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Amtsblatt für die Stadt Elsterwerda
Ausgabe 11/2023
Nichtamtlicher Teil
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Elsterwerda wehrt sich – Öffentliche Demonstration auf dem Marktplatz zum Erhalt des Elsterwerdaer Klinikums

v.l. Finsterwaldes Bürgermeister Jörg Gampe, Ulrike Edlich, Siegfried Deutschmann, Rainer Zander, Thomas Gehre, Helmut Richter, Bernd Raum, Volker Nothing

Zwischen 2011 und 2021 sind dem Statistischen Bundesamt zufolge bundesweit rund 150 Kliniken geschlossen worden. Der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge sind weitere 20 bis 25 Prozent der Kliniken von der Insolvenz bedroht. Das ist ein klares Krankenhaussterben! Hier in unserer Heimat, wie vielerorts in Deutschland verlieren die Kliniken an Kraft und wir verlieren eine gewohnte Gesundheitsversorgung!

Gemeinsam für den Erhalt des Elsterwerdaer Klinikums!

Danke an alle Demonstranten

Mit Bürgermeisterin Anja Heinrich bezogen alle Fraktionen des Elsterwerdaer Stadtparlamentes Stellung zum Klinikstandort Elsterwerda und fordern sämtliche Entscheidungsträger auf, eine Evaluierung zur Sicherstellung zu veranlassen, wehren sich gegen einen Neubau und das vom Landkreis Elbe Elster avisierte „3+1“Modell. Der Bau eines vierten Standortes wird zu Lasten unserer bestehenden Kliniken gehen. Es wird weder mehr Ärzte noch mehr Personal geben und wir riskieren, unser Klinikum am Standort in Elsterwerda zu verlieren. Wir fordern die Beauftragung einer unabhängigen Beratungsfirma zur weiteren Qualifizierung der Standorte und wir fordern den Erhalt unseres Krankenhauses.

Mit Ulrike Edlich sprach auf der Demonstration auch eine der erfahrensten ehemaligen Mitarbeiterinnen des Klinikums aus, was viele im Herzen denken und kritisierte deutlich die Pläne des Landkreises, aus den bestehenden Klinikstandorten nur noch Gesundheitszentren zu machen.

Bürgermeisterin Anja Heinrich in ihrer Rede zur Demonstration: „Und ein Gruß an Sie Herr Lauterbach, Sie ruinieren unser Gesundheitssystem, Ihre Reform ist den Titel nicht wert! Wir brauchen eine Grundversorgung, wir brauchen eine politische Bereitschaft, Gesundheit nicht als Wirtschaftsware preis zu geben.“

Beendetet wurde die Demonstration mit einem Applaus für alle,

die im Klinikum für uns Dienst tun!

Stimmen aus der Bevölkerung

Zitat Dr. Gustav Bekker:

„Das für unseren Landkreis erstellte Gutachten der Variante „3 plus 1“ bringt keine Lösung der Probleme. Ein zusätzliches Krankenhaus im geographischen Zentrum des Kreises zu den bestehenden drei Krankenhäusern des Klinikums ist keine Ergänzung, sondern eine Variante der weiteren Disqualifizierung der bestehenden drei Krankenhäuser!“

Zitat Mitarbeiterin Klinikum, anonym

„Ich bin seit über 20 Jahren im Klinikum tätig. Leider dürfen wir uns nicht an öffentlichen Demonstrationen beteiligen. Jeder, der hier lebt und wohnt, jedem muss klar sein, was es heißt, hier nur noch ein Gesundheitsstandort zu sein. Ich bin unglücklich darüber, was die Verantwortlichen mit unserem Krankenhaus vorhaben. Dabei leisten wir so viel Gutes!“

Danke für Ihre Unterschrift

Wir haben als Kommune leider nur bemessene Mittel der Mitsprache. Dass Sie dennoch Ihre Unterschrift, Ihre Stimme geltend machen zum Erhalt des Klinikstandortes Elsterwerda, dafür danke ich allen Bürgern von ganzem Herzen!

Bürgermeisterin Anja Heinrich