Damit Leben nicht lebensgefährlich wird
Modernisierte Stauanlage im Gebiet des Fichtwaldmoors.
Geschichten gehören zu einer Geburtstagsfeier wie Kerzen auf eine Geburtstagstorte. Sie bringen Freude, Begeisterung und einen wärmenden Lichtschein in den Raum und sorgen für fröhliches Geschnatter, Gekicher und gespannte Gesichter. Sie können auch dazu beitragen, die Verbundenheit zwischen Freunden und Familie zu stärken, indem sie gemeinsame Erinnerungen und Erfahrungen bunt illustrieren. Genau das wäre das schönste Geschenk für den Landkreis Elbe-Elster, der im November seinen 30. Jahrestag feiert. Lassen Sie uns Anekdoten erzählen, die Momente aus der Vergangenheit und Zukunft aufblitzen lassen, und damit ein hoffnungsvolles Lächeln in die Welt schicken.
Wenn Artenvielfalt „Arteneinfalt“ droht. Wenn Klimaschäden deutlich effektiveren Klimaschutz erfordern und unstillbarer Energiehunger der Idee vom endlosen Wachstum klare Grenzen aufzeigt, dann muss gehandelt werden. Genau das hat der Landkreis Elbe-Elster verstanden.
Das Fichtwaldmoor im Amt Schlieben ist ein trockengelegtes Feuchtgebiet. Einst war es eine Auen- und Moorlandschaft mit wildromantischen Flusslaufverzweigungen, wie sie zwischen Elbe und Schwarzer Elster jahrtausendelang typisch waren. Menschliche Eingriffe veränderten jedoch die Landschaft gravierend. Flüsse wurden begradigt. Verschlungene Bäche, Tümpel und Sümpfe verschwanden zugunsten künstlicher entwässernder Grabensysteme, die Wasser schnell und großflächig ableiteten. Was kurzfristig Vorteile brachte, wurde langfristig zum Dilemma.
Denn die Funktion des Moores, Treibhausgase aus der Atmosphäre aufzunehmen und zu binden, ging verloren. Vom Ende der sechziger bis in die siebziger Jahre hinein wurde der Fichtwald zur Verbesserung der Versorgung melioriert. Jetzt führt das fehlende Wasser zur ständigen Freisetzung großer Mengen an Kohlendioxid. Allein im Land Brandenburg gehen von trockengelegten Mooren heute mehr Treibhausgase aus als vom gesamten Autoverkehr. Klimaneutralität kann nur erreicht werden, wenn Moore, Böden und Wälder wieder ihre Funktion als CO2-Speicher ausreichend erfüllen können. Eine zentrale Aufgabe für die Gegenwart und Zukunft Elbe-Elsters.
Eine Schlüsselfunktion übernehmen dabei moderne Stauanlagen, die Wasser zurückhalten, Feuchtgebiete bewässern und die Torfbildung wieder in Gang setzen, wodurch Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aufgenommen und im Boden gespeichert wird. Längerfristig gewinnen Lebensräume für Tiere und Pflanzen an Platz und Vielfalt. Der Wasserhaushalt wird verbessert und dem Klimawandel entgegengewirkt.
Stephanie Kammer
„Um den Klimawandel zu bekämpfen, ist es nicht ausreichend, allein auf eine Umstellung auf grüne Energiegewinnungsmethoden zu setzen. CO2-Senken (auch Kohlenstoffsenken) sind ebenso wichtig, wie die Reduzierung des Energiebedarfes insgesamt.“
Holger Krüger, Klimaschutzmanager
„Wasser ist in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung, die steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster erfordern ein Umdenken mit diesem lebenswichtigen Element. Dies betrifft nicht nur den Verbrauch von Trinkwasser, sondern auch die Nutzung in Landwirtschaft und Industrie sowie zur Erhaltung von Ökosystemen.“