Das AVLL weist Tierhalter*innen auf die aktuell erhöhte Gefahr der Blauzungenkrankheit hin. Derzeit grassiert die Blauzungenkrankheit in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Seit 01.01.2024 sind in den betroffenen Bundesländern bereits insgesamt 1.547 Fälle der Blauzungenkrankheit in Schaf-, Ziegen- und Rinderbeständen amtlich festgestellt wurden.
Übertragen wird das Virus der Blauzungenkrankheit durch Gnitzen (kleine blutsaugende Mücken), die zwischen Mai und Oktober besonders aktiv sind.
Informationen aus Niedersachsen zeigen, dass die betroffenen Tiere, insbesondere Schafe, z. T. erhebliche klinische Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Schaumbildung und Ödem- und Krustenbildung bes. im Kopfbereich aufweisen. Erkrankte Tiere können wieder genesen, aber auch in Abhängigkeit von Schafrasse und Krankheitsausprägung versterben.
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt, angesichts steigender Fallzahlen in den oben genannten Bundesländern, die Impfung empfänglicher Wiederkäuer gegen die Blauzungenkrankheit. Dies bietet derzeit den einzigen effektiven Schutz gegen die klinischen Symptome, Tierverlusten und vor der weiteren Virusausbreitung. In Deutschland werden ausschließlich inaktive Impfstoffe eingesetzt. Die Tierseuchenkasse Brandenburg gewährt Beihilfen für freiwillige Impfungen gemäß Beihilfeerlass Brandenburg.
Für den Menschen ist die Blauzungenkrankheit nicht gefährlich. Fleisch und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.
Bei Fragen wenden Sie sich an das Amt für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft unter 03535-462681 oder per E-Mail an veterinaeramt@lkee.de bzw. an Ihre Bestandstierärztin bzw. Ihren Bestandstierarzt.