Sun-Sport-Team Elsterwerda beim Dreiländergiro in Nauders

168 km, 3300 Hm bzw. 120 km und 3000 Hm, das sind die Eckdaten des Radmarathonklassikers Dreiländergiro in Nauders am Reschenpass. Mittlerweile zählt dieses Event unter den Radsportlern des Sun-Sport-Teams aus Elsterwerda zu einem der beliebtesten Radmarathons in der Szene. Zur 30jährigen Jubiläumsausgabe des Bergklassikers nahmen vergangenen Sonntag gleich 8 Sportfreunde aus Südbrandenburg die Anreise an den Reschensee in Österreich auf sich, um beim Bergklassiker über das Stilfser Joch (2.797 m) zu finishen. Mit Dirk Biebach, Robert Guse, Volker Böhm und Jana Spinde waren gleich 4 „Neulinge“ mit gemeldet. Für sie sollte es die erste Teilnahme in Nauders werden. Tilo Pollack, Tom Alsdorf, Ralf Hönisch und Andreas Hönisch nahmen bisweilen schon mehrfach teil und konnten so ihre Erfahrungen für ein erfolgreiches finish weitergeben. Während Dirk und Jana sich für die kürzere 120 km – aber nicht minder schwierige – Strecke entschieden, wählten die übrigen Vereinskollegen die längere Distanz.

Mit Start und Ziel in Nauders führt die Strecke die Athleten zunächst über den Reschenpass, entlang des Reschensees nach Süden zum Fuße des Anstiegs zum Stilfser Joch. Nach gut einer Stunde Fahrtzeit erreichen sie die Ortschaft Prad nach der es zunächst etwas flacher ansteigend immer steiler wird und die ersten Kehren, der insgesamt 48 bis zur Passhöhe, beginnen. Mit einer Steigerung zwischen 8 und 11% schlängelt sich die Straße zunächst durch bewaldetes Gebiet immer weiter hinauf, bis die Radsportler zu einer längeren Geraden kommen. An dieser kann man die berühmt berüchtigten Kehren des Stilfser Joch bereits sehr gut sehen – es bleiben noch 20 bis zur Passhöhe. Die Sonne scheint, zu warm ist es jedoch noch nicht, auch der Autoverkehr ist noch erträglich, so dass traumhafte Radfahrbedingungen herrschen und man sich auch der schönen Landschaft erfreuen kann.

Nach der rasanten Abfahrt den Umbrailpass hinunter ins Schweizerische Santa Maria trennen sich beide Strecken. Die kürzere der beiden Strecke (Variante Vinschgau) biegt nach rechts Richtung Mals und Reschenpass ab. Hinauf zum Reschensee verläuft die Route dabei entlang des wunderschönen Vinschgauer Radweges über teils steile Rampen von bis zu 15% und verlangt den Radsportlern nach dem anstrengenden Stilfser Joch noch einmal alles ab bevor sie das Ziel in Nauders erreichen. Statt dem sonst bekannten Gegenwind gab es diesmal die pralle Sonne und jedes schattige Plätzchen wurde erleichternd wahrgenommen.

Die lange Strecke (Variante Engadin) verläuft ab Santa Maria in Richtung Zernez über den Ofenpass. Dabei gilt es abermals ca. 700 Hm auf 2.149 m zu erklimmen. Dabei sind jedoch nicht die Steigungsprozente das Härteste an diesem Pass, sondern vielmehr die Wärme, denn dieser Pass macht seinem Namen alle Ehre. Nachdem auch diese Hürde genommen wurde, kann sich das Teilnehmerfeld auf ca. 50 km fllache, zum teils abfallende Strecke freuen. Hierbei empfiehlt es sich, in einer guten Gruppe zu pedalieren, denn auch dieses Jahr bläst der Wind im Inntal entgegen. Nach gut 157 km und knapp über 3.000 gefahrenen Höhenmeter wartet die letzte Steigung auf die Fahrerinnen und Fahrer bevor sie in Ziel nach Nauders hinunterrollen können. Auf dem Weg hinauf zur Norbertshöhe gilt es nochmals alle verbleibenden Reserven zu mobilisieren, um in den verbleibenden 11 Kehren und 6,5 km die 400 Hm zu klettern. Nach der langen Renndistanz und den sehr warmen Bedingungen eine abermals anspruchsvolle Herausforderung für das Fahrerfeld. Die Vorfreude auf den Zieleinlauf und der sich bereits ankündigende Endorphinausstoß lassen diese letzten Strapazen jedoch vergleichsweise erträglich erscheinen. Auch Zuschauer haben sich auf den letzten Hügel zusammengefunden, um die Sportlerinnen und Sportler nochmal anzufeuern und zu motivieren. Mit lauter Musik und anhaltendem Applaus empfangen die Zuschauer, Angehörigen und bereits im Ziel befindliche Radsportler jeden einzelnen Finisher.

Die Einzelzeiten des Sun-Sport-Teams Elsterwerda:

Dirk Biebach (Strecke Vinschgau)  —  7:05h

Jana Spinde (Strecke Vinschgau)  — 8:05 h

Volker Böhm (Strecke Engadin) —  8:21 h

Tilo Pollack (Strecke Engadin)  — 8:06 h

Ralf Hönisch (Strecke Engadin)  — 9:33 h

Andreas Hönisch (Strecke Engadin)  — 7:21 h

Tom Alsdorf (Strecke Engadin)  — 8:00 h

Robert Guse konnte leider aufgrund eines Sturzes am Vortag nicht teilnehmen.

Andreas Hönisch