Die Landwirtschaft ist auch in Frankena zu Hause. Da lag die Idee nahe, alte Gerätschaften öffentlichkeitswirksam auf einem Landmaschinen-Lehrpfad zu präsentieren.
Mit dem Brandenburglied hieß Frankena die Gäste der Landesbewertungskommission willkommen, die im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ das Dorf am 14. Juli besuchten. Der Posaunenchor des Ortes sorgte gleich zu Beginn für eine stimmungsvolle Atmosphäre – ein Auftakt, der neugierig machte auf das, was die Kommission in den kommenden Stunden erwartete.
Frankena, Ortsteil der Stadt Doberlug-Kirchhain im Landkreis Elbe-Elster, präsentierte sich anschließend von seiner besten Seite. Die Bewertungskommission, die seit dem 8. Juli 2025 durch das Land Brandenburg reist, machte Station in dem 255-Einwohner-Ort und zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt, Lebendigkeit und dem Engagement der Dorfgemeinschaft.
Begleitet unter anderen von Landrat Christian Jaschinski, Doberlug-Kirchhains Bürgermeister Enrico Reiche und Ortsvorsteher Immo Nieswand erkundete die Kommission Frankena zu Fuß und mit dem Kremser. Die Rundfahrt führte unter anderem zur historischen Fuhrwerkswaage, zum Jugendclub, zur Puppenbühne sowie zur Alten Schule und Dorfkirche. Die Stationen standen sinnbildlich für den starken Zusammenhalt, den Ideenreichtum und die kulturelle Vielfalt im Ort.
„Frankena hat eindrucksvoll gezeigt, wie ehrenamtliches Engagement und gemeinschaftlicher Einsatz ein Dorf lebendig und zukunftsfähig machen“, sagte Kommissionsmitglied Tobias Wienand vom Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. „Die Einbindung aller Generationen, die liebevolle Pflege des historischen Erbes und der Blick nach vorn sind beispielhaft.“
Landrat Christian Jaschinski würdigte die Präsentation des Ortes mit den Worten: „Die Frankenaerinnen und Frankenaer haben für mich überzeugend bewiesen, wie groß die Wirkung eines kleinen Dorfes sein kann. Ihre Verbundenheit, das Herzblut für den Heimatort und der Stolz auf das, was hier gemeinsam geschaffen wurde, spiegeln den Elbe-Elster-Geist in seiner schönsten Form wider. Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, wie engagiert diese Gemeinde ihren Platz in unserer vielfältigen Region präsentiert hat.“
Der Verein „Wir in Frankena“, bereits 2015 mit dem „Preis für Heimatpflege“ des Landkreises ausgezeichnet, prägte die Vorstellung mit einem vielfältigen Programm. Traditionen wie Brotbacken, Fastnacht und Zampern, Puppenspieltheater sowie der Erhalt von Kirche, Feuerwehrhaus und Schule wurden anschaulich präsentiert. Besonders hervorgehoben wurde auch der Ökoteich im Landschaftsschutzgebiet als Ort der Begegnung und des Naturschutzes sowie ein Landmaschinen-Lehrpfad.
Die Begeisterung der Frankenaer für ihr Dorf war spürbar. Mit großem Herzblut, organisiert in Vereinen und Initiativen, gestalten sie gemeinsam ihren Lebensraum. Dabei gelingt es ihnen, junge Rückkehrer und Neubürger aktiv in die Dorfgemeinschaft einzubinden.
Horst Müller, liebevoll „Opa“ genannt und für seine jahrzehntelange Arbeit als Chronist, Feuerwehrmann und Mitglied im Gemeindekirchenrat bekannt, steht symbolisch für diesen Einsatz. Seine Ernennung zum Ehrenmitglied im Verein „Wir in Frankena“ ist Ausdruck großer Wertschätzung.
Mit seiner Mischung aus Tradition, Innovation und Gemeinschaftsgeist ist Frankena ein Vorbild für ländliche Entwicklung in Brandenburg. Ob es für den Titel des Landessiegers reicht, entscheidet sich nach Abschluss der Bereisung am 18. Juli 2025. Die feierliche Ehrung aller teilnehmenden Dörfer erfolgt am 12. September 2025 in Fredersdorf, dem Sieger beim Landeswettbewerb 2023.
Bis dahin bleibt festzuhalten: Frankena hat Zukunft – und das mit Herz, Verstand und viel Engagement. So lässt sich 2029 gut feiern: nämlich den mittlerweile 800. Geburtstag. (tho)