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Amtsblatt für die Stadt Elsterwerda
Ausgabe 12/2025
Nichtamtlicher Teil
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Bürgerempfang der Stadt Elsterwerda 2025

03.10.2025 Ballsaal im Stadthaus Elsterwerda

Begegnungen im Zeichen des 3. Oktober

Wenn ein Bürgerempfang an einem 3. Oktober, dazu noch vor einem Kirmes- Fest- Wochenende stattfindet, so wird an einem solchen Tag der Blick in die Zeit der Wende gerichtet, der 3. Oktober 1989. Vor 35 Jahren, im Jahr 1990 trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland (BRD) bei und begründete damit die deutsche Wiedervereinigung.

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In ihrer Festrede widmete sich Bürgermeisterin Anja Heinrich mit ganz persönlichen Worten diesem Anlass:

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Kein Zweifel, die Menschen sind nicht ohne Grund auf die Straßen gegangen. Sie fühlten sich nicht frei und sie lebten in einem undemokratischen, diktatorischen und geteilten Deutschland. Die Väter und Mütter des heutigen Grundgesetzes konnten an viel Gutes anknüpfen: an Denker der Aufklärung wie Lessing und Kant, an die Ideen der Freiheitskämpfer von 1848, an die Entwicklung des Rechts im 19. Jahrhundert. Doch dieser Idealismus wurde betrogen. Die SED schaltete die Gesellschaft gleich. Das Leben wurde uniformiert und bald auch militarisiert und man verbot alles, was die parteiamtliche Linie bedrohte. Ostdeutschland verlor immer mehr Lebenskraft und wusste sich nur mit Mauern und Stacheldraht zu behelfen. Doch, wenn wir den Weg sehen, den Ost wie West seit 1945 zurückgelegt haben, und später seit der politischen Wende, auch nach dem 3.Oktober, dann erkennen wir auch die Kraft, die wir aufbringen können, es in Demokratie und Frieden zu erhalten. Wenn wir heute mit jungen Menschen sprechen, ist diese Zeit vermeintlich so lange her, dass wir bei dem Darüber erzählen, beginnen könnten, Es war einmal … Dabei ist die Betrachtung als Märchen so wenig angebracht, wie eine Vergessenheit über diese gelebten DDR Jahrzehnte.“ In ihrer Rede stellt sie die Frage –

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War denn alles so schlecht, damals, als die Mauer noch stand?

Knirscht es zwischen Ost und West?

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„Es ist nicht die Sehnsucht nach der alten DDR oder die Ablehnung der Wiedervereinigung, sondern der Wunsch einer höheren Anerkennung und Wertschätzung einer DDR – Biografie, gelebter Traditionen im Osten bis hin zu den typischen Dialekten. Die Wertschätzung der Lebensbiografien, Gleichstellung in Lohn und Rente, und die Anerkennung eines durchaus auch erfüllten Lebens im Osten, sind auch nach 35 Jahren nicht entbehrlich.

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Auch wir prägen unsere Zeit - jeder auf seine Weise – in Unternehmen, Schulen, in der Pflege, auf dem Bau, in unserer Stadtverwaltung, beim Sport oder Musizieren.

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Wir haben auch nach 35 Jahren die Wahl, ob wir gemeinsam aktiv sind, uns einbringen, uns an den Erfolgen von Unternehmen, Stadt und dem Einzelnen freuen und mit Hingabe und Engagement unsere Stadt gestalten oder sie durch Mißgunst und Denunziationen diskreditieren.

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Wir sind das Volk! – auch heute, am 3.10.2025, das sollte nicht nur ein Ruf aus der Geschichte sein, sondern eine herzliche Einladung hier in unserer schönen Heimatstadt Elsterwerda zu leben, zu schaffen, zu feiern und Frieden in unserem Land zu erhalten. So Bürgermeisterin Anja Heinrich.

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Grüße und Besuch aus unseren Partnerstädten in Polen, Tschechien

und dem Münsterland der Stadt Vreden

Aus der Partnerstadt Naklo nad Notecia wurden herzlich begrüßt der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Naklo nad Notecia, Herr Piotr Kalamon und erstmalig zu Gast die Direktorin des Kulturhauses in Naklo Frau Lidia Bembnista. Begleitet wurden sie von Frau Anetta Nowak und Herrn Mateusz Rybarczyk.

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Aus der tschechischen Partnerstadt Hoštka wurden herzlich willkommen geheißen Herr Milan Konfršt, Bürgermeister der Stadt, seine Stellvertreterin, Frau Ilona Stierankova, und Josef Stierankow

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Im schönen Vreden fanden zeitgleich die Bürgermeisterwahlen statt. Aus der Stadt Elsterwerda und aus der Mitte des Festempfanges folgten herzliche Glückwünsche zur Wiederwahl des Vredener Bürgermeisters, Herrn Tom Tenostendarp! Beide Bürgermeister freuen sich auf eine weiterhin so konstruktive und herzliche Zusammenarbeit.