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Amtsblatt für die Stadt Elsterwerda
Ausgabe 9/2023
Nichtamtlicher Teil
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Gemeinsam für den Erhalt des Krankenhauses in Elsterwerda

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wie bereits bekannt, wird derzeit eine heftige Diskussion um die Zukunft des Elbe-Elster Klinikums geführt.

Nach derzeitigem Stand wird seitens der Klinikleitung und des LKEE die sogenannte „3+1“ Variante favorisiert. Dies würde einen Neubau an zentraler Stelle im Landkreis bedeuten.

Wie Sie sicher verstehen, verunsichert die derzeitige Situation nicht nur die Beschäftigten des Krankenhauses, sondern auch die Einwohner der betroffenen Städte Elsterwerda, Herzberg und Finsterwalde, wobei wir hier als Betroffene für die Stadt Elsterwerda handeln.

Es sei vorangestellt, dass alle drei Bürgermeister sich nicht gegen die notwendige Diskussion zur wirtschaftlichen Lage des Klinikums stellen. Auch wir erkennen einen Handlungsbedarf.

Allerdings haben wir Probleme mit dem derzeitigen Vorgehen.

Es ist uns unverständlich, warum ein Prozess angestoßen wird, der keineswegs ergebnisoffen ist, zudem noch nicht die Rahmenbedingungen bekannt sind, und es an alternativen Lösungsvorschlägen deutlich mangelt.

Derzeit verständigen sich der Bund und die Länder noch immer über die Ausgestaltung der Krankenhausreform. D.h. es ist nach wie vor unklar, wie die Krankenhauslandschaft in Zukunft aussehen wird:

  • Finanzierung – unklar
  • Erhalt ländlicher Krankenhäuser – unklar
  • Finanzierung eines Neubaus an vierter Stelle im Landkreis EE durch das Land Brandenburg - abgelehnt
  • Einteilung nach „Qualitätsstandards“ – Stichwort Level 2 – unklar

Des Weiteren sehen wir Bürgermeister unkalkulierbare finanzielle Risiken bei einer Fokussierung auf das sogenannte „3+1“ Modell auch im Hinblick auf die verpflichtende Kreisumlage.

Die dieser Tage durch den Landkreis Elbe Elster initiierte „Umfrage“ ist außerordentlich suggestiv und belässt den Teilnehmer ohne Alternativlösung im avisierten „3+1 Modell“. Das ist keine „Umfrage“, sondern eine sehr aggressive Meinungsbildung auf Kosten der bestehenden 3 Standorte.

Aus Gesprächen mit Mitarbeitern des Klinikums, als auch mit ehemaligen Mitarbeitern, wird ebenfalls deutlich, dass die Fokussierung auf eine rein wirtschaftliche Betrachtung des Problems nicht ausreichend ist. Fachkräftemangel, Qualitätsverlust und fehlende Patienten sind nach unserer Ansicht auch Ursachen einer zu optimierenden Organisations- und Personalführung. Wir sehen nicht ausgeschöpfte Potentiale, um eine Verbesserung im Bereich der Personalgewinnung ermöglichen zu können. Zu hinterfragen sind an dieser Stelle auch die Sachstände zu den Medizinstipendien. Hierzu wäre ein offener Dialog, bzw. eine weitere unabhängige Evaluierung angeraten und zudem dringend notwendig.

Als Bürgermeister sind wir der Auffassung, dass unter der Prämisse des „3+1“ Modells, weder mehr Patienten noch mehr Pflege und Ärztepersonal zu erwarten sind. Die vom Leistungsspektrum größeren Häuser, z.B. Cottbus, Senftenberg, Riesa, Dresden, Leipzig, u.s.w. sind im Umkreis bereits etabliert. Wie sich ein neues Krankenhaus im Landkreis EE daneben positionieren soll, ist nicht nachvollziehbar dargestellt.

Vollkommen ungeklärt, ist darüber hinaus die Zukunft der verbleibenden drei Standorte.

Die pauschale Aussage, hier ambulante Zentren aufzubauen, ist aus unserer Sicht nicht befriedigend und nicht faktisch belastbar. Es stellt sich auch die Frage, wie ein bestehendes und derzeit solides Krankenhaus am Standort Elsterwerda überhaupt sinnvoll und finanziell gestaltet werden soll.

Gemeinsam mit allen Fraktionen des Stadtparlamentes Ihrer Heimatstadt Elsterwerda bitten wir um Ihre Unterstützung bei den Unterschriftenlisten und der Demo auf dem Marktplatz!

Wir fordern die Qualifizierung an den drei Standorten und eine neue Evaluierung zur Sicherung der Grundversorgung in unserer Heimatregion an den bestehenden 3 Standorten.

Unterstützen Sie den

Klinikstandort Elsterwerda!

Samstag, 7. Oktober 2023

18 Uhr

Marktplatz Elsterwerda

Herzlichst
Ihre
Bürgermeisterin Anja Heinrich