redebedarf

Die Schüler stellten dem Bestatter viele Fragen, die sie groß auf Papier brachten.

Schüler der Oscar-Kjellberg-Oberschule besuchen das Bestattungsinstitut Kurzawa

„Der Tod geht uns nichts an.“ So lautet ein berühmter Ausspruch Arthur Schopenhauers über den Tod. Denn solange wir sind, ist der Tod nicht da und wenn der Tod da ist, dann sind wir nicht mehr. Nicht jeder Mensch kann so optimistisch mit diesem Thema umgehen. Viele haben Angst, sich mit dem Thema und mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen und doch begleitet es uns ein Leben lang.

Im LER-Unterricht lernen die SchülerInnen der 10. Jahrgangsstufe, dass es verschiedene philosophische Sichtweisen über den Tod gibt, in welchen Phasen die Trauerbewältigung abläuft, welche Aufgaben Hospize haben, welche Bedeutung der Organspende zukommt und vieles mehr. Immer wieder tauchen neue Fragen und Themen auf, die aufgearbeitet werden wollen.

In Zusammenarbeit mit dem Bestattungsunternehmen Kurzawa erhielten unsere SchülerInnen einen Einblick ins Bestattungswesen und in den Beruf des Bestatters. Sie hatten in einem Unterrichtsgang die Möglichkeit, Fragen an Herrn Kurzawa zu stellen, die er sachlich und pietätvoll beantwortete. Dafür öffnet das Haus Kurzawa seit einigen Jahren an einem Tag im Jahr ausschließlich für die SchülerInnen der 10. Klassen seine Türen. Nun konnten wir die Ärztin Frau Dr. Lehmann ebenfalls für dieses Projekt gewinnen, die unseren SchülerInnen aus ärztlicher Perspektive Fragen zum Thema „Sterben, Organspende und Palliativmedizin“ beantwortete.

In gemeinsamen Gesprächen mit den SchülerInnen, welche im Anschluss stattfanden, wurde sich positiv darüber geäußert, wie Herr Kurzawa und Frau Dr. Lehmann das Thema „Sterben und Tod“ aufbereitet haben. So äußerte eine Schülerin der 10. Klasse, dass durch diesen Besuch nicht nur über die Thematik geredet wird, sondern dass man so auch einen Einblick bekommen konnte, bevor es ernst wird und der Tod eines nahen Menschen die SchülerInnen persönlich betrifft. So sei ein objektiverer Blick auf die vielfältigen Bereiche möglich. Des Weiteren äußerte ein Schüler, dass Herr Kurzawa und Frau Dr. Lehmann Dinge gesagt und angesprochen haben, die wichtig für das weiterführende Leben sind und man dadurch bewusster und aufmerksamer durch den Alltag geht.

Der Besuch hat wiederum viele neue Fragen eröffnet, die nun im Unterricht aufgegriffen und diskutiert werden können. Für diese Möglichkeit, das offene und freundliche Gespräch sowie die interessanten Einblicke bedanken sich die SchülerInnen der Oscar-Kjellberg-Oberschule Finsterwalde.

Frau Jung, Frau Schmidt
LER-Lehrerinnen der Oscar-Kjellberg-Oberschule