v.l.n.r. Impro-Slam-AG mit Dominique Belger, Lara Prütz, Lena Rennhack, Hannah Westphal, Lena Oehler, Jasmin Freiberg.
Das Philipp-Melanchthon-Gymnasium blickt auf eine 75-jährige Geschichte zurück und lud am 25.05.2024 im feierlichem Rahmen Lehrkräfte, Eltern- und Schülervertreter, ehemalige Lehrkräfte, Partner und alle die im engeren oder weiteren Umfeld mit der Schule verbunden sind, ein. Auf ganz besondere Weise ließ die Schulleiterin Frau Dr. Barbara Pietzonka die Geschichte des Gymnasiums durch Erinnerungen, Anekdoten und Bilder Revue passieren. Hierbei erinnerte sie an Menschen, die im Laufe der Jahre in ganz verschiedener Form ihre Spuren an dieser Schule hinterlassen haben. So ist es Herrn Dr. Meissner und seinem damals noch kleinen Kollegium zu verdanken, dass am 11. Juli 1949 acht Schülerinnen und Schüler ihre Reifeprüfung ablegen und ihre Abiturzeugnisse erhalten konnten. Dem langjährigen Schulleiter Herrn Manfred Fischer, seinem Stellvertreter Herrn Frank Lösler und dem Oberstufenkoordinator Herrn Dr. Nehring galt in besonderer Weise ihr Dank dafür, das Gymnasium zu einer weit über die Grenzen des Elbe-Elster-Kreises hinaus bekannten Bildungsstätte für junge Menschen gemacht zu haben. Mit den Worten Philipp Melanchthons nutzte sie den Anlass, um allen Lehrkräften und Mitarbeitern, die an der Schule tätig waren und sind, zu danken.
Mit der von Frau Dr. Pietzonka dargestellten Standortentwicklung des Herzberger Gymnasiums konnten sich alle Gäste in die vergangenen 75 Jahre zurückversetzen. Ebenso blickte sie auf besondere Tage in der Geschichte des Herzberger Gymnasiums zurück, wie den 16. Februar 1997, dem Tag der Namensgebung, das Jahr 1990, ab welchem erstmals Englisch ab Klasse 5 als erste Fremdsprache gewählt werden konnte, den 30.11.2015 mit dem Kreistagsbeschluss zum Umzug des Gymnasiums von der Rosa-Luxemburg-Straße in die Anhalter Straße oder auf den 12.10.2022 mit der feierlichen Einweihung der Aula. Aber auch die aktuellen Herausforderungen des heutigen Schulbetriebs, wie G8 oder G9, Rahmenlehrplan, schulinternes Curriculum, Digitalisierung, Distanzlernen und Distanzunterricht, hybrides Lernen, Medienkonsum, Drogen-Mobbing- und Gewaltprävention, Lehrermangel, Vergleichsarbeiten, Orientierungsarbeiten, Pisa-Schock, Seiteneinstieg …, zeigte sie auf. „Das weltpolitische Geschehen macht auch vor den Türen der Schule nicht Halt, und einmal mehr verbindet sich damit der Auftrag für uns Lehrkräfte, die jungen Menschen zu lehren, was demokratisches Zusammenleben bedeutet. Wir müssen ihnen deutlich machen, dass der Wahrheitsgehalt von Informationen hinterfragt werden muss, dass dem Recht auf freie Meinungsäußerung Grenzen gesetzt sind, wenn andere hinsichtlich ihrer religiösen Anschauung, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder sexuellen Orientierung verletzt werden, dass Gewalt keine Lösung zwischenmenschlicher Probleme ist“, so Frau Dr. Pietzonka.
Frau Anja Miersch, als zuständige Dezernentin für Bildung, Jugend und Soziales in der Kreisverwaltung Elbe-Elster betonte in ihrer Rede, dass Generationen von Abiturientinnen und Abiturienten die Grundlagen einer humanistischen Bildung am Philipp-Melanchthon-Gymnasium erhalten und - beinahe wichtiger noch – damit verbunden: die Fähigkeit, sich selbst immer weiterzubilden. So wurden die Absolventen auf die Begegnung mit der Welt bestens vorbereitet. Was Sie daraus machen, lag stets in ihren Händen. Vor allem die sogenannten sozialen Kompetenzen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Empathie, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, kommunikative Kompetenz und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen – all dies sind Kernkompetenzen. Diese Fertigkeiten sind notwendig, um auf die zunehmend komplexer werdenden Anforderungen des Alltags und des Berufslebens flexibel und selbstbewusst reagieren zu können. Die Leitung des Gymnasiums um Schulleiterin Frau Dr. Pietzonka und das Kollegium haben es immer verstanden, Freiräume für ihre Schülerinnen und Schüler zu schaffen, die die Entfaltung von Kreativität, Verantwortung und Selbstständigkeit ermöglichen, so Anja Miersch.
Musikalisch umrahmt wurde das Programm von den „Schlagfertigen“ unter der Leitung von Robby Fuchs, der Abiturientin 2023 Jolie Woköck und den Abiturienten Jonas Richter und Johann Richter. Die Impro-Slam-AG unter der Leitung von Julia Donth hat anlässlich des 75-jährigen Abiturs über ihren Schulalltag „geslamt“ und die Bedeutung von Bildung einmal mehr deutlich gemacht. Auf sehr beeindruckende Weise sprachen sie über den Druck, das Beste aus ihrem Leben machen zu müssen, über die Bedeutung der Eltern, welche auch nach einem Heimatverlassen nach dem Abitur immer da sein werden und über den Mut, sein eigenes Leben zu führen, es nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten und dabei mutig und gemeinschaftlich in die Zukunft zu blicken, Komfortzonen zu verlassen, um für das Leben zu lernen.