Das junge Medaillen-Projektteam freute sich über den Besuch des Landrates Christian Jaschinski zum Tag der offenen Tür am Melanchthon-Gymnasium.
Inmitten globaler Spannungen und Konflikte haben sich im Landkreis vielfältige Initiativen gebildet, die sich für eine friedliche Zukunft einsetzen. Neben den ersten Friedenskundgebungen im Frühjahr 2022 haben vor allem die christlichen Kirchengemeinden und kleinere zivilgesellschaftliche Gruppen vielfältiges Engagement für den Frieden gezeigt. „Friedensarbeit ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon – aber es lohnt sich, dran zu bleiben“, meint Pfarrer Alexander Barth, der seit November 2022 die Friedensgebete der evangelischen Kirchengemeinde Herzberg leitet. Am Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Herzberg ging eine Gruppe von Abiturienten noch einen Schritt weiter. Zum Tag der offenen Tür am 27. Januar wurde dort die erste Herzberger Jubiläums- und Friedensmedaille vor Ort geprägt. Der Anlass: 75 Jahre Abitur in der Kreisstadt und der persönliche Wunsch nach Frieden und einem starken Einsatz für Konfliktlösungen.
„Bildung halte ich für die einzige Waffe, um langfristig die Welt zum Besseren zu verändern“, sagt die Zwölftklässlerin Sara-Marie Richter, die begeistert an der Entstehung der Medaille mitwirkte. Zu sehen ist auf deren Vorderseite der Reformator, Lehrer und Namensgeber der Schule Melanchton, thronend auf dem Herzberger Wappen-Hirsch. Die Rückseite zeigt zwei Schnecken, die sich umarmen, dazu zwei Kinder, alles unter einem Regenbogen aus Friedensbegriffen in vielen unterschiedlichen Sprachen. Die Botschaft könnte klarer nicht sein: Nur durch Menschlichkeit und Bildung ist eine Zukunft in Frieden möglich. Der Herzberger Abiturient Hamid Noori bestätigt das: „Nur wenn wir Menschen lernen und uns alle weiterentwickeln, haben wir die Chance, Konflikte nach innen und außen zu überwinden.“
Inzwischen hat das Schülerprojekt Fahrt aufgenommen und einen großen Nachhall gefunden. Bereits zu Projektbeginn unterstützte Landrat Christian Jaschinski als Vertreter des Schulträgers das Projekt, mit ihm Unternehmer Dirk Friedel und eine ganze Reihe großzügiger Heimatfreunde rund um den Heimatkalender Herzberg. Denn die Herstellung der Medaillenstempel musste vorab finanziert werden. Dank der Unterstützenden und der großen Nachfrage freut sich die Schülergruppe jetzt darauf, etwas zurückgeben zu können. Mit den eingespielten Erlösen lassen die Schüler eine kleine Sonderedition von Medaillen in Messing nachprägen. Landkreis, Gymnasium, Clajus-Schule und die Stadt Herzberg bekommen auf diesem Wege zehn Medaillen von den Schülern gestiftet. „Es wäre toll, wenn damit gute Taten und Leistungen junger Leute gewürdigt werden“, wünscht sich Projektkollegin Bana Alnemer, die unter anderem ein Social-Media-Video zum Projekt zusammenstellt.